Ukrainische Schüler erforschen ihre Familiengeschichte
Wie das ukrainische Online-Portal Volynnews.com berichtet, haben sich Schüler im Alter von 14 bis 18 Jahren in einem Wettbewerb unter dem Motto „Meine Genealogie“ mit ihrer Familiengeschichte und der Region beschäftigt. Der Wettbewerb wurde von der Fakultät für Geschichte, Politikwissenschaft und nationale Sicherheit der Nationaluniversität Wolyn in Zusammenarbeit mit der Akademie der Wissenschaften Wolyn in Luzk durchgeführt. Unterstützt wurde die Aktion durch die Stiftung «Тільки разом» (“Nur Gemeinsam”) des Politikers Igor Palytsia. Aufgabe des Wettbewerbs war, die Familie und lokale Geschichte so gut wie möglich kennenzulernen.
Insgesamt wurden 45 Arbeiten eingereicht und begutachtet. Einzelne Teilnehmer erforschten ihre Familien bis zur siebten Generation. Fast alle haben ihren Stammbaum mithilfe eines Genealogieprogramms erstellt, darunter auch mit MyHeritage. Alle haben einen Preis bekommen, den die Palytsia-Stiftung spendete. Den Hauptpreis gewann Anastasia Gasumyants, die beiden nächsten Plätze gingen an Maksym Chelyada und Kateryna Zazhitska. Der Wettbewerb soll in Zukunft jährlich wiederholt werden.
Erziehung zum Patriotismus?
Die Vorstandsvorsitzende der Igor-Palytsia-Stiftung „Only Together“, Kateryna Shklhoda, hält den Wettbewerb für einen wichtigen Beitrag zur Erziehung der Kinder zum Patriotismus, zur Liebe zum Heimatland und zur Geschichte der eigenen Familie. Viele der Teilnehmenden erfuhren durch ihre Wettbewerbsteilnahmen neue, oft überraschende Fakten über ihre Familien, von denen sie vorher keine Ahnung hatten, so etwa, dass die Urgroßmütter im Exil waren, oder dass andere Verwandten in der Armee gekämpft hatten.
Auch der Rektor der Universität, Anatoly Tsyos äußerte sich überzeugt, dass der Wettbewerb „Meine Genealogie“ für die Bildung von Patriotismus bei Kindern und die zukünftige Entwicklung der Ukraine äußerst wichtig sei.
Patriotismus-Boom im Krieg!
Eine ähnliche Förderung der Familienforschung und des nationalen Geschichtsbewusstseins ist auch in Russland zu beobachten. Aus allen Ecken des Landes werden Presseberichte von Aktionen veröffentlicht, bei denen die Beschäftigung mit Genealogie und Geschichte sowie der Patriotismus und das Heldentum der Vorfahren im Vordergrund stehen. Noch 2024 soll das Fach „Familienkunde“ sogar in den Lehrplan der Schulen aufgenommen werden.
Wer weitere Berichte dieser Art lesen möchte, der findet sie in der Discourse-Kategorie „Genealogie in den Medien“. Über die Familien- und Ahnenforschung in der Ukraine haben wir hier im Blog des Vereins für Computergenealogie (CompGen) mehrfach berichtet.