Millionen Nachkommen von Dschingis Khan
Vom 16. April bis 2. Juni 2025 präsentiert das Museum der Tenri-Universität (Tenri, Präfektur Nara, Japan) einen großen kreisförmigen Stammbaum, in dem die Namen von etwa 12.000 männlichen Nachkommen von Dschingis Khan aufgeführt sind. Dies teilte die japanische Nachrichtenagentur Kyodo News mit.

Der Stammbaum wurde laut Museum im Jahr 1905 hergestellt und besteht aus 10 zusammengenähten Baumwollstücken, wobei sein maximaler Durchmesser etwa 5,6 Meter beträgt. Die Liste beginnt mit Shoroi, einem Nachkommen von Dschingis Khan, der etwa im 17. Jahrhundert über die südöstliche Mongolei herrschte, und umfasst die Namen aus insgesamt 14 Generationen.
Millionen Nachkommen
Dschingis Khan (ca. 1155 bis 1277) war ein mächtiger und als grausam bekannter Herrscher der Mongolen und einer der erfolgreichsten Eroberer Asiens. Nach einer Genstudie aus dem Jahr 2003 war er auch sehr fruchtbar. Eine Untersuchung von Y-Chromosom-Daten ergab, dass beinahe acht Prozent der in den Regionen der ehemaligen Mongolei lebenden Männer Y-Chromosome tragen, die nahezu identisch sind. Umgerechnet bedeutet dies, dass heute 0,5 Prozent der männlichen Weltbevölkerung – das sind rund 16 Millionen – Nachfahren von Dschingis Khan sind.

Aber nicht nur er allein, sondern auch andere asiatische Herrscher gehörten zu den produktivsten Erzeugern, darunter Giocangga (+ 1582), der Stammesfürst der Jurchen (auch Dschurdschen) und Großvater des Begründers der Quing-Dynastie. Seine Y-Chromosomen lassen sich noch bei 1,5 Millionen männlichen Nachkommen nachweisen. Auch weitere – noch unbekannte – Männer haben ihr Erbgut in ähnlich exzessiver Weise weitergegeben, wie die Wissenschaftler Christopher R. von Rueden und Adrian V. Jaeggi feststellten. Das konnte nur gelingen, wenn der Stammvater nicht nur viele Söhne hatte, sondern auch diese wiederum erfolgreich Söhne zeugten. Voraussetzung für ein solches Heiratssystem mit vielen Frauen waren besondere soziale Strukturen. Die waren offensichtlich bei den einst in Asien herrschenden Nomadenvölkern gegeben.
Eine Liste der Nachkommen von Dschingis Khans Urgroßvater Kabul Khan ist hier bei Wikipedia zu finden.