Das niederländische WieWasWie besteht seit 10 Jahren
WieWasWie (etwa: „wer ist wer“), die große niederländische genealogische Datenbank, speist sich seit nun 10 Jahren aus einer großen Zahl von niederländischen Archiven – mit derzeit 230 Millionen Personendaten. Entstanden aus privater Initiative mit den Sammlungen von “Genlias” und “Digitaler Stammbaum” wird das Projekt heute vom Zentrum für Familiengeschichte (Centrum voor familiegeschiedenis, CBG) in Den Haag geführt.
Was ist das CBG?
Das CBG (vormals “Centralbureau voor genealogie”) besteht seit seiner Gründung am 15. Mai 1945 als staatlich geförderte Stiftung in Den Haag. Sitz des Informationszentrums ist am Prins Willem-Alexanderhof direkt am Hauptbahnhof.
Neben der Bereitstellung von genealogischen Quellen werden als Ziele die Ausbildung in Familienforschung und eigene Forschungen genannt. Links zu Datenbanken für Stammbäume, Sammlungen, Familiennamen, Wappen und WieWasWie sind sind auf der CBG-Webseite eingerichtet. Die vierteljährlich erscheinende Zeitschrift “Gen.magazine” kann auch online gelesen werden. Alle zwei Jahre organisiert das CBG zusammen mit Archiven das zentrale Genealogentreffen “Famillement“, bei dem Ende Juni 2022 im Amsterdam auch CompGen mit einem Informations- und Beratungsstand vertreten war.
Viele indexierte Quellensammlungen in WieWasWie
Viele Stadt- und Regionalarchive der Niederlande haben ihre Datensammlungen für das Projekt WieWasWie zur Verfügung gestellt. Die wichtigsten Informationen wie Namen, Ort und Datum werden zusammen mit dem Scan des Originaldokuments gezeigt. Neben den Kirchenbüchern und Personenstandsurkunden (seit 1798) werden mehr und mehr Daten aus den Notariatsarchiven über Erbschaften oder Haus- und Landverkäufe veröffentlicht. Zudem bieten Bevölkerungslisten, Militärregister, Passagierlisten (Holland-Amerika-Linie 1900–1969) und Daten aus den früheren Kolonien (z.B. Surinam) umfangreiche Forschungsmöglichkeiten.
Eine besonders interessante Quellen für Deutsche sind Unterlagen aus der Zeit des Zweiten Weltkrieges mit Trauungen von deutsch-niederländischen Paaren in Deutschland oder den Opfern des Krieges. Viele Indexierungen werden als Crownsourcing-Projekte mit freiwilligen Helfern durchgeführt.