CompGen mit neuem Vorstand und vielen Projekten
Die Mitgliederversammlung des Vereins für Computergenealogie (CompGen) fand – wie im vergangenen Jahr – als hybride Veranstaltung am 19. November 2022 von 11 bis 15:10 Uhr in Bremen statt. Für die Online-Teilnahme hatten sich 89 Mitglieder angemeldet, aber zur Zoom-Sitzung kamen nur maximal 66. In Präsenz waren in Bremen 14 Personen anwesend, die 13 Vollmachten anderer Mitglieder hatten. Anfängliche Probleme mit der Stimmabgabe für einige Zoom-Teilnehmer wurden dank der Moderation von Markus Henn gut bewältigt; die Tonqualität aus der Bremer Versammlung wurde bemängelt.
Nach den üblichen Regularien zu Beginn verlasen Georg Fertig und Horst Reinhardt zur Totenehrung die Namen der verstorbenen Mitglieder. Nachdem auch das Protokoll der letzten Mitgliederversammlung genehmigt war, erstatteten die Vorstandsmitglieder ihre Berichte zu den Vereinsaktivitäten.
Vereinszweck und Strategien
Der Vorsitzende Georg Fertig betonte noch einmal den Vereinszweck „Förderung von Wissenschaft und Forschung in genealogischer und familienkundlicher Hinsicht“ und die daraus folgende Gesamtstrategie des Vereins:
- Datenbeschaffung und Speicherung in digitaler Form (Grabsteine, Familienanzeigen, Adressbücher, Historische Literatur und Archivmaterial)
- Erfassung und Publikation (GOV, Gedbas4all, Adressbücher, Online-OFB, Verlustlisten usw.)
- Publikationen von Texten (DigiBib, GenWiki)
- Forschungshilfen (GenWiki, Metasuche, Mailinglisten, Forum)
Für die offenen Baustellen werden für die großen Projekte Steuerungskreise aufgebaut und Online-Treffen organisiert. Die CompGen-Mitglieder werden jeden 2. Donnerstag im Monat um 20 Uhr zu einem Zoom-Treffen eingeladen; täglich ist jemand ab 15 Uhr auf der Kommunikationsplattform WonderMe ansprechbar.
Berichte zu den CompGen-Projekten
CompGen ist Mitglied bei der Deutschen Arbeitsgemeinschaft Genealogischer Verbände (DAGV), der READ-COOP-Organisation (Transkribus), bei der International German Genealogy Partnership (IGGP) und neu im digiCULT-Verbund zur digitalen Erfassung und Publikation von Museumsbeständern und Sammlungen sowie dem Verein Nationale Forschungsdaten Infrastruktur (NFDI), in dem Wissenschaft, Forschung und Vereine ihre Datenbestände erschließen, vernetzen und nutzbar machen. Für rechtliche Fragen zum Datenschutz und Open Access werden wir von iRights.lab geschult. Auch ob genealogische Arbeitsergebnisse (OFBs) einen urheberrechtlichen Schutz genießen, wird rechtlich geklärt. Weitere Kontakte in die Wissenschaft sind derzeit die Betreuung zweier Dissertationen, die Publikation des Sammelbandes „Genealogien“ und die neue Zusammenarbeit mit der Uni Basel zu Ortsfamilienbüchern.
Jesper Zedlitz erläuterte die Änderungen bei der IT-Technik des Vereins mit der Schaffung einer IT-Geschäftsstelle (Michael Niewiara), den Umzug von Discourse und Mailinglisten mit dem Ziel, die eigene Hardware zu reduzieren und flexibler zu werden. Unser „Freiwilligenmanager“ Bernhard Mosolf sagte: „Freiwillige lassen sich nicht managen! Man muss sie suchen und finden!“ Er berichtete von Fortschritten bei Discourse, GenWiki und der Nutzung von team.genealogy.net. Der Autorenkreis in der News-Redaktion ist geschrumpft; hier werden Mitarbeitende gesucht. Auch die Redaktion der COMPUTERGENEALOGIE freut sich über weitere Beitragende. Tanja Bals motivierte auch zum Mitmachen in den Sozialen Medien. Ingrid Reinhardt hält die Kontakte zu Archiven, mit denen CompGen kooperiert. Neu ist eine Arbeitsgruppe „CompGen Öffentlichkeitsarbeit“, die sich über weiteren Zuwachs freuen würde. Die Projektleiter erstatteten ihre Berichte zu den CompGen-Projekten Familienanzeigen, DigiBib, Grabsteine, Online-OFBs, Gedbas, GOV, GenWiki, Forum/Mailinglisten/Discourse, DES (Adressbücher).
Kassenbericht, Anträge und Wahlen
Die Schatzmeisterin Carola Kroll berichtete über die Einnahmen und Ausgaben sowie den Kassenstand im Jahr 2021 und beantwortete Fragen dazu. Nach der Verlesung des Berichtes der Kassenprüfer folgten die Mitglieder dem Antrag auf Entlastung des Vorstands mit ihrer Zustimmung, ebenso fand der Haushaltsplan für 2022 eine Mehrheit. Der Mitgliedsbeitrag bleibt unverändert. Drei schriftlich eingereichte Anträge zu Satzungsänderungen fanden keine Mehrheiten. Neu in den Vorstand wurden mehrheitlich (wieder)gewählt: Anorte Großkreutz (jetzt 2. Vorsitzende), Ingrid Reinhardt (Beisitzerin Öffentlichkeitsarbeit Offline), Tanja Bals (Projektkoordination/Redaktion), Jan Goldberg (Beisitzer Medien und Vereinskontakte), Katrin Moeller (Beisitzerin Forschungsdatenmanagement), Robert Päßler (Beisitzer GenWiki). Als Kassenprüfer wurde Klaus Rothschuh bestimmt. Die Versammlung endete um 15:10 Uhr.