Newsletter 2009/03
Internet
Austria goes online!
Das Projekt Matricula – Kirchenbuch-/Matrikelportal sieht die Schaffung eines Portals für Kirchenbücher/Matrikel aus Mitteleuropa vor und agiert sowohl staaten-, wie auch konfessionsübergreifend. Beteiligt sind sowohl der “Verband kirchlicher Archive” (DE, evang.), die “Bundeskonferenz der kirchlichen Archive” (DE, r.-kath.), die Bistumsarchive Passau und Hildesheim (beide DE), als auch das Diözesanarchiv St. Pölten, das Oberösterreichische Landesarchiv (beide AT) und das Moravský Zemský Archiv (CZ). Die Koordination erfolgt durch ICARUS (Projektbetreuer: Dr. Karl Heinz).
Unter der URL stehen im Rahmen dieses Projektes seit dem 26. Februar 2009 die St. Pöltner Matriken als Digitalisat im Internet in einer Beta-Version zur Verfügung. Insgesamt handelt es sich um 643.578 Kirchenbuchseiten aus 164 Pfarren (von insgesamt 424) und 2439 Bänden. Auch aus dem Bistum Passau sind Digitalisate der 20 Kirchenbücher und Register aus der Pfarre Passau-Hals für die Jahre 1613-1887 eingestellt.
Ganz im Sinne vom “OpenAccess”-Gedanken können sämtliche Digitalisate kostenlos und ohne Registrierung betrachtet werden! Technisch wird nur ein Internetbrowser mit installiertem Flash-Player Plugin benötigt.
Zusätzlich zu den im Diözesanarchiv verfügbaren Matriken sollen in einigen Jahren alle alten Matriken der Diözese im Internet verfügbar sein, also auch die, die noch in den Pfarren liegen und die, die in den Klöstern (z.B. Göttweig) liegen. Daran anschliessend will das Diözesanarchiv St. Pölten auch damit beginnen die Matriken der Wiener Erzdiözese zu digitalisieren. Beginnen will man dort mit dem Nord-Vikariat (Weinviertel).
Den Archivdirektoren aus St. Pölten, Dr. Thomas Aigner, und aus Passau, Dr. Herbert Wurster, und den anderen Projektbeteiligten kann die genealogische Gemeinschaft gar nicht genug danken. Sie haben den Genealogen eine riesige Arbeitserleichterung beschert und haben mit dieser Aktion den Maßstab für Online verfügbare Kirchenbuch-Digitalisierungen gesetzt!
Speziell aus deutscher Sicht bleibt zu hoffen, das auch die hiesigen Kirchenbucharchive sich endlich für einen offenen Umgang mit Kirchenbuchdigitalisaten entscheiden und keine kostenpflichtigen Lösungen etablieren. Die österreichische Lösung zeigt, dass es möglich ist! (kpw)
Neues von der DigiBib
Im Februar 2009 konnten folgende Projekte neu in die “Digitale genealogische Bibliothek – DigiBib” hinzugefügt werden:
- Stiftung Stoye/Band 42 (Genealogische Nachlässe) Rudolf Stoye – Arno Stoye – Hermann Auffahrt, Genealogische Nachlässe (Volltext und PDF!)
- Bürgerbuch der Stadt Erfurt 1761-1833 (Stiftung Stoye) (Volltext und PDF!)
- Die Umgegend von Eupen (1878)
- Eupen und Umgegend (1879)
- Peter-Pfarrkirche in Aachen (Quix 1836)
- Grundzüge einer quantitativen Genealogie (Rösch)
- Diagramme und Modelle für den Genealogen (Rösch)
- Der Politische Staat des Churfürstenthums Braunschweig-Lüneburg (1777)
- Statistisches Repertorium über das Königreich Hannover (1823)
- Statistische Uebersicht der Eintheilung des Königreichs Hannover (1852)
- Altgeographische Streifzüge durch das Hochstift Merseburg (1883)
- Für Vorlagen und Scans danken wir
- Alexander Broich, Peter Düsterdieck, Arndt Richter und Jochen Steinecke (Stiftung Stoye)
Alle Neuheiten gibt es immer auf einen Blick unter:
http://wiki-de.genealogy.net/Portal:DigiBib/Neu_dabei
Wir suchen für die DigiBib weiterhin Unterstützung für die Texterfassung, OCR-Korrektur und Erst- und Zweitkorrekturen. Möchten Sie sich unserem netten Team anschließen? Melden Sie sich einfach über .
(Marie-Luise Carl)
Projekt-Info Historische Adressbücher
Im Februar 2009 wurden folgende Daten neu in die Datenbank Historischer Adressbücher http://adressbuecher.genealogy.net eingespielt:
“Einwohner-Verzeichnis” [der Gemeinde Buchholz, 1950], Artikel in: 500 Jahre Buchholz, S.201-264 1950
http://wiki-de.genealogy.net/Adressbuch_255
komplett mit 2.559 Einträgen
abgeschrieben von Jens Oelgardt
Heimat- und Einwohnerbuch des Kreises Oldenburg/Holstein 1956
http://wiki-de.genealogy.net/Adressbuch_186
neu 6.593 Einträge, damit haben wir nun 19.227 Einträge
abgeschrieben von Elisabeth Zedlitz
Adreßbuch von Aachen und Umgebung 1899
http://wiki-de.genealogy.net/Adressbuch_234
neu 3700 Einträge, damit haben wir nun 13.991 Einträge (bis Buchstabe J)
abgeschrieben von Peter und Marie-Luise Engels
Aachener Adreßbuch mit Umgebung 1949
http://wiki-de.genealogy.net/Adressbuch_217
neu 2373 Einträge, damit haben wir nun 34.031 Einträge (bis Buchstabe Q)
abgeschrieben von Renate Becker-Barbrock
Adreßbuch der Stadt und des Kreises Glogau 1913
http://wiki-de.genealogy.net/Adressbuch_179
neu 2176 Einträge, damit haben wir nun 5.523 Einträge
abgeschrieben von Heinz Hammacher
Einwohner-Adressbuch für den Kreis Grevenbroich 1953
http://wiki-de.genealogy.net/Adressbuch_168
neu 604 Einträge, damit haben wir nun 760 Einträge
abgeschrieben von Bernd-Peter Dietrich
Adressbuch für Landau und die Südpfalz 1954
http://wiki-de.genealogy.net/Adressbuch_176
neu 1.082 Einträge, damit haben wir nun 3.738 Einträge
abgeschrieben von Andreas Job
Adressbuch der Stadt Langensalza 1896
http://wiki-de.genealogy.net/Adressbuch_245
neu 1.670 Einträge, damit haben wir nun 3.265 Einträge
abgeschrieben von Horst Kuehr
Einwohnerbuch der Städte Reichenbach i. Vogtl., Mylau, Netzschkau, Lengenfeld, Treuen 1924
http://wiki-de.genealogy.net/Adressbuch_222
neu 2.672 Einträge, damit haben wir nun 16.010 Einträge
abgeschrieben von Wolfgang Horlbeck
Rheinland-Westphalen 1834
http://wiki-de.genealogy.net/Adressbuch_144
neu 240 Einträge (Bielefeld und Angermund), damit haben wir nun 7.613 Einträge
abgeschrieben von Marie-Luise Carl und E.
Adreßbuch für die Stadt und den Kreis Schweidnitz 1929
http://wiki-de.genealogy.net/Adressbuch_29
neu 9.435 Einträge, damit haben wir nun 10.427 Einträge
abgeschrieben von Klaus Süßmann
Adressbuch Solingen 1931
http://wiki-de.genealogy.net/Adressbuch_221
neu 2.426 Einträge, damit haben wir nun 37.199 Einträge (bis Buchstabe R)
abgeschrieben von Ulla Petukat
Adressbuch für den Stadt- und Landkreis Brieg 1909
http://wiki-de.genealogy.net/Adressbuch_256
die ersten 116 Einträge
abgeschrieben von Volker Pfeiffer
Adreß-Buch vom Regierungs-Bezirk Düsseldorf 1861
http://wiki-de.genealogy.net/Adressbuch_257
die ersten 135 Einträge (Bürgermeisterei Angermund)
abgeschrieben von E.
Adressbuch der Stadt Ratingen und der Bürgermeisterei Ratingen-Land 1931
http://wiki-de.genealogy.net/Adressbuch_261
die ersten 253 Einträge (Angermund)
abgeschrieben von E.
Adressbuch der Stadt Ratingen und der Bürgermeisterei Ratingen-Land 1936
http://wiki-de.genealogy.net/Adressbuch_262
die ersten 352 Einträge (Angermund)
abgeschrieben von E.
Adress-Buch für den Kreis Höchst am Main 1902
http://wiki-de.genealogy.net/Adressbuch_258
die ersten 604 Einträge
abgeschrieben von Wilfried Wohmann
Adressbuch der Stadt und des Kreises Leobschütz 1940
http://wiki-de.genealogy.net/Adressbuch_259
komplett mit 5.468 Einträgen
abgeschrieben von Bernhard Bialas
Adreßbuch für den Main-Taunus-Kreis 1939
http://wiki-de.genealogy.net/Adressbuch_260
die ersten 1.731 Einträge
abgeschrieben von Wilfried Wohmann
Adreßbuch des oberen Vogtlandes 1937
http://wiki-de.genealogy.net/Adressbuch_229
neu 3.267 Einträge (Markneukirchen), damit haben wir nun 16.257 Einträge
abgeschrieben von Ulf Merkel
Adreßbuch der Stadt Marburg 1868
http://wiki-de.genealogy.net/Adressbuch_263
die ersten 1.049 Einträge
abgeschrieben von Rolf Engelhardt, Angelika Janus, Marie-Luise Carl und Michael Habermehl
Insgesamt haben wir nun 222 Bücher (+9) mit 1.178.081 Einträgen (+48.397) aus 3.486 Orten (+100) in der Datenbank.
Vielen Dank an die fleißigen Erfasser!
Folgende Adressbücher stehen seit kurzem zur Erfassung zur Verfügung – Mithilfe wird gesucht:
- Kassel/Adressbuch 1935 (Stadt und Kreis)
- Köthen (Anhalt)/Adressbuch 1947
- Leipzig/Adressbuch 1949
- Gotha/Adressbuch 1949
- Aachen/Adressbuch 1938
- Halle (Saale)/Adressbuch 1946-1947
- Hamburg/Adressbuch 1860
- Altona (Hamburg)/Adressbuch 1860
- Wernigerode/Adressbuch 1939
- Marburg/Adressbuch 1876
- Gelsenkirchen/Adressbuch 1896
(Jesper Zedlitz, Marie-Luise Carl)
Projekt-Info Online-OFBs
im Monat Februar 2009 sind acht neue Online-OFBs hinzugekommen:
- Sandstedt
http://www.online-ofb.de/sandstedt (online seit: 02.02.2009) Bearbeiter: Johann Wellmann (MAUS – Gesellschaft für Familienforschung e.V., Bremen)
In der Osterstader Marsch, unmittelbar an der Weser gelegen, liegt der Ort Sandstedt. Die Grundlagen für diese Datenbank, in der ca. 16000 Personen erfasst sind, bilden die Original-Kirchenbücher der Gemeinde St. Johannes in Sandstedt aus den Jahren 1627 – 1875.
- Apensen
http://www.online-ofb.de/apensen (online seit: 11.02.2009) Bearbeiter: Heinz Rehfinger
Das Kirchspiel Apensen gehört zum Kirchenkreis Buxtehude. Es liegt auf der Geest, im Süden vom Kreis Stade. Es besteht aus den Ortschaften: Apensen, Beckdorf, Goldbeck, Grundoldendorf, Kammerbusch, Nindorf, Ottensen, Revenahe, Ruschwedel, Sauensiek und Wiegersen. In Apensen brannte um 1740 das Pfarrhaus ab. Darum beginnt das Kirchenbuch erst 1741. Die Jahrgänge von 1715 bis 1726 sind als Kirchennebenbuch erhalten geblieben.
- Abschwangen/Almenhausen
http://www.online-ofb.de/abschwangen (online seit: 13.02.2009) Bearbeiter: Steffan Bruns
Abschwangen mit den zugehörigen Dörfern liegt im Landkreis Bartenstein in Ostpreußen. Von den Kirchenbüchern des Kirchspiels Almenhausen/Abschwangen wurden die Heiraten, Taufen und Bestattungen von 1693-1711 ausgewertet.
- Neunforn (Schweiz)
http://www.online-ofb.de/neunforn (online seit: 19.02.2009) Bearbeiter: Henry Straub
Das OFB Neunforn ist das zweite aus der Schweiz in unmittelbarer Nähe des bereits vorhandenen OFB Thalheim an der Thur (Dorlikon).
- Horse Prairie, Randolph County, Illinois, USA
http://www.online-ofb.de/horse_prairie (online seit: 19.02.2009) Bearbeiter: Rainer Dörry
Dies ist das erste OFB aus den USA. Das Besondere an dem Ort ist die Tatsache, dass alle Einwohner dieser Gemeinde vorwiegend Auswanderer aus den Fürstentümerm Lippe, Schaumburg-Lippe, Westphalen sowie den angrenzenden Gebieten sind.
- Werdorf
http://www.online-ofb.de/werdorf (online seit: 19.02.2009) Bearbeiter: Markus Will
Werdorf liegt im Dilltal, etwa 10 km von Wetzlar entfernt. Am gegenüberliegenden Ufer auf den letzten Ausläufern des Westerwaldes liegt Berghausen, das kirchlich schon immer ein Filialdorf von Werdorf war. Für die Datenbank wurden die Kirchenbücher des Kirchspiels Werdorf (ab 1653 bis 1707), Einwohnerlisten des 17. Jahrhunderts und das Währschaftsbuch des Loher Landgerichts (bis 1706) ausgewertet.
- Kreuzendorf (Schlesien)
http://www.online-ofb.de/werdorf (online seit: 24.02.2009) Bearbeiter: Reinhard Klose
Die Gemeinde Kreuzendorf, 6 km westlich von Leobschütz in Schlesien, liegt auf dem ehemals schmalen Freilandstreifen, der sich in vor- und frühgeschichtlicher Zeit längs der Oppa, von Jägerndorf bis unterhalb von Troppau, längs der Oppa erstreckte. Als Quellen für die Personendaten dienten Abschriften der Kirchenbücher der St. Martin-Kirche zu Kreuzendorf aus dem Archiv in Troppau, sowie Filme der FHL.
- Lassan
http://www.online-ofb.de/lassan (online seit: 26.02.2009) Bearbeiter: Christian Boose
(MAUS – Gesellschaft für Familienforschung e.V., Bremen) Lassan ist eine kleine, malerische Stadt am Peenestrom mit etwa 1.400 Einwohnern gegenüber der Insel Usedom zwischen Wolgast und Anklam gelegen im Kreis Ostvorpommern. Es wurden Kirchenbücher ab 1709 bis etwa 1812 ausgewertet.
Ansonsten sind im Monat Februar 2009 für folgende bestehende Online-OFBs Datenupdates durchgeführt worden:
(sortiert nach Datum des Updates)
Gnarrenburg (10.02.2009)
NLF (11.02.2009)
Zeven (14.02.2009)
Negenborn (16.02.2009)
Lesum und Bramstedt (20.02.2009)
Heerstedt (22.02.2009)
Schmeisdorf (23.02.2009)
Naunheim (Wetzlar) (23.02.2009)
Bullenhausen (25.02.2009)
Neuenkirchen (28.02.2009)
Bad Bevensen (28.02.2009)
Für den Monat Januar sind noch folgende Updates nachzutragen, die aber erst im Februar durchgeführt werden konnten: Bruch-Aschwarden, Meyenburg, Schwanewede, Wulsbüttel, Uthlede, Wersabe
Allen Bearbeitern gilt ein herzliches Dankeschön für die geleistete Arbeit.
Alle Online-OFBs finden sich unter http://www.online-ofb.de. Mit den neu hinzugekommenen Datenbanken sind es nun 196 (mit mehr als 2,5 Mio. Personen), wir nähern uns also dem 200er-Jubiläum. (Herbert Juling)
Projekt-Info Familienanzeigen
Neu dabei sind seit Anfang Februar:
Pohrlitz-Info [Frank Nullmeyer] http://familienanzeigen.genealogy.net/projekte.php?PID=982
Rottal-Inn [Gertrud Hinterecker] http://familienanzeigen.genealogy.net/projekte.php?PID=990
Die Datenbank für Familienanzeigen und Totenzettel enthält nun insgesamt 1.748.275 Datensätze.
(Hans-Jürgen Wolf)
Meierbriefe aus Bremen
Die MAUS, Verein für Familienforschung in Bremen e.V., hat eine neue Datenbank im Internet bereitgestellt. Die “Meierbriefe aus Bremen”. Meierbriefe waren Pachtverträge für Grundbesitz. Die Briefe wurden von den Grundbesitzern (Kirchen, Landes/Stadtherrschaft) für die Pächter (genannt Meier) ausgestellt. Der Meierbrief (Pachtvertrag) war ein vorgedrucktes Formular und regelte die Pachtbedingungen wie
- den Pachtzins in Geld und Naturalien
- die Weitervererbung der Meierstelle im Falle des Todes des Pächters bzw.
- die Weitervergabe der Meierstelleinfolge anderer Umstände (z.B. keine Erben)
- die Pflichten des Meiers (Pflege des Besitzes usw.)
Der Freikauf beendete die Bemeierung. Die Meierstelle wurde Eigentum des ehemaligen Meiers. Aus einem Meierbrief und besonders aus den beigefügten Anlagen kann der Familienforscher folgende Informationen bekommen:
- die Namen der Pächter in Erbfolge
- die Lage des Grundstückes
- Datum des Vertrages
- Name der Ehefrauen
- Informationen zur Wiederverheiratung des Pächters oder seiner Witwe
- zu den Kindern
- zur genauen Lage des Grundstückes
In der Datenbank mit insgesamt 10.644 Datensätzen sind folgende ausgewertete Quellen enthalten:
- Meierbriefe und Meierstellen der Hauptschule
- Meierbriefe und Meierstellen des Domes
- Meierbriefe und Meierstellen der Höfe
- Meierbriefe und Meierstellen aus Burg
- Meierbriefe und Meierstellen aus Vegesack
- Meierbriefe und Meierstellen der Regierung Stade
- Protokolle und Verträge zu den Meierbriefen
Sämtliche Namen aus den Meierbriefen und beigefügten Dokumenten wurden für die Datenbank von Gisela und Norbert Eberhard erfasst. Die Datenbank kann (wie jede Datenbank der MAUS) kostenlos im Internet abgefragt werden unter: http://www.genealogy.net/vereine/maus/datenbanken/meierbriefe. (kpw)
Ponickau-Bibliothek in Halle digitalisiert
1789 schenkte der Geheime Kriegsrat Johann August von Ponickau (1718 – 1802) der Wittenberger Universitätsbibliothek seine Bibliotheca Ponickaviana. Sie enthält einen Fundus von Zeugnissen zur Geschichte und Geographie der preußischen Provinz Sachsens und der anhaltinischen Gebiete, des Königreichs Sachsen und Thüringens. Die Bibliothek gelangte in großen Teilen nach der Vereinigung der Universitäten Wittenberg und Halle im Jahr 1817 an die Universitätsbibliothek in Halle. Seit Juli 2007 wird diese einzigartige Sondersammlung von der Universitäts- und Landesbibliothek Sachsen-Anhalt in Halle digitalisiert. Es werden fast 10.000 Drucke des 17. Jahrhunderts digitalisert und im Netz präsentiert, darunter z.B. über 750 Leichenpredigten und weitere genealogische Werke. http://digitale.bibliothek.uni-halle.de (GJ)
Digitale Sammlungen in Köln
Die digitalen Sammlungen der Universitäts- und Stadtbibliothek (USB) Köln (Menüpunkt: “Sondersammlungen”) enthalten u.a.
- Sammlung Alff – Flugschriften zur Brabanter und Lütticher Revolution
- Inhaltsverzeichnisse von Zeitschriften aus dem Kulturkreis Belgien-Luxemburg (u.a. von De Familjefuerscher, Luxemburg 1984-1990, Genealogie & Heraldiek in Vlaanderen 2003-2005, Vlaamse Stam 1965-1993
- europäische Städte- und Landschaftsdarstellungen des 16. und 17. Jahrhunderts
- Rheinische Schriften (Zeitschriften, Zeitungen und Schriften, überwiegend Köln betreffend, darunter für Genealogen besonders interessant:
- Bürgerrolle oder Listen der stimmfähigen Bürger der Stadt Köln 1875-1907 (20 Bände mit Namen und Anschriften)
- Namentliches Verzeichniß der für das Jahr … zur Gemeinde-Einkommensteuer eingeschätzten Steuerpflichtigen der Stadt Köln 1852-1873 (8 Bände mit Namen, Anschriften und Steuerstufe)
- Jahrbuch des Kölnischen Geschichtsvereins 1.(1912) – 27.(1953) (GJ)
Deutsche Akten in Den Haag
Im Zentralbüro für Genealogie in Den Haag werden 60.000 deutsche Standesamtsakten für Holländer, die während des 2. Weltkrieges in Deutschland waren und später dort blieben, aufbewahrt. Es sind Geburts-, Heirats- und ca. 20.000 Sterbeurkunden, die nach dem Krieg auf Anordnung der Alliierten in das Herkunftsland gebracht wurden. Für die Akten sind alphabetische Namensregister angelegt, in denen auch Ehepartner und Eltern verzeichnet werden. Die Akten dokumentieren eine wichtige Phase in der Geschichte im Leben dieser Gruppe von Niederländern. Sie erlebten in Deutschland die Gründung ihrer Familie, Kollaboration, Arbeitseinsätze, Internierung und Widerstand. Seit dem 6.1.2009 sind im digitalen Lesesaal des Zentralbüros nach Anmeldung und gegen Zahlung einer Gebühr (für Förderer verbilligt) die Scans einsehbar. Weitere Infos: Duitse Akten in Digitale studiezaal per 6 januari 2009 (GJ)
Hexen im Netz
Forschungen über Hexen und Hexenverfolgungen sind ein heißes Thema. Auf der Seite http://www.historicum.net sind ganz aktuell zwei Magisterarbeiten zum Thema Hexen online gestellt worden. Ivette Nuckel verfasste eine Magisterarbeit, die sie 2004 am Fachbereich 8, Geschichte der Universität Bremen, vorgelegt hatte: Hexenprozesse während des 16. und 17. Jahrhunderts. Ein Vergleich zwischen Bremen und Oldenburg. In der Residenzstadt Oldenburg galt das Bremer Stadtrecht von 1303 und 1308, so dass der Rat der Hansestadt Bremen zu sogenannten Rechtsbelehrungen in schwierigen Fällen aufgefordert wurde. Folter war üblich, aber wenn nicht genügend Beweise vorhanden waren, mussten die Inhaftieren freigelassen werden. In einer weiteren veröffentlichten Hausarbeit von Hannes Krause wird das Thema: Wege nach Deutschland – Das Ausgreifen der Hexenverfolgung aus ihrem Ursprungsgebiet um 1440-1500 behandelt. Diese Arbeit wurde 2008 in Halle/Saale angefertigt.
Außerdem findet man auf der unter den vielen geschichtswissenschaftlichen Themen auch ein ausführliches Lexikon zur Hexenforschung, in dem ebenfalls neue Artikel über von ausgewiesenen Hexenforschern veröffentlicht werden, so z.B. über den letzten Hexenprozess am Niederrhein in Düsseldorf 1737/1738. Das Lexikon ist alphabetisch nach Personen, Sachgebieten und Regionen/Orten sortiert. Ausführliche Quellen, Bibliographien und Linklisten fehlen nicht, sogar eine Mailingliste steht für den wissenschaftlichen Austausch zur Verfügung. (GJ)
Software
Family Tree Maker
In den USA erschien im September die neue Version des beliebten Family Tree Maker. Nach der Kritik an der im letzten Jahr neu entwickelten Version 2008 waren die Anwender besonders gespannt auf die Weiterentwicklung, denn der Hersteller hatte vollmundig Nachbesserung versprochen. In der Folgezeit hatte man sich bereits des Öfteren gewünscht, Anwender der US-Version zu sein: Mehrere Patches mit Nachbesserungen wurden im Laufe des letzten Jahres kostenfrei an die US-Kunden weitergegeben. Wer seine amerikanische Version 2008 hatte registrieren lassen, bekam von Ancestry.com eine E-Mail mit einer Kennziffer, mit der man sich auch die Version 2009 kostenfrei bestellen konnte. Doch damit nicht genug: Wer die US-Version 2009 in den USA registrierte, bekam zu Beginn dieses Jahres wie versprochen neue Funktionen als Patch kostenfrei nachgereicht.
Ein Blick auf die amerikanische Version Family Tree Maker 2009 überzeugt Anwender schnell, dass sich an diesem Programm einiges tut. So gibt es nun fünf neue Ansichten aus den Bereichen Sanduhr-, Fächer- und Familientafeln. Endlich kann man auch die Geschwister wieder anzeigen lassen und Ansichten speichern. Der aus früheren Versionen bekannte Datenfehlerbericht wurde wieder integriert und die Genealogieberichte erweitert. Einige große und kleine Verbesserungen erleichtern auch die Arbeit mit dem Programm. So gibt es nun beispielsweise wieder die Funktion „Suchen und Ersetzen“. Mit der Landkartenfunktion lassen sich nun Wanderwege einer Familie nachzeichnen, Ehepartner in der Familienansicht und die Medien zu einer Person können endlich sortiert werden. Mehrere Fakten lassen sich gleichzeitig bearbeiten und Family Tree Maker 2009 erlaubt die Eingabe fremder Schriftzeichen. Auch das Klagen der Anwender über das Fehlen der Buchfunktion wurde erhört: diese wurde mit dem aktuellen Patch nachgereicht. Insgesamt wurde und wird augenscheinlich an allen Kritikpunkten intensiv gearbeitet. Family Tree Maker 2009 reicht nicht nur an die alte Stärke der Version 2006 heran, eigentlich überflügelt sie alle bisher veröffentlichten Versionen – zumindest in den USA.
Die deutschen Anwender dagegen werden noch warten müssen. Für sie gab es keine Patches mit Nachbesserungen für die zweifelsfrei etwas unfertige deutsche Version 2008. Und wie kürzlich aus der Anwendermailingliste zu erfahren war, wird es Version 2009 gar nicht erst in deutscher Übersetzung geben. Als Grund wird die bereits im Sommer erwartete US-Version 2010 angegeben, die nun in deutscher Fassung zum Ende dieses Jahres erwartet wird. Die sehr offene und kundenorientierte Geschäftspolitik in den USA kann den deutschen Anwender zu Recht neidisch machen. Bleibt zu hoffen, dass auch hier bald Fortschritte für die deutschen Anwender erkennbar sind. (dr)
Wissen
Abofallen im Internet
Das Oberlandesgericht Frankfurt untersagte in zweiter Instanz mit Urteil vom 4.12.2008 (Az. 6 U 187/07 und 6 U 186/07) den Firmen Genealogie Ltd. und NETContent Ltd. die Betreibung der Onlineangebote mit der bisher praktizierten Preisverschleierung. Außerdem wurden beide Firmen verurteilt, Auskunft über die unrechtmäßig erzielten Gewinne zu machen. Die Berufung der beiden schon in erster Instanz verurteilten Webseiten-Betreiber wurden größtenteils zurückgewiesen. Geklagt hatte der deutsche Schutzverband gegen Wirtschaftskriminalität e. V. (DSW). Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig.
Auf der Internetseite www.genealogie.de hatte die Firma Genealogie Ltd. die Nutzung einer Datenbank für Namens- und Ahnenforschung angeboten. Preisangaben zu den angebotenen Dienstleistungen erfolgten erst bei Anmeldung des Nutzers durch die Eingabe persönlicher Daten: Erst am Ende eines Hinweistextes, der per Sternchenhinweis der Anmeldung zugeordnet war, war zu lesen, dass das Angebot kostenpflichtig sein sollte. Mit der Anmeldung wurde ein Vertrag für 12 Monate abgeschlossen, 60 € wurden sofort fällig. Laut Urteil sind auch die entsprechenden AGB-Formulierungen nicht zulässig.
Es dürfte schwierig werden, das vom Gericht zugebilligte Recht auf Auskunftserteilung zu den Einnahmen wahrzunehmen. Der DSW möchte das Gewinnabschöpfungsverfahren zugunsten der Staatskasse einleiten. Die Praxis der Irreführung und der verschleierten Preisangabe wird von der Nachfolgefirma Go Web Ltd, Casselastr. 30-32, 60386 Frankfurt am Main (Geschäftsführer Villiam Adamca) weiter betrieben, am Erscheinungsbild der Webseiten hat sich nicht viel geändert. Auf der Anmeldeseite sind die Kosten von 60 € genannt, die AGB-Anerkennung muss man mit einem Häckchen bestätigen. Wer die Anmeldedaten arglos einträgt und die AGBs anerkennt, wird weiterhin vom Inkassobüro mit Mahnungen bombardiert. (GJ)
Medien
Neuerscheinungen der AMF
Neuerscheinung in der Schriftenreihe der Stiftung Stoye:
- Heft 51 – Engelmann, Annemarie: Das Eidbuch der Stadt Borna 1636 – 1840, Preis: 25,- €, für AMF-Mitglieder 5,- €
Neuerscheinung in der AMF-Schriftenreihe:
- SR-204 – Bauer, Martin: Register zum Traubuch der ev. Andreasgemeinde in Erfurt 1623-1696, Preis: 14,80 €
(Günther Unger)
Vereine
Dritter Westfälischer Genealogentag
Die Westfälische Gesellschaft für Genealogie und Familienforschung http://www.wggf.de lädt alle an der Familien- und Ahnenforschung Interessierten herzlich zum 3. Westfälischen Genealogentag in Altenberge ein. Er findet statt am Samstag, den 07.03.2009 in der Zeit von 10:00 Uhr bis 17:00 Uhr in der Sporthalle “Gooiker Platz” in Altenberge bei Münster. Der Eintritt ist kostenlos. Zahlreiche Vereine, Archive, Verlage, Institutionen, Firmen und Privatpersonen werden sich an diesem Tag präsentieren.
Zeitgleich zur Ausstellung werden verschiedene genealogische Vorträge mit einer Länge von ca. einer Stunde stattfinden. Die Vorträge finden in der Aula der nahegelegenen Ludgeri-Hauptschule statt.
1. Vortrag um 10:30 Uhr, Dr. Wolfgang Bockhorst, Vorsitzender der Westfälischen Gesellschaft für Genealogie und Familienforschung:
Familienforschung für Neueinsteiger
2. Vortrag um 12:00 Uhr, Dr. Bettina Joergens, Landesarchiv NRW Abteilung Ostwestfalen-Lippe, Detmold:
Objekt der Sehnsucht. Die Benutzung der Personenstandsregister im Landesarchiv NRW
3. Vortrag um 13:30 Uhr, Herbert J.K. Söthe:
Die Protokollbücher des Grundherrn als Quelle zur Familien- und Hofgeschichte
4. Vortrag um 15.00 Uhr, Peter Lingnau:
GenWiki – Das genealogische Lexikon – ein Mitmachprojekt von Familienforschern für Familienforscher
CompGen Jahreshauptversammlung
Am 7. März 2009 findet ab 18:00 Uhr nach Abschluss des 3. Westfälischen Genealogentages im Hotel Stüer in Altenberge die Jahreshauptversammlung des Vereins für Computergenealogie statt. Weitere Informationen finden Sie auf der Seite http://www.genealogy.net/vereine/CompGen/jhv2009.html.
5.Regionaltreffen Brandenburg
Das diesjährige Regionaltreffen Brandenburg wird am 06. Juni 2009 von 10:00 – 17:00 Uhr im Malteser Treffpunkt Freizeit durchgeführt. Bereits am 05. Juni 2009 findet eine Besichtigung der Stadt – und Landesbibliothek statt (Besuch nur mit Voranmeldung möglich). Im Anschluss daran treffen sich die Teilnehmer zu einem gemütlichen Beisammensein.
In diesem Jahr soll sich das Regionaltreffen neben den spezifischen brandenburgischen Themen auch Themen aus dem Gebieten der jüdischen Familienforschung, der Heraldik und der Aus- und Einwanderer Brandenburgs widmen. Weiterhin wird ersten Erfahrungen zur praktischen Umsetzung des Personenstandsrechtsreformgesetzes (PStRG) in Brandenburg nachgegangen und die Entwicklung der Computergenealogie verfolgt. Die „Brandenburgische Genealogische Gesellschaft – Roter Adler“ plant die Referate in ihrer „Losen Reihe“ zu veröffentlichen.
Die Internetseite http://www.genealogienetz.de/reg/BRG/regionaltreffen/2009.htm wird zum 1. April freigeschaltet. Auf der Homepage wird das ausführliche Programm zu sehen sein und man wird sich als Teilnehmer online registrieren können.
Der Eintritt ist wie in jedem Jahr frei!
Rückfragen richten Sie bitte an: Mario Seifert, PSF 600313, D14403 Potsdam, Tel.: 0331-29 58 35, (Mario Seifert)
Kaleidoskop
Genealogie als Reality-Show
Der US-amerikanische Fernsehsender NBC startet ab 20. April zur besten Fernsehzeit die Serie “Who Do you think you are?” in der Prominente auf Ahnenforschung gehen. In sechs Folgen werden unter Anderen Sarah Jessica Parker (Sex and the City) und Filmschauspielerin Susan Sarandon versuchen, ihren Familienstammbaum zu vervollständigen. Die Umsetzung orientiert sich an einem BBC-Format, dass in Großbritannien seit 2004 erfolgreich läuft. Weitere Informationen: http://www.nbc.com/Primetime/who-do-you-think-you-are/ (Andreas Job)
Termine
Für den Monat März sind 49 Termine im „genealogischen Kalender“ eingetragen.
Die Inhalte der Veranstaltungen sowie Uhrzeiten, Ortsangaben und Veranstalter finden Sie im genealogischen Kalender