David Krüger erforschte Häuser und Familien in Demmin
Der Pommersche Greif hat die Neuerscheinung des Buches von David Krüger „Häuser und Familien in Demmin 1625–1865“ in Mecklenburg-Vorpommern bekannt gegeben. Der 25-jährige Familienforscher legt damit ein grundlegendes Werk für die Geschichte von über 700 Häusern und deren Bewohner in Demmin vor. Über 1.700 verschiedene Familiennamen enthält das Namensregister. Das Buch hat 620 Seiten und kostet 70 €. Es ist in jeder Buchhandlung oder im BoD-Shop zu bestellen: ISBN-13: 9783755792031
Hauptquelle waren sechs Hypothekenbücher der Stadt aus der Zeit von 1770–1865 und Akten des Landesarchivs Greifswald und des Museums Demmin. 1802 gab es eine durchgehende Hausnummerierung mit einer Einteilung in Bezirke. Straßennamen wurden erst in den 1840er Jahren eingeführt. Immerhin war Demmin von 1283–1607 Mitglied der Hanse und schloss sich 1992 dem heute bestehenden Hansebund an. Im 17. Jahrhundert wurde die Stadt mehrfach abgebrannt. Kaiserliche Truppen, die Schweden, und die brandenburgischen Kurfürsten kämpften um die Stadt. Im Nordischen Krieg 1700–1721 war die Stadt zeitweise russisch besetzt. Preußen legte eine Garnison an. Die Peene war bis 1815 Grenzfluss zu Schwedisch-Pommern.
Der Familienforscher und Autor David Krüger
David Krüger wurde 1997 in Anklam, 50 km östlich von Demmin, geboren. Aufgewachsen ist er in Buxtehude. Seit drei Jahren wohnt und arbeitet er in Demmin. Er war bei seinem Eintritt in den Pommerschen Greif e.V. mit 13 Jahren das jüngste Mitglied und machte schon sehr früh mit seinen Forschungen in Vor- und Hinterpommern auf sich aufmerksam. Seit 2018 digitalisierte er den Bestand des drei Jahre vorher geschlossenen Kreismuseums in Demmin und stellt die Inhalte auf einer Webseite des Demminer Heimatvereins zur Verfügung. Es gibt Zeitungen des 19. Jahrhunderts, aber auch Akten zu Hexenprozessen und viele Dokumenten zur Stadt-, Wirtschafts- und Familiengeschichte.
David Krüger ist Ansprechpartner für den Kreis Demmin beim Pommerschen Greif, betreut das Pfarrarchiv der Evangelischen Kirchengemeinde. Er ist im Garnisonsverein Demmin „9. Ulanen“ e.V., im von ihm mitgegründeten Heimatverein Demmin und weiteren Vereinen aktiv. Auch bei CompGen war er zeitweise Mitglied. Er war u.a. bei den Grabsteinen und im GenWiki tätig. Wir berichteten im Newsletter über seinen Start als Familienforscher. Die eigene Ahnenforschung hat er sehr früh vorangetrieben. Er berichtete über seine Erfahrungen im Blog des Pommerschen Greif, im MyHeritage-Blog und in einem Artikel des Nordkurier. Selbst zu einem Fernsehauftritt wurde er eingeladen. Ein Familientreffen wurde organisiert und die gesammelten Ahnenpässe auf einer Webseite (zusammen mit weiteren Quellen) publiziert.
Am Anfang negative Erfahrungen bei der Forschung
David Krüger schildert auch zwei negative Erfahrungen aus seinem jüngeren Forscherleben: Bei einer der Urkundenanforderungen beim Standesamt weigerte sich der Standesbeamte, dem 15-Jährigen eine Urkunde herauszusuchen, weil er noch keine 16 sei. Die meisten Beamten waren zum Glück kulanter. Die andere Erfahrung betraf die Meinungen älterer Ahnenforscher, wie
- „Du bist zu jung, du weißt doch gar nicht, wie man seine Ahnen richtig erforscht“ oder
- „Mit 17 Jahren und auch bei 5 Jahren Ahnenforschung bist du immer noch ein Anfänger.“
- „Du verzettelst dich etwas…“
Er bezeichnete sich selbst als lernwillig und nicht als Profi, erlebte aber, wie er von Ahnenforschern abgeschottet wurde. Heute ist er ein Profi. Seine erste Online-Broschüre enthielt „Tipps für angehende Ahnenforscher“. Leider ist das Heft nicht mehr online oder neu aufgelegt.
Weitere Publikationen von David Krüger
- Chronik der Familien Tröster von Matthias Albrecht, David Krüger, Franz-Albert Tröster ISBN: 978-3-7528-5075-8
- Landesarchiv Greifswald: Retrokonversion diverser Findbücher zur Stadt und zum Landkreis Demmin.
- viele Artikel im Blog des Pommerschen Greif und im SEDINA-Archiv des Pommerschen Greif.