Video vom Ahnenforscher-Stammtisch Köln: Sauberkeit und Hygiene im alten Köln
Auf sehr unterhaltsame Weise berichtete Horst Reinhardt beim Ahnenforscher-Stammtisch Köln im März über die Sauberkeit und Hygiene in Köln von der Römerzeit bis heute. Er führte die Zuschauer zunächst zu den römischen Thermen zwischen Cäcilienstraße und Sternengasse unter dem früheren Cäcilien-Kloster und dann weiter durch die Zeit bis zu den modernen sanitären Errungenschaften. Die Video-Aufzeichnung vom Ahnenforscher-Stammtisch Köln zu Sauberkeit und Hygiene im alten Köln kann nun abgerufen werden (s.u.)
Römische und mittelalterliche Badekulturen
Für die römischen Soldaten und Besetzer kam das saubere Wasser zunächst aus der Vorgebirgsgegend um Hürth, dann aber aus der Eifel um Kall in einer 100 km langen Leitung, weil der Bedarf täglich auf 20 Millionen Liter anstieg.
Ein weiteres mittelalterliches Relikt der religiös motivierten Badekultur ist die Mikwe im jüdischen Quartier, die aus dem Grundwasser in 17 Meter Tiefe gespeist wurde. Die Bevölkerung bediente sich des Wassers der Bäche, die durch Köln in den Rhein flossen. Grundwasser schöpfte man aus zahlreichen Brunnen in der Stadt. Die engen Gassen müssen übel gerochen haben, denn die Aborte wurden über Rohre in Gräben gesammelt, die von den sogenannten „Goldgräbern“ entleert und in die Felder und Weingärten der Stadt entsorgt wurden.
Bäche und Badeschiffe
Die Bäche versorgten auch die Handwerker für ihre Tätigkeiten beim Färben, Gerben, Filzen und Mahlen. Die Bader haben ihre Waschhäuser zur Reinigung und Gesundheitsversorgung angeboten. Erst im 19. Jahrhundert taucht das erste Badeschiff im Rhein an der Deutzer Schiffsbrücke auf, später auch Brausebäder und eine Kneipp-Badeanstalt, die 1891 eröffnet wurde. Heute gibt es in der Stadt Köln 19 Badeanlagen von der Claudius-Therme am Rhein oder dem Neptun-Bad 1910 in Ehrenfeld bis zu den Freibädern.
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