Rettet die Villa Buth – ein Gedenkort, der vor dem Abriss bewahrt werden muss
Die verlassene Villa Buth in Kirchberg bei Jülich soll als Gedenkort vor dem Abriss bewahrt werden, dafür setzen sich mehrere Initiativen ein. Sie ist ein historisches Zeugnis der nationalsozialistischen Schreckensherrschaft, denn zwischen 1941 und 1942 wurden hier Juden aus der Umgebung zwangsweise untergebracht, bevor sie in die Vernichtungslager deportiert wurden.
Trotz finanzieller Angebote zur Restaurierung ließ der Eigentümer das Gebäude verfallen. Es wurde durch rechtsextreme Schmierereien verunstaltet. Er plant nun den Abriss der Villa – ein Vorhaben, das entschieden abgelehnt wird. Gerade angesichts des Wiedererstarkens rechtsextremer und antisemitischer Strömungen gebietet es unsere gesellschaftliche Verantwortung, die Erinnerung an die Shoah wach zu halten. In einer Zeit, in der die Zeitzeugen immer weniger werden, muss die Geschichte der Shoah an kommende Generationen weitergegeben werden. Die Villa Buth verkörpert diese Geschichte und soll als Mahnmal erhalten bleiben.
Eine (leider vergriffene) Publikation des Jülicher Geschichtsvereins aus dem Jahr 2019 enthält das Ergebnis eines Schulprojekts des Heilig-Geist-Gymnasium Würselen. Die Schüler haben sich mit den verschiedenen Aspekten der Geschichte der Fabrikantenvilla beschäftigt und auch eine DVD mit einem 40-minütigen Film dazu erstellt. Mitautorin ist die Genealogin Iris Gedig, die auf der Seite Familienbuch-Euregio.eu Listen der im Sammellager “Villa Buth” internierten Juden veröffentlicht hat.
Bürgerantrag und Petitionen
Ein Bürgerantrag forderte am 19. Dezember 2023 die Aufnahme der Villa in die Denkmalliste der Stadt Jülich als Erinnerungsort an die Verbrechen und Opfer des NS-Regimes, um einen Abriss zu verhindern. Drei Jülicher Vereine (Jülicher Geschichtsverein, Jülicher Gesellschaft gegen das Vergessen und für die Toleranz e. V., Joseph-Kuhl-Gesellschaft) und zahlreiche Einzelpersonen haben eine Petition an den Petitionsausschuss des Landtages NRW gerichtet, die Villa Buth zu erhalten.
Zusätzlich kann jeder von uns diese Online-Petition mit seinem Namen unterstützen, die an die Denkmalbehörden der Stadt Jülich und des Kreises Düren, das Ministerium für Heimat, Kommunales, Bau und Digitalisierung des Landes NRW sowie Hendrik Wüst gerichtet ist, die Villa als Gedenkort zu erhalten.
Die Villa Buth ist nicht nur ein historisches Zeugnis der lokalen Judenverfolgung, sondern auch ein Symbol dafür, dass wir die Fehler der Vergangenheit nicht wiederholen dürfen. Der Erhalt der Villa stellt sicher, dass die Geschichte der Opfer weitererzählt wird – ein entscheidender Schritt gegen das Vergessen. Nie wieder!