GEDBAS Jahresrückblick 2024
Vor fünf Jahren habe ich den GEDBAS-Jahresrückblick 2019 geschrieben. Eigentlich wollte ich das jedes Jahr machen, das ist aber offenbar in Vergessenheit geraten. Dieses Jahr hat mich zum Glück jemand daran erinnert, so dass es nun den GEDBAS-Jahresrückblick 2024 gibt.
In den vergangenen fünf Jahren ist GEDBAS, unsere Genealogische Datenbank, kräftig gewachsen; statt 20 Millionen sind mittlerweile 30 Millionen Personen verzeichnet.
Häufigste Genealogieprogramme
Hier ist die Liste, mit welchen Programmen die 2024 hochgeladenen GEDCOM-Dateien erstellt wurden:
Wie bereits in den letzten Jahren belegt Anhnenblatt den Spitzenplatz, mit weitem Vorsprung vor dem zweiten Platz, dem Export aus ancestry.com. Angegeben sind die Veränderungen gegenüber dem Jahresrückblick 2019. Großer Aufsteiger ist Heredis, das vor fünf Jahren noch unter „ferner liefen“ aufgeführt war. PAF, der Dinosaurier unter den Genealogieprogrammen ist immer noch im Rennen, mittlerweile 11 Jahre nach Ende der Entwicklung. Anzumerken sei auch dieses Jahr wieder, dass diese Rangliste nur die Anzahl der bei GEDBAS hochgeladenen Dateien berücksichtigen kann. Möglicherweise sind also die Ahnenblatt-Nutzer nur besonders fleißig beim Veröffentlichen ihrer Ergebnisse.
GEDCOM-Versionen
Vor fünf Jahren konnte ich die frisch zum Standard erklärte Version 5.5.1 erwähnen. Mittlerweile gibt es seit dem Jahr 2021 Version 7.0.3 (Version 6 wurde übersprungen). Man sieht deutlich, wie die alte Version 5.5 durch die neuere 5.5.1 verdrängt wird:
Der Trend zur Ablösung von Version 5.5. scheint zum Erliegen gekommen zu sein. Schuld daran dürfte die noch recht hohe Verbreitung von PAF zu sein, das nur GEDCOM-Dateien in der alten Version exportieren kann. Die neue GEDCOM-Version 7.0.3 spielt praktisch noch keine Rolle.
Überraschend ist dieses Jahr wieder eine GEDCOM-Datei mit (der schon im Januar 1996 abgelösten) Version 5.3 aufgetaucht. Zunächst hatte ich vermutet, dass es sich um einen Test handelt. Aber nein, das sind echte Daten. Die Datei wurde übrigens mit Familienstammbaum für Windows 1.0 erzeugt. Das Programm ist etwa 30 Jahre alt – verrückt!
Zeichenkodierung
Eine andere Zeichenkodierung als UTF-8 zu verwenden, ist eigentlich nicht sinnvoll. Folgerichtig erlaubt GEDCOM 7 auch nur noch UTF-8 kodierte Dateien. Die Ablösung älterer Varianten ist im Diagramm gut zu erkennen. Auch hier ist wieder durch die Verwendung alter Programme eine Sättigung zu erkennen.
Dateigrößen
Ich hatte es fast nicht für möglich gehalten, aber das Wachstum der GEDCOM-Dateien geht unvermindert weiter.
Die 75%-Linie hat mittlerweile fast die 4 MB erreicht. Das heißt, ein Viertel der bei GEDBAS hochgeladenen GEDCOM-Dateien ist mehr als 4 MB groß. Der Mittelwert liegt durch einige enorm große GEDCOM-Dateien bei über 6 MB. Vor fünf Jahren habe ich über »Gigantomanie« bei GEDCOM-Dateien gesprochen, die 160 MB groß sind. Im Vergleich zu dem, was da noch kam, waren das noch Winzlinge:
Die beiden derzeit mit Abstand am größten Dateien sind 339 MB und 323 MB groß. Beide stammen von ancestry.com. Wir reden hier über Bestände mit mehreren hunderttausend Personen – so viele kann doch niemand wirklich erforscht haben.
Quellenangaben
Gibt es neben dieser „Jäger und Sammler“-Mentalität von „immer mehr“ auch Fortschritte bei seriöser Forschung mit Quellenangaben? Dazu habe ich mir angesehen, wie viele Personen mindestens eine Quellenangabe haben.
Langfristig zeigt die Kurve in die richtige Richtung. In den letzten Jahren ist allerdings wieder ein beunruhigender Abwärtstrend zu sehen. Derzeit sind nur etwa ein Drittel der hochgeladenen Personen mit Quellenangaben versehen. Es ist also noch einige Aufklärungsarbeit zu leisten, damit langfristig der Anteil der Daten mit Quellenangabe steigt.