Passagierlisten der Holland-Amerika-Linie
Die Holland-Amerika-Linie (HAL) transportierte mit ihren Schiffen von 1873 bis ins zwanzigste Jahrhundert hinein Geschäftsleute, Touristen und Auswanderer von Rotterdam nach Amerika. Zwischen 1900 und 1969 reisten und emigrierten Millionen Menschen auf den Schiffen der Linie. Zwischen 1880 und 1920 fuhren etwa eine Million Osteuropäer über Rotterdam nach Amerika. Die HAL hatte auch Büros in Osteuropa, z.B. in Bulgarien, Lettland und Russland, wo man Fahrkarten für den Zug nach Rotterdam, das Schiff nach Amerika und wieder für den Zug zu jedem Bahnhof in der neuen Welt kaufen konnte.
Das Stadtarchiv Rotterdam und WieWasWie.nl („Wer ist wer“) bitten um Unterstützung bei der Indexierung der digitalisierten Passagierlisten. Über die Hälfte der 114.572 Scans sind bereits indexiert und geprüft. Fast 1.500 Teilnehmer aus der ganzen Welt machen in diesem Projekt bei Velehanden.nl mit. Die Daten werden zur Kontrolle doppelt eingegeben und geprüft. Die jüngeren Listen sind mit Schreibmaschine getippt und daher besser lesbar. Man kann sich einfach anmelden und mitmachen.
Im Stadtarchiv Rotterdam gehören die dort aufbewahrten Passagierlisten (1900-1969) zu den am meisten gefragten Quellen. In den Listen sind auch z.B. Juden, die vor dem Antisemitismus und NS-Terror flüchteten, zu finden. Die Scans sind derzeit nur im Lesesaal des Archivs einzusehen und noch nicht online. DieVeröffentlichung erfolgt auf Webseite des Stadtarchivs Rotterdam und der landesweiten Personendatenbank WieWasWie.nl, die zum CBG/Zentrum für Familiengeschichte in Den Haag gehört. Hier werden grundlegende Quellen wie die Zivilstandsregister und Kirchenbücher der Niederlande für die Familienforschung erschlossen.