30.000 Namen von NS-Überlebenden erfassen
Zum Internationalen Holocaust-Gedenktag am 27. Januar haben die Arolsen Archives im Rahmen der #everynamecounts Challenge das Ziel ausgerufen, 30.000 Namen von NS-Überlebenden zu erfassen. Freiwillige werden aufgerufen, in dieser Woche vom 22. bis zum 28. Januar die Daten aus 30.000 digitalisierten Dokumenten aus der „Auswandererkartei“ aus Bremen zu erfassen. Über die Sammlungen der Arolsen Archives haben wir hier im Blog mehrfach berichtet.
Die Karteikarten wurden zwischen 1946 und 1952 angelegt und stammen aus dem Staatsarchiv Bremen. Die aufgezeichneten Personen sind Ausreisewillige, die als NS-Überlebende und Zwangsarbeiter*innen im Konzentrationslager Auschwitz und anderen Lagern Grauenhaftes erlebt hatten. Diese Menschen wollten nicht im Land der NS-Täter leben, sondern hatten sich zu einem Neustart in einem fremden Land entschieden. Dafür brauchten sie Hilfe und Unterstützung, die ihnen gewährt wurde.
Ein Name in der Kartei ist zum Beispiel Erich Mosbach, ein Arzt aus Stettin, der mehrere Lager, darunter das KZ Buchenwald, überlebte. Im Mai 1946 bestieg er mit seiner Familie in Bremerhaven das Auswandererschiff „Marine Flasher“, das auf seiner ersten Reise mehr als 850 NS-Überlebende nach New York brachte.
Die Eingabe der Daten erfolgt über ein leicht verständliches, intuitiv nutzbares Tool unter https://everynamecounts.arolsen-archives.org/. Bisher haben über 115.000 Freiwillige geholfen, mehr als sieben Millionen Dokumenten zu erfassen. Dafür sind lediglich ein PC mit Internet-Anschluss nötig. Die Eingabe ist in wenigen Minuten erledigt. Am Mobiltelefon ist dies nicht möglich. Neben der Auswandererkartei aus Bremen können auch Daten zu KZ-Häftlingen im Konzentrationslager Dachau und aus einer weiteren Suchkartei erfasst werden.