Neu im CompGen-Vorstand: Jan Mundhenk
Die Mitgliederversammlung des Vereins für Computergenealogie e.V. (CompGen) hat am 22.09.2024 in Halle (Saale) Jan Mundhenk aus Bad Pyrmont (Niedersachsen) als als neuen Beisitzer im Vorstand mit der Zuständigkeit für Medien- und Vereinskontakte gewählt. In unserer Serie zur Vorstellung von neuen und verdienten „Köpfen“ bei CompGen hat die Blog-Redaktion das neue Vorstandsmitglied um ein Interview mit unseren 11 Fragen gebeten.
Über den 39-Jährigen war bisher schon auf der CompGen-Mailingliste und in Discourse zu lesen. Er forscht aktuell an den Familien der Mundhenk, Kahlert und Simon und dies in NRW, Niedersachsen, Bremen, Übersee und Schlesien. Für die väterliche Seite der Mundhenken gibt es durch glückliche Fügungen bereits einige Forschungsergebnisse.
Neben der Forschung in Erbschaftsangelegenheiten und der Heraldik hat Mundhenk noch einige andere Hobbys und kam über die genealogischen Vereine NLF, die WGGF sowie Die Maus zu CompGen.
11 Fragen an CompGen-Vorstandsmitglied Jan Mundhenk
- 1. Welches sind in Deiner persönlichen Biographie die drei glücklichsten Momente oder die drei bedeutendsten Ereignisse gewesen?
Zunächst die Erkenntnis, dass sich auch vor mir schon Jemand für die spannende Frage interessiert hat: „Wo komme ich her?“ Offen blieb vorerst die Frage: „Wo gehe ich hin und zu welchen Zwecken?“
Bereits einige Jahre zuvor beschäftigte ich mich erstmals mit historischen Forschungen. Allerdings machten mich einige Texte neugierig, wo und wie genau die mütterliche Seite der Verwandtschaft zuvor lebte. Den Sinn des Lebens fand ich darin zum Glück nicht. Möglicherweise ließe sich auf die Frage danach mit „42“ antworten.
- 2. (mit Augenzwinkern:) Zu welchem Thema aus Deinem Privatleben möchtest Du nicht befragt werden?
Die Frage, wieviel Sport ich wann gemacht habe und mit wem, sollte diskret gehandhabt werden. … Aus gewissen Gründen.
- 3. Was siehst Du als Deine (größten) Stärken für Deine Aufgabe im CompGen-Vorstand?
Gern möchte ich mit Ihnen und Euch auch anderen Vereinen der Familienforschung und Heraldik Möglichkeiten bieten, gemeinsam an der großen Stärke der computerbasierten Genealogie von CompGen zu arbeiten und den Austausch und die Vernetzung unterstützen. Gerade im Hinblick darauf, dass viele Mitglieder in den nächsten Jahren wohl von uns gehen werden, finde ich dies wichtig. Neben meiner Mitgliedschaft in einigen der Verbände rund um CompGen bringe ich auch Forschererfahrungen, Medienkompetenzen und Erfahrungen aus mehr als 15 Jahren als ITler mit. Zusätzlich bin ich auch sehr neugierig auf die Zusammenarbeit mit Ehrenamtlichen und trage gern zur Vernetzung unter den Verbänden bei.
- 4. Wie viele Stunden pro Woche verbringst Du selbst (durchschnittlich) mit eigener Familienforschung?
In den letzten 6 Jahren waren es etwa 4 bis 5 Stunden pro Woche.
- 5. Auch wenn Quantität nicht alles ist in der genealogischen Forschung, sage uns doch, wie viele Familienmitglieder bzw. Vorfahren hast Du bisher bei Deiner Familienforschung erfasst?
Meine Datenbank in Heredis hat aktuell um die 2.500 Personen aus der Vergangenheit und Gegenwart.
- 6. Was konntest Du bisher über Deine Vorfahren und deren Herkunft herausfinden?
Meine Familie teilt die typische Geschichte einer aufstrebenden Arbeiterschaft, wobei die mütterliche Seite auch von niederem Adel war. Wie es seinerzeit üblich war, wurde fleißig umgezogen, je nach Jobangeboten und Partnerschaften.
Außerdem konnte man sich nie so ganz entscheiden, ob NRW mit Ostwestfalen-Lippe oder Niedersachsen mit Hameln-Pyrmont interessanter wäre. Und die Schlesier pendelten auch fleißig und kamen letztlich im Süden Niedersachsens im Solling an.
- 7. Welche Person in Deiner Familie findest Du besonders beeindruckend?
Besonders beeindruckt hat mich die Akribie, mit der ein Vorfahre von uns seinerzeit sämtliche Kirchenbücher durchkämmte und Notizen anfertigte und Dokumente sammelte. Daraus entstand schließlich ein Archiv.
Außerdem hat mich meine Großmutter beeindruckt, die gewitzt war und auf der Flucht auch Öl und nötige Nahrung für ihre beiden Buben und ihr Mädchen mitnahm. Auch die Zeit des Alleinerziehens gab es bei uns in der Familie schon.
- 8. Nenne bitte drei bis fünf Gründe, die Dich zur Übernahme der Position als Beisitzer(/in) mit der Zuständigkeit für Medien- und Vereinskontakte im Vorstand des Vereins für Computergenealogie bewogen haben.
Erstens: Wir haben zusammen die Möglichkeit, regional und gut vernetzt zum Erhalt von Forschungsdaten beizutragen und gut in den Austausch mit möglichen nachwachsenden Familienforschenden zu gehen. Allerdings haben sich lokal sehr verschiedene Strategien bewährt.
Zweitens: Der demografische Wandel erwischt uns genauso, wie andere Vereine. Und wenn wir nicht innerhalb der nächsten 5-10 Jahre Möglichkeiten zur Selbsthilfe und zum Austausch von Erfahrungen schaffen, geht uns mindestens eine Generation von Ahnenforscherinnen und Ahnenforschern verloren.
Drittens: Ich war sehr beeindruckt und demütig gegenüber den enormen Kräften, die viele Einzelne als Mitglieder und Vorstands- und Beiratsmitglieder beitragen. Und ich wollte mich gern ein wenig revanchieren für die freundliche Unterstützung.
- 9. Welche wird die schwierigste und welches die schönste Aufgabe für das neue Vorstandsteam von CompGen sein?
Eine Herausforderung könnte die Bündelung der verschiedenen Interessen und das Schaffen eines regelmäßigen Formates zum Austausch der verschiedenen Organisationen im Bereich unserer Themen sein. Außerdem wird es nötig sein, sich in mehreren Runden abzustimmen, um Termine zu finden, da die Beteiligten bereits volle Terminkalender haben.
Eine schöne Aufgabe wäre, wenn die verschiedenen Organisationen im Umfeld der CompGen in den kommenden Jahren noch enger vernetzt wären.
- 10. Welche drei „Missionen“ willst Du bis zum Ende dieser zweijährigen Amtszeit im CompGen-Vorstand als „erledigt“ abhaken?
Missionen ist nun vielleicht ein sehr großes Wort für die Vorhaben:
- Gern möchte ich erst einmal ankommen und den Beteiligten zuhören und mit ihnen in Kontakt kommen.
- Mit Interessierten möchte ich dann in Kontakt kommen und regional das Kontaktnetzwerk noch ausbauen.
- Möglicherweise könnte es hilfreich sein, für Interessierte Jugendliche noch Angebote zu schaffen. Gerade im Zeitalter von Digital Literacy scheint mir dies bedeutsam zu sein.
- 11. Was sollten die Vereinsmitglieder bzw. die Blog-Leserschaft noch über Dich wissen?
Wenn Sie bzw. Ihr Interesse am Austausch habt oder ich Euch vor Ort bei einzelnen Aktionen oder online unterstützen kann, melden Sie sich bzw. Ihr Euch gern!
[Die Fragen stellte Redaktionsmitglied Klaus P. Graf]