Kirchenbücher 1756–1895 aus der Vojvodina in Serbien online
Das Archiv der Vojvodina in Novi Sad, Serbien, hat die im Archiv verfügbaren Kirchenbücher aller Konfessionen digitalisiert. Auf der Internetseite werden die Laufzeiten der Kirchenbücher tabellarisch aufgelistet und Auskünfte daraus angeboten. Kosten werden anscheinend nicht erhoben. Es muss aber zuvor ein Nutzungsantrag in serbischer oder englischer Sprache ausgefüllt werden. Darin verpflichtet man sich, die Ergebnisse der Suche nicht weiterzugeben. Wer die serbischsprachige Seite mit dem Firefox-Browser besucht, der sollte das angebotene Übersetzungstool TWP Translate Web Pages als Addon installieren. Mit Google Chrome werden die Seiten auf Wunsch sofort übersetzt.
Die meisten Kirchenbücher sind Zweitschriften ab ca. 1825
In der Tabelle der Kirchenbücher sind die Orte alphabetisch getrennt für die Batschka, das Banat, Kroatien, Ungarn und Rumänien aufgelistet. Nur einige der orthodoxen Kirchenbücher stammen aus dem 18. Jahrhundert: z.B. Ravno Selo/Batschka ab 1756, Orlovatz/serb. Banat ab 1772, Ofsenitza/rumän. Banat ab 1783. Alle Gemeinden mussten die Kirchenbücher seit etwa 1825 doppelt führen und die Zweitschriften an die staatlichen Behörden abliefern.
In einer Analyse der Kirchenbücher werden die zahlreichen (lateinischen) Krankheitsbezeichnung aufgelistet und in Serbisch und Ungarisch übersetzt. Eine weitere interessante Namenskonkordanz-Liste enthält die vorgeschriebene Verwendung von Vornamen in ungarischer Schreibweise. Die Vorschrift dazu entstand im Rahmen der Einführung der Standesämter in Ungarn mit dem Gesetz vom 18. Dezember 1894. Nach einer Gesetzesänderung von 1904 konnten die nicht übersetzen Namen aber wieder verwendet werden.
Wer Erfahrungen bei der Nutzung des neuen Angebots gesammelt hat, ist willkommen, diese in der Discourse-Kategorie (früher Mailingliste) Donauschwaben-L mitzuteilen.