Genealogie-Großereignis in Amsterdam: Famillement 2022
Das DeLaMar-Theatergebäude war am 25. Juni 2022 auf drei Etagen der Ort des Informationsmarktes, der Vorträge und der Begegnung beim Amsterdamer Genealogie-Großereignis Famillement 2022.
Eröffnet wurde es durch die Politikerin und Feministin Hedy d’Ancona zusammen mit Bert de Vries, dem Direktor des Amsterdamer Stadtarchivs, und Hélène Oppatja, der neuen Direktorin des Zentrums für Familiengeschichte (CBG). Hedy d’Ancona nahm an der letzten Staffel der TV-Serie „Verborgene Vergangenheit” teil – „Es war eine Offenbarung für mich”, berichtete sie. Ihre Geschichte ist hier nachzulesen.
Das einige Minuten vom DeLaMar entfernte Amsterdamer Stadtarchiv war ebenfalls Ort zahlreicher Vortragsveranstaltungen und Führungen. Es wurde ein regelmäßiger Pendelverkehr per Grachten-Fahrt angeboten. Das Programm war bunt gemischt entsprechend dem Motto des Tages “Vorfahren aus der Ferne”. Migrationen, Juden in Amsterdam, aber auch DNA-Genealogie und genealogische Quellen wurden behandelt. Betrachtet man die Vortragsthemen, so war für jeden etwas dabei – wenn er denn Niederländisch verstand. Für diejenigen, die nicht kommen konnten, waren Online-Vorträge für Zuhause vorbereitet. Leider wurden keine Vorträge in englischer Sprache gehalten.
Viele Fragen zur Wanderung aus deutschen Gebieten nach Holland
Aber wir als Aussteller waren sowieso am CompGen-Stand gebunden, leider auf etwas beengtem Platz in der obersten Etage in einer eng gestellten Tischreihe neben unseren Freunden von der WGOD mit Jos Kaldenbach (s. im Foto ganz links), den Kollegen aus Belgien, Aachen und dem Tecklenburger Land.
Unser Stand war sehr in Anspruch genommen; es gab kaum Zeit zum Austausch oder für einen Kurzbesuch bei den Oldenburgern mit Timo Kracke, der mit einem größeren Tisch einen besseren Platz gefunden hatte. Dennoch gingen die Beratungen für unsere Besucher Schlag auf Schlag. Viele Anfragen begannen derart: „Meine Vorfahren kamen aus Deutschland nach Holland.” Manchen konnte schnell – z.B. mit einer Metasuche in den CompGen-Datenbanken – geholfen werden; anderen mussten die Nüsse ungeknackt zurück gegeben werden. Da haben wir z.B. die Familienforscher aus Westfalen schmerzlich vermisst, denn so manche Frage nach Herkunftsorten betraf das Münsterland.
Mit mehr Teilnahme aus dem benachbarten Ausland wäre das Famillement noch internationaler
Die Beteiligung beim Famillement als größtem niederländischen Genealogieereignis alle zwei Jahre ist eigentlich ein Muss – zumindest für die nahe der Grenze agierenden genealogischen Vereine. CompGen als überregionaler Verein hatte mehrfach um aktive Teilnahme und Mithilfe am Stand gebeten. Auch aus unserem Dachverband DAGV habe ich keinen Vertreter gesehen.