Bistum Würzburg stellt erste Matrikeln bei Matricula online
Unter der Überschrift „Ahnenforschung jetzt auch von Zuhause aus möglich“ hat die Pressestelle des Bistums Würzburg (POW) am 11. Dezember 2024 mitgeteilt, dass ab sofort die ersten rund 2.000 Bände der insgesamt rund 6.000 Matrikeln aus den Pfarreien und Kuratien des Bistums Würzburg hier im Onlineportal Matricula für die Benutzung bereitstehen. Damit sei das erste Drittel der Matrikeln aus den Pfarreien des im nordwestlichen Bayern liegenden Bistums jetzt vom Archivlesesaal ins Netz transferiert und somit online zugänglich. Diese für die Familien- und Ahnenforschung interessante Information geben wir hier im Blog gerne weiter:
Insgesamt werden mit weiteren Amtsbüchern wie Pfarrchroniken oder Bruderschaftsbüchern in Archiv und Bibliothek des Bistums Würzburg (ABBW) rund 6.000 Bände aufbewahrt. Es handelt sich bei den online bereitgestellten um die Bände, bei denen die archivischen Schutzfristen abgelaufen sind. Interessierte können seit 10. Dezember kostenlos in den Pfarrmatrikeln von Aidhausen bis Großwenkheim sowie von Würzburg und Schweinfurt nach Tauf-, Ehe- und Sterbeeinträgen suchen. Die restlichen Bücher sollen schrittweise und in alphabetischer Reihenfolge bis Ende 2026 folgen. Bis zur vollständigen Onlinestellung aller Pfarrmatrikeln können Recherchen weiter im Lesesaal von Archiv und Bibliothek des Bistums Würzburg in der Würzburger Domerschulstraße 17 durchgeführt werden.
Quellen Pfarr- und Kuratiearchive
Die Matrikeln bilden eine zentrale Quelle für die genealogische Forschung, gerade auch vor dem Hintergrund, dass es bis zur Einführung staatlicher Standesämter in Bayern im Jahr 1876 keine vergleichbare Überlieferung zu Personenstandsdaten gibt. Als Teil der Quellen des jeweiligen Pfarr- oder Kuratiearchivs bieten sie jedoch auch zahlreiche Anknüpfungspunkte zur Erforschung der Geschichte der Pfarrei und des kirchlichen Lebens vor Ort. Neben den eigentlichen Eintragungen zu Taufen, Ehen und Sterbefällen finden sich darin Hinweise zu örtlichen Ereignissen, Bruderschaften oder persönliche Anmerkungen des jeweiligen Pfarrers, die in den schriftlichen Quellen vor Ort, also des jeweiligen Pfarr- und Kuratiearchivs, weitere Ergänzung finden können.
Seit 2012 im Lesesaal des Bistumsarchivs
Um das Jahr 2000 wurden alle historischen Kirchenbücher (Tauf-, Ehe-, Sterbe-, Kommunion- und Firmbücher) aus den Pfarreien, aber auch weitere Amtsbücher wie Pfarrchroniken, im zentralen Archiv in Würzburg zusammengeführt. Zum einen, um den Erhalt dieser wichtigen Quellen auf Dauer sicherzustellen und zum anderen, um eine einfachere Nutzung zu gewährleisten, da der Zugriff durch private Familienforscher im letzten Drittel des 20. Jahrhunderts stark gestiegen war. Zur Vereinfachung der Nutzung wurden die pfarrlichen Amtsbücher zunächst auf Mikrofiches verfilmt und anschließend digitalisiert, so dass sie seit 2012 im Lesesaal des Archivs über ein Computerprogramm eingesehen werden können.