Arolsen Archives ruft zur Indexierung auf
Am 27. Januar 2025, dem Internationalen Holocaust-Gedenktag, jährt sich die Befreiung des KZ Auschwitz zum 80sten Mal. Auch in diesem Jahr ruft das Internationale Zentrum zu Nazi-Verbrechen „Arolsen Archives“ rund um den Gedenktag dazu auf, bei der Indexierung von Daten mitzuhelfen: In der kommenden Woche (24.1. bis 31.1.2025) sollen 27.000 Häftlingspersonalkarten erfasst werden. Die Originale der Karten liegen in Archiven in Polen, Tschechien und Russland. Über frühere Aktionen zur Abschrift der Namen und Daten aus den digitalisierten Karteikarten haben wir hier im CompGen-Blog bereits berichtet.
#everynamecounts
„Jeder Name zählt“ (#everynamecounts) ist das Motto, mit dem Arolsen Archives dazu aufruft, bei der Digitalisierung von Dokumenten zu NS-Opfern und Überlebendem mitzuhelfen. Erfasst werden die Namen und Daten aus Karteikarten. Die Dokumente belegen die Schicksale von 17,5 Millionen Menschen. Sie sind bereits eingescannt; um sie aber im Online-Archiv weltweit auffindbar und sichtbar zu machen, müssen die Informationen in eine Datenbank eingetragen werden – mit Hilfe möglichst vieler Helfer. Bisher haben schon über 170.000 freiwillige Unterstützer*innen geholfen. Dadurch wurden mehr als 7 Millionen Dokumente bereits bearbeitet.
Alles was nötig ist, ist ein Internetzugang und ein Bildschirm am PC; die Eingabe der Daten ist auch an einem Tablet und mobil gut möglich. Schon fünf Minuten reichen für ein Dokument, das so das Schicksal eines Opfers oder einer überlebenden Person recherchierbar macht.
In den Jahren 2023 und 2024 war es jeweils das Ziel des Aufrufs zur Mitarbeit, 30.000 Daten in die Datenbank zu übertragen. 2023 lag der Schwerpunkt darauf, Informationen aus Häftlingskarten des Konzentrationslagers Stutthof in Polen zu digitalisieren. 2024 ging es um Karten aus der sogenannten Auswandererkartei, die im Staatsarchiv Bremen aufbewahrt wird. Auch Daten dieser Auswanderer aus der Zeit nach 1945 können weiter erfasst werden.
Eine unterstützenswerte Aktion, nicht nur wegen des Nutzens, den die Daten für die Online-Familienforschung haben werden!