Sächsisches Archivblatt Heft 1/2020 online
Vor wenigen Tagen ist das aktuelle Heft des Mitteilungsblatts des Sächsischen Staatsarchivs erschienen und parallel zur Druckfassung auch online zugänglich gemacht worden. Neben dem informativen Jahresbericht des Staatsarchivs für das Jahr 2019 enthält es vor allem Beiträge zu verschiedenen Beständen, z. B. zu den Anfängen des sächsischen Sparkassenwesens vor 200 Jahren, sowie Meldungen und Berichte.
Genannt seien ein Bericht über “Bergbau und Fotografie – Ein fotohistorisches Forschungsprojekt in Freiberg” und der Beitrag “350 Jahre August der Starke – Ein Jubiläum im Schatten der Zeitrechnung”, der die durch unterschiedliche Kalendersysteme (julianisch und gregorianisch) entstehenden Irrungen und Wirrungen anschaulich darstellt.
Die Herausforderungen, die sich für Archive durch die Digitalisierung papiergebundenen Archivguts ergeben, werden in einem Erfahrungsbericht “Konservatorische Begleitung von Digitalisierungsprojekten” anschaulich dargestellt. Er macht deutlich, wie wichtig geeignete restauratorische Maßnahmen im Vorfeld der Digitalisierung für eine Vereinfachung der Digitalisierung und die Verbesserung ihrer Ergebnisse sind. Und: “Die digitale Kopie kann eine Tür in die Archive öffnen […] Sie sollte nicht dazu verleiten, die Vielschichtigkeit historischer Forschungsarbeit ausschließlich auf den Umgang mit dem Abbild zu reduzieren”.
Für Menschen, die den Umbruch im Beitrittsgebiet nach 1990 miterlebt haben, dürften die beiden Beiträge zur “Dokumentation des Untergangs – Unterlagen der Bundesanstalt für vereinigungsbedingte Sonderaufgaben im Hauptstaatsarchiv Dresden” (bzw. Staatsarchiv Chemnitz) interessant sein. Die Bundesanstalt ist die Nachfolgeeinrichtung der Treuhandanstalt. In den Jahren 2017 und 2018 gelangten Unterlagen im Umfang von über 2 Kilometern aus den von der Treuhandanstalt nach 1990 liquidierten volkseigenen Betrieben in das Sächsische Staatsarchiv – über die Hintergründe und Zusammenhänge wird in den Beiträgen informiert.