Vor 400 Jahren: Pilgerväter auf der Mayflower nach Amerika
Bereits vor einem Jahr war im CompGen-Newsletter Mai 2019 von der Kartierung der Amerika-Auswanderer aus England, Irland und den Niederlanden zu lesen, die vor 400 Jahren mit der Mayflower nach Amerika fuhren. Viele waren aus England über Amsterdam nach Leiden geflüchtet. Es waren streng religiöse Abtrünnige, die sich von der Kirche Englands losgesagt hatten. In Holland blieben sie fast 12 Jahre und reisten im September 1620 über Southampton und Plymouth nach Neuengland, um in Plymouth/Massachusetts ihre Siedlung zu gründen. Weitere Schiffe folgten: Fortune (1621), Anne und Little James (1623) und die zweite Mayflower (1629).
In der niederländischen Stadt Leiden ist von den Auswandererfamilien viel zu finden: Heirats- und Sterbeurkunden, Kaufverträge, Testamente, Gerichtsakten usw. Diese Dokumente wurden auf der Webseite Erfgoed Leiden en Omstreken (Nationales Erbe Leiden und Umgebung) für alle kostenlos zugänglich gemacht. Für fast 1.500 dieser Menschen werden Akten aus der Zeit zwischen 1600 und 1650 zur Ansicht und zum Download angeboten. Ein weiteres Ziel der Webseite ist die Erstellung von Markierungen in der historischen Karte von Leiden, um verschwundene Häuser wiederzufinden und mit den früheren Bewohnern zu verknüpfen. Hier kann jeder helfen, man bekommt Zugang zu den Datensätzen, zur Karte und zur Quelle. Eine Arbeitsgruppe von Freiwilligen hat bereits die Volkszählung von 1581 mit 12.000 Personen erfasst. Neben dem Denkmälerverzeichnis gibt es Zugänge zu Bauakten, Bibliotheken, Archiven und natürlich den für Familienforscher wichtigen Geburts-, Heirats- und Sterberegistern.
Heute können fast 30 Millionen Amerikaner ihre Vorfahren auf die Pilgerväter zurückführen. Neun der amerikanischen Präsidenten, darunter Franklin D. Roosevelt (1933-1945), George W. Busch (1989-1993), Barack H. Obama (2009 – 2017), führen ihre Stammreihe zurück auf diese ersten Einwanderer.