40 Jahre Computergenealogie in Schweden
Unsere Schwestervereinigung DIS Föreningen för Datorhjälp i Släktforskningen (deutsch: Vereinigung für Computeranwendung in der Familienforschung) feiert am 7. und 8. März 2020 sein vierzigjähriges Bestehen in der Valla Volkshochschule in Linköping. Es ist gleichzeitig das traditionelle Frühjahrstreffen der DIS-Mitglieder mit Vorträgen, Mitgliederversammlung, Ausstellung und einem eigenen DNA-Workshop mit Peter Sjölund am Sonntag. Peter Sjölund ist Autor mehrerer Bücher in schwedischer Sprache über DNA-Genealogie.
In einer Jubiläumsschrift zum dreißigjährigen Bestehen wird die Chronik des Vereins beschrieben. Am 1. April 1980 wurde der Verein gegründet. Er ist weltweit der erste Verein, der sich der Computergenealogie widmet. Zwei Jahre später wird das erste Genealogieprogramm DISGEN für den schwedischen Hobbycomputer ABC 80 (mit Z80-Prozessor) vorgestellt. Das Programm wird ständig weiterentwickelt. Im ersten Heft der Zeitschrift COMPUTERGENEALOGIE berichteten wir 1985 über den Verein und seine Leistungen für die Mitglieder. Seitdem pflegen wir eine Tauschpartnerschaft unserer Veröffentlichungen. Heute dürfte der schwedische Verein mit über 20.000 Mitgliedern weltweit der größte genealogische Verein sein. Die Mitglieder sind in verschiedenen regionalen Gruppen organisiert. Im schwedischen Dachverband der genealogischen Vereine stellt DIS über ein Drittel aller organisierten Familienforscher. Die Leistungen des Vereins für seine Mitglieder umfassen heute die genealogische Datenbank DISBYT mit 40 Millionen Personen, DISGEN, das Genealogieprogramm für Windows, Mac und Linux mit georeferenzierten Karten, DISPOS für den Zugang zu Primär- und Sekundärquellen, DIS Forum für den Forscheraustausch, DIS Arkiv für Forschungsergebnisse, DISCOUNT für die Namenshäufigkeit und -verteilung in Schweden zwischen 1600 und 1913, KARTOR für historische Karten und schließlich DISKULOGEN, die auflagenstärkste Mitgliederzeitschrift in Schweden, die auch online zu lesen ist. Alle Daten und Informationen sind nur für Mitglieder in schwedischer Sprache zugänglich. Auf der Webseite ist nur eine Informationsseite in englischer Sprache vorhanden.
In den skandinavischen Ländern sind die Bezahldienste von Ancestry und Arkiv digital mit Scans von Kirchenbücher und anderen Quellen sehr stark vertreten. Kostenfreie Datenbanken finden sich beim schwedischen Reichsarchiv, der demografischen Datenbank für Südschweden DDSS und dem Verein Släktdata, der Kirchenbuchindizes zur freien Einsicht anbietet.