Tagung „Digital History & Citizen Science“: Call for Papers
Anlässlich seines 35jährigen Bestehens plant der Verein für Computergenealogie e.V. (CompGen) im September des kommenden Jahres gemeinsam mit Kooperationspartnern ein reichhaltiges Programm anzubieten. Als bürgerwissenschaftlich (Citizen-Science) ausgerichteter Verein ist CompGen der größte Zusammenschluss von Genealogen und einer der produktivsten in Deutschland. Da der Vereinszweck die Förderung von Wissenschaft und Forschung umfasst, wird in diesem Zusammenhang vom 19. bis 22. September 2024 auch die wissenschaftliche Tagung „Digital History & Citizen Science“ in Halle (Saale) stattfinden. Für diese Tagung rufen wir hiermit zum Einreichen von Konferenzbeiträgen (Call for Papers) bis zum 8. Dezember 2023 auf.
Jubiläumsfeier des Vereins für Computergenealogie
Das Programm der Jubiläumsfeier ist noch in Planung; es soll auf jeden Fall einen Festabend geben und die jährliche Mitgliederversammlung von CompGen wird ebenfalls in Halle stattfinden. Eine solche Veranstaltung war bereits zum 30jährigen Bestehen von CompGen geplant, musste aber damals aufgrund der Corona-Regelungen abgesagt werden.
Die voranschreitende digitale Erschließung von Quellen, das webbasierte Verknüpfen von Wissen und die sich dynamisch weiterentwickelnden Möglichkeiten von Künstlicher Intelligenz und anderen digitalen Methoden werden die nächsten Jahre in der Familien- und Ahnenforschung prägen. Ein wichtiges Ziel der Veranstaltung ist daher die Förderung des Austauschs von vielen universitären und außeruniversitären Forscherinnen und Forschern mit den Aktiven in genealogischen und heimatkundlichen Vereinen und Organisationen sowie mit den Mitarbeitern in Projekten rings um Citizen Science. Haltet Euch den Termin schon einmal frei! Die genauere Planung der Jubiläumsfeier wird im Frühjahr 2024 erfolgen.
Call for Papers zur Tagung „Digital History & Citizen Science“
Die Digitalisierung lässt die Arbeitsformen und Forschungsgebiete von Bürgerwissenschaften, akademischer Wissenschaft und Gedächtniseinrichtungen zunehmend stärker zusammenrücken, was sich etwa auch in der Landes- und Regionen-Geschichte sowie in der Public History zeigt. Noch ist insgesamt nicht genau abzusehen, wohin uns die neue digitale Geschichtsforschung mit Blick auf das ganz konkrete „Faktum“ und auf die in der Masse großen neuen Datenbestände bringt. Führt die digitale Verschmelzung dazu, dass sich auf der Grundlage von Heimat-, Lokal- und Landesgeschichte ein neuer Boom von Mikrogeschichte, Sozialgeschichte und Geschichte der Familie entfaltet? Führt sie zu neu erschlossenen Quellen (private Fotoalben, Tagebücher, Sammlungen etc.) und überinstitutionellen Organisations- und Arbeitsformen, weil das Interesse am Faktischen nun Digital History, Gedächtniseinrichtungen und Citizen Science zusammenführt? Welche Erkenntnisse lassen sich für die Landes- und Regionalgeschichte durch Digital History gezielt mithilfe von KI-Methoden gewinnen und wie gehen die einzelnen Communities mit den sich stetig verändernden Herausforderungen um?
Technische Revolutionen haben soziale Konsequenzen: Die Tagung möchte erörtern, wo wir auf dem Weg zum gemeinsam nutzbaren und breit vernetzten Wissensraum stehen und welche digitalen Anwendungsszenarien, Transferprozesse sowie Aufgaben sich zwischen analog und digital, zwischen Wissenschaft, Gedächtniseinrichtung und Citizen Science auftun. Die institutionellen und disziplinären Schranken durch gemeinsames Arbeiten und Forschen zu überwinden, wird immer wieder als große gesellschaftliche Chance stark gemacht. Dabei hat sich deutlich verschoben, welche Communities spezifische digitale Kompetenzen und Ressourcen ein- und dauerhaft aufbringen können, wer Quellen und Daten bereitstellt und wer sie analysiert. Gerade der Wissenstransfer ist von entscheidender Bedeutung: Doch wie gelingt er und wo stoßen diese Konzepte im Alltag (noch) an ihre Grenzen?
Um diese Fragen zu diskutieren, möchte die Tagung Akteure und Akteurinnen von Citizen Science, Gedächtniseinrichtungen und Wissenschaft miteinander ins Gespräch bringen, um sich über digitale Themensetzungen und Fragestellungen auszutauschen, voneinander zu lernen und in einem positiven Sinne miteinander zu streiten. Wir fordern alle interessierten Akteure nun auf, sich zu bewerben und ihre Beiträge einzureichen. Mögliche Beitragsformate sind
- Beiträge / Vorträge
- Podiumsdiskussionen
- Workshops
- Poster-Pitch und -Präsentation auf dem „Markt der Möglichkeiten“
Organisiert wird die Tagung vom Historischen Datenzentrum Sachsen-Anhalt für die Veranstalter AG Digitale Geschichtswissenschaften des Verbands der Historiker und Historikerinnen Deutschlands (VHD), dem Verein für Computergenealogie, dem Verein ICARUS, der Historischen Kommission Sachsen-Anhalt, dem Verein Landesheimatbund Sachsen-Anhalt sowie dem Institut für Landesgeschichte Sachsen-Anhalt.
Einsendeschluss für den Call for Papers (CfP) ist der 8. Dezember 2023. Ansprechpartnerin ist Dr. Katrin Moeller. Weitere Informationen zum CfP stehen auf den folgenden Webseiten