Polnische Lebenszeichen in Rheinland-Pfalz und im Saarland gesucht
Das Deutsche Polen-Institut an der Technischen Universität Darmstadt ruft in einem Forschungsprojekt zur Suche nach Spuren und Hinweisen auf das Schicksal polnischer Zwangsarbeiter während der NS-Zeit auf.
Von den Millionen Frauen und Männern, die während des Zweiten Weltkrieges zur Zwangsarbeit nach Deutschland verschleppt wurden, kamen auch über 200.000 in das Rhein-Main-Gebiet und ins Saarland. Sie schufteten in der Landwirtschaft und in Industriebetrieben. Nach dem Krieg wurden zwischen 1947 und 1950 auf dem Waldfriedhof in Mainz-Mombach über 3.000 polnische, sowjetische und tschechische Kriegsgefangene, Zwangsarbeiter und Zwangsarbeiterinnen sowie deren Kinder aus ganz Rheinland-Pfalz beerdigt. Auf dem Hauptfriedhof von Bad Kreuznach erinnern zwei Tafeln an verstorbene KZ-Häftlinge. Die Namen sind Erinnerungen an das Leben der polnischen Menschen, deren Spuren nun gesucht werden. Hier der Aufruf dazu.
Gesucht werden:
- Hinweise auf die Schicksale von Polinnen und Polen in Rheinland-Pfalz und dem Saarland aus der Zeit des Zweiten Weltkriegs.
- Spuren der Erinnerung an sie im öffentlichen Raum wie Gedenksteine, Tafeln u. a.
- Fotos, Dokumente – zum Beispiel Briefe, Karten, Ausweise, Tagebucheinträge;
- damit verbundene Erinnerungsstücke aus der Zeit des Nationalsozialismus und aus der Nachkriegszeit in der Region,
- ehemalige Zwangsarbeiterinnen und Zwangsarbeiter und deren Angehörige,
- Zeitzeuginnen und Zeitzeugen aus der Region.
Aus den gesammelten Informationen entstehen ein Online-Atlas der Erinnerungsorte und weitere Publikationen, digital und in Papierform. Auch eine Wanderausstellung ist geplant. Das Projekt wird unterstützt von der Landeszentrale für politische Bildung Rheinland-Pfalz.
Hinweise bitte an:
Christof Schimsheimer, Email: schimsheimer@dpi-da.de Telefon: 06151-4202-25
Julia Röttjer, Email: roettjer@dpi-da.de Telefon: 06151-4202-23