Ausstellung „Ars Heraldica“ in Luxemburg kann virtuell besucht werden
Die Ausstellung „Ars Heraldica – die Welt der Wappen“ in der Nationalbibliothek in Luxemburg, die am 15. April 2024 eröffnet wurde und bis zum 12. Oktober 2024 zu besichtigen ist, kann jetzt dank einer 3D-Scan-Aufnahme auch virtuell besucht werden. Mit einem Klick auf diesen Link wandert man durch den Ausstellungsraum und kann die Exponate im Detail betrachten und die Beschreibungen auf Deutsch und Französisch lesen. Die Heraldik wird auch als „die große Schwester“ der Familien- und Ahnenforschung bezeichnet.
Was ist zu sehen?
Wappen sind Teil unserer Kultur, Symbole von persönlicher, familiärer und sozialer Identität. Seit mehr als 800 Jahren beim Adel gebräuchlich, kann heute jede Person und Familie, aber auch Gemeinde, Vereine und Firmen ein Wappen als Schmuck oder Kennzeichen annehmen.
In der Ausstellung wird über die Welt der Wappen informiert. Dazu dienen einige wertvolle Manuskripte aus der Sammlung von Dr. Jean-Claude Loutsch, die der Nationalbibliothek 2021 geschenkt wurde. Die 44 meist vor 1800 entstandenen Manuskripte sind das Herzstück dieser Sammlung, die Hälfte davon ist ausgestellt. Diese Bücher geben Einblick in eine sehr spezialisierte Form der Selbstdarstellung – nicht nur für Luxemburg, sondern auch für die Nachbarländer. Ein Begleitheft zur Ausstellung (84 Seiten, deutsch-französisch) kann zum Preis von 5 € von der Nationalbibliothek bestellt werden.
Verfasser des „Armorial du pays de Luxembourg“
Dr. Jean-Claude Loutsch (1932 – 2002) war ein Arzt in Luxemburg, der als Historiker, Heraldiker und Genealoge bekannt geworden ist. Er war von 1980 bis 2001 Präsident der Internationalen Akademie der Heraldik und Mitglied in heraldischen Gesellschaften in Frankreich, Kanada, Österreich und Spanien. Die luxemburgische Regierung ernannte ihn zum Berater der heraldischen Kommission des luxemburgischen Staates. 1974 veröffentlichte er das Armorial du pays de Luxembourg mit den Wappen, die im ehemaligen Herzogtum Luxemburg geführt wurden. Dieses wichtige, aber leider vergriffene Werk – auch als „Armorial Loutsch“ bekannt – wurde von Daniel Erpelding digital aufgearbeitet und mit einer nützlichen Liste der Wappenfiguren (in französischer Sprache) ergänzt.