Familienforschung in Jena – wie Datenbanken von CompGen helfen
Woher kommen meine Urgroßeltern?
Ich bin sehr neugierig und will wissen, wie meine Urgroßeltern aus dem heutigen Polen in den Großraum Jena gelangten. Auf Grund von Erzählungen aus meiner Familie gibt es verschiedene Hinweise auf Ortschaften, die zum heutigen Jena gehören.
Aller Anfang ist schwer – ein Erlebnisbericht
Am 12. Oktober 2023 stellte der Verein für Computergenealogie (CompGen) seine verschiedenen Datenbanken und Projekte in einem Zoom-Meeting vor und informierte über die vielen Möglichkeiten zur Suche nach Vorfahren. Diesen Vortrag habe ich mir mit großem Interesse angehört und beschlossen, Zugang zu den Datenbanken über das GenWiki zu suchen.
Verwirrende Vielfalt von Datenbanken bei CompGen
Im GenWiki von CompGen finde ich verschiedene Portale und Hinweise auf Datenbanken. Allerdings erschlagen mich die vielen neuen Begriffe und Abkürzungen: DES, GOV, OFB, Adressbuch-Portal, GEDBAS usw. Wo fange ich denn mal an?
Ich entscheide mich für die Metasuche, weil ich gelesen habe, dass ich hier gleichzeitig in mehreren Datenbanken suchen kann. Ich brauche nur einen Nachnamen und den dazugehörigen Ortsnamen einzugeben und stelle fest, dass keine passenden Einträge gefunden werden. So ein Pech.
Es gibt ja noch das GOV (das Geschichtliche Ortsverzeichnis). Schauen wir doch hier mal nach. Ich gebe den Namen meiner Heimatstadt Jena ein und bekomme 23 Treffer unter anderem in den USA und Rumänien. Ich klicke auf die Stadt Jena in Thüringen, bekomme aber nur minimale Informationen. Erst nach längerem Betrachten der Seite entdecke ich, dass es einen übergeordneten Stadtkreis Jena gibt. Dort endlich finde ich die verschiedenen historischen Stadtteile, die die heutige Stadt Jena bilden. Darunter auch Orte, die mir aus den Erzählungen in der Verwandtschaft bekannt sind. Mit einem Klick kann ich auch in das GenWiki zurückspringen, wo es viele Hinweise auf Quellen in dieser Gegend gibt, auch zu Adressbüchern. Diese findet man für Jena ab 1250 in unregelmäßigen Abständen bis 1948. Dort habe ich dann endlich Hinweise auf meine Vorfahren gefunden.
Von Mittelpolen nach Winzerla
Als meine Urgroßeltern väterlicherseits zwischen 1892 und 1897 aus Mittelpolen nach Jena, nein, eigentlich nach Winzerla (damals noch ein Vorort von Jena) kamen, war der Amtssitz in Burgau, hier war auch der Sitz des Standesamtes. Das Archiv ist heute in Jena zu finden und man kann sich dort zur Einsichtnahme anmelden, bzw. Unterlagen heraussuchen lassen, was bei einer großen Personenzahl sehr teuer werden kann.
… und weiter geht die Suche
Damit will ich mich erstmal nicht zufrieden geben und fange noch einmal an, mich Online umzusehen. Naheliegend ist, herauszufinden, zu welchem Gebiet Deutschlands Thüringen und insbesondere meine Umgebung zum Zeitpunkt der Einwanderung meiner Urgroßeltern gehörte. Ich kann nur sagen: einfacher wird es nicht. Gute Informationen habe ich auf dem YouTube-Kanal von CompGen im Video “Thüringen – eine genealogische Wundertüte” erhalten. Hier beschreibt Christian Kirchner, Vorsitzender der AGT-Gen e.V., unsere Region. Jetzt werde ich mich erst einmal an die von ihm genannten Quellen halten. Thüringen war ein großer Flickenteppich und zum Zeitpunkt der Ankunft meiner Urgroßeltern in Winzerla gehörte es zu Preußen. Meine Suche setze ich nun im Archivportal Thüringen fort.
