Herzlichen Glückwunsch Günter
Am heutigen Neujahrstag wird Dr. Günter Junkers, CompGen-Mitglied Nr. 0004, sein 80. Lebensjahr vollenden. Viele kennen ihn als regelmäßigen Beiträger zum Blog und zur Zeitschrift Computergenealogie; wer länger dabei ist, weiß: Er gehörte schon in den 1980ern – Jahre bevor der Verein entstand – zu den Mitgründern der Zeitschrift, er ist noch immer Teil ihrer Redaktion wie auch der des Blogs, der aus dem lange von ihm betriebenen Mail-Newsletter entstand, er war Vorstandsmitglied, Vereinsvorsitzender bei einem der großen Regionalvereine (den Donauschwaben), und er wurde bereits 2020 mit der Johann-Christoph-Gatterer-Medaille in Bronze ausgezeichnet.
Soweit die nüchternen Fakten – und Günter Junkers, den Mann der nüchternen Fakten, mit ein paar nüchternen Fakten zu beschreiben, ist sicherlich nicht unpassend. Zum 80. darf aber eine etwas genauere Würdigung versucht werden. Ein Sprachbild muss her! Aber welches? Was genau ist dieser Günter Junkers für einer? Für mich als Vereinsvorsitzenden war das vor einigen Tagen Anlass, in alten CGs nach seinen Spuren zu suchen. Eine erste Beobachtung: Auch wenn er die Zeitschrift sehr lange mitgestaltet hat, Fotos von Günter sind selten.
Eine zweite: Das Sprachbild „Mann aus dem Maschinenraum der Genealogie“, mit dem seine Ehrung als Träger der Gatterer-Medaille in Bronze begründet wurde, ist zwar nicht falsch (denn CompGen ist gewissermaßen der Maschinenraum der Genealogie), trifft die Sache aber nicht so ganz. Eher schon war Günter Junkers schon in den 1980ern einer derer, die aus dem „Maschinenraum“, also über die vielen verschiedenen „EDV-Programme“, die damals entwickelt wurden, nach draußen zu berichten wussten – ein Mann des Draußen ebenso wie des Drinnen. Die alten CGs sind voller Softwareberichte, wahrscheinlich über kaum etwas, das heute noch lauffähig wäre – aber über vieles, das auch heute noch zu den Kernthemen der Genealogieinformatik und Computergenealogie zählt, von Texterkennung über Datenbankstrukturen bis hin zum genealogischen Workflow beim Erstellen eines OFB.
Aber drittens sieht man in den alten CGs noch eine weitere Dauertätigkeit von Günter Junkers, nämlich – um eine CG-Rubrik zu zitieren – den „Blick über den Zaun“. Günter Junkers war und ist sicherlich die Person in der deutschen Genealogie, die konsequent für Internationalität sorgt, nicht nur aufgrund persönlicher familiärer und nachbarschaftlicher Verbindungen nach Schweden, Ungarn, Belgien oder in die Niederlande, sondern auch als Betreuer des Zeitschriftentauschs mit Organisationen außerhalb Deutschlands und als wacher Beobachter dessen, wie Menschen innerhalb und außerhalb des genealogischen Hobbys selbst zu Beobachtern der Geschichte werden – ein Beobachter der Beobachter, raubvogelartig hoch oben kreisend mit weitem Ausblick, mehr Funker oder Lotse als Maschinist.
Ein viertes Sprachbild bietet sich an, wenn wir statt auf die Inhalte auf die Rhythmen seiner Beiträge schauen: Nicht nur alle drei Monate in der Zeitschrift, sondern jahrelang auch im monatlichen Newsletter und inzwischen im Blog war und ist Günter Junkers der zuverlässige Impulsgeber, der alle anderen mit Sauerstoff und Gedankennahrung versorgt. Wäre das Sprachbild nicht zu romantisch – und Günter Junkers mag vielleicht im Privaten ein großer Romantiker sein, aber wir alle wissen nichts davon – man könnte ihn das Herz (den Herzmuskel? den Sinusknoten? die Aortaklappe?) unseres Vereins nennen.
Zum Glück bietet unsere Satzung mit ihrer trockenen juristischen Sprache in § 3 Abs. 5 einen Begriff an, der vielleicht besser als all diese Sprachbilder passen könnte: „Natürliche Mitglieder, die sich besondere Verdienste um den Verein oder um die genealogische Forschung erworben haben, können auf Vorschlag des Vorstands durch Beschluss der Mitgliederversammlung zu Ehrenmitgliedern ernannt werden.“ Der Vorstand hat beschlossen, einen solchen Vorschlag auf der nächsten Mitgliederversammlung den Mitgliedern zu unterbreiten. Und ganz ohne weiter nach dem richtigen Ausdruck zwischen Maschinist, Raubvogel und Aortaklappe zu suchen, möchte er sich sehr herzlich bei Günter Junkers für die vielen Jahre bedanken, die der Jubilar in den Dienst der Sache gestellt hat, und ihm ebenso herzlich zum runden Geburtstag gratulieren. Wer mag, darf sich hier unserem Dank und unseren Glückwünschen anschließen.
Im Namen des ganzen Vorstands: Georg (Fertig)