Transkribus kann ungarische Handschriften lesen – Deepl übersetzt sie
Im CompGen-Blog informieren wir regelmäßig über die neuesten Entwicklungen bei der KI-Software Transkribus zum Lesen von Handschriften. So wurden mithilfe der künstlichen Intelligenz im Amsterdamer Stadtarchiv und im niederländischen Staatsarchiv Notar-Dokumente und andere Quellen in Freiwilligenprojekten lesbar und durchsuchbar gemacht.
Das Digital Humanities Centre der Széchényi-Nationalbibliothek in Budapest hat ein allgemeines Transkribus-Modell zum Lesen von ungarischen Handschriften aus dem späten 19. bis zum ersten Viertel des 20. Jahrhunderts erstellt. Es basiert auf dem Korpus der Korrespondenz zwischen József Kiss (1843–1921), einem ungarischen Dichter und Herausgeber, und seinen verschiedenen Verbindungen. Als Trainingsdaten wurden seine persönlichen Briefe verwendet, die er im Laufe seines Lebens geschrieben hat. Die Manuskripte befinden sich im Petőfi-Literaturmuseum, Budapest. Weitere Manuskripte der gleichen Korrespondenz sind in der Széchényi-Nationalbibliothek vorhanden und werden derzeit bearbeitet. Wenn deren Bearbeitung abgeschlossen ist, kann das Modell zu einem späteren Zeitpunkt weiter ausgebaut werden.
Transkribus-Transkription plus Deepl-Übersetzungssoftware
Das KI-Modell zum Lesen ungarischer Handschriften kann frei auf dieser READCOOP-Seite genutzt werden: Man zieht einfach eine Bildseite mit der Handschrift in das linke Feld und nach kurzer Zeit erscheint die Transkription im rechten Feld. Markiert man diesen Text und kopiert ihn in das Feld zum Übersetzen von DEEPL.com, so erhält man eine Übersetzung in Deutsch oder viele andere Sprachen. Diese Übersetzung ist natürlich sehr von der Lesequalität von Transkribus abhängig. Die Fehlerrate, die sich bisher bei den Trainingsdaten mit den ungarischen Briefen ergeben hat, liegt derzeit bei ca. 9 %.
Deutsche Handschriften kann man ebenfalls testweise auf dieser READCOOP-Seite lesen lassen.
Meine Empfehlung: Ausprobieren!