Neuer Erfahrungsbericht zum CompGen-Grabstein-Projekt
Am 10. Juni hat der Koordinator des CompGen-Grabstein-Projekts, Holger Holthausen, einen Erfahrungsbericht von Andreas Bold aus Ludwigshafen über die Mailing-Liste geschickt. Darin informiert dieser auf sehr persönliche Art über die Fortschritte, Freuden und Folgerungen seiner Arbeit für die Dokumentation dieser “Chroniken aus Stein”, über die wir hier im Blog bereits im Januar 2021 berichtet hatten. Hier sein Text, der vielleicht für die eine oder den anderen eine Anregung für eine – genealogisch sehr sinnvolle – Freizeitbeschäftigung “an der frischen Luft” sein könnte:
Die Dokumentation der Ludwigshafener Friedhöfe wurde mit der Friedhofsverwaltung im Januar 2021 abgesprochen, die darüber auch eine Pressemitteilung veröffentlicht hat. Ich hatte bereits im Herbst 2020 zwei kleinere Stadtteilfriedhöfe ohne Absprache dokumentiert. Mit der Verwaltung wurde abgesprochen, dass sie mich mit detaillierten Lageplänen der Friedhöfe unterstützen. Als Gegenleistung habe ich meine (Original)Bilder nach Arealen aufgegliedert der Verwaltung für interne Zwecke zur Verfügung gestellt.
Ich habe den Hauptfriedhof in Bereiche aufgeteilt, die auch separat veröffentlicht wurden:
– Jüdischer Friedhof
– Ehrenfeld 1914/1918
– Ehrenfeld 1939/1945
– Internationales Ehrenfeld
– Urnenhof
– Rest des Hauptfriedhofs
Der Hauptfriedhof ist von mir gut erreichbar (5 Min. Rad oder 20 Min. zu Fuß). Ich habe den Friedhof in vielen Besuchen (40-50) fotografiert. Kamera war eine Sony Cyber-Shot DSC-RX100 III (Kompaktkamera) und während eines Wasserschadens eine Nikon D5200 (Spiegelreflex). Beide haben eine Auflösung von ca. 4000×6000 Pixel. Damit sind auch Ausschnittvergrößerungen gut möglich. Ich bevorzuge die Kompaktkamera, da sie kleiner und unauffälliger ist. Sie liegt allerdings nicht so gut in der Hand.
Hierbei haben mir die Lagepläne sehr geholfen. Meistens habe ich dann mehrere Areale mit 100-300 Bildern pro Besuch fotografiert. Hierbei habe ich oft auch viele Gräber mit dem gleichen Zoom aufgenommen. Am gleichen Tag wurden dann die Bilder kontrolliert und zugeschnitten. Beim folgenden Besuch habe ich dann je nach Bedarf Grabsteine erneut fotografiert. Das war aber nur selten notwendig. Ich habe meistens früh morgens (7 Uhr bis 8 Uhr, “senile Bettflucht”) oder in der Mittagszeit fotografiert. Interessierte Fragen von anderen Friedhofsbesuchern gab es keine, ich war aber auch zu Zeiten unterwegs, als fast nur Friedhofsgärtner da waren.
Den Hauptfriedhof selbst habe ich in mehreren Teilen hochgeladen und indiziert, was sehr hilfreich war (danke Holger!).
Beim Indizieren haben mir auch detaillierte Lagepläne der Friedhofsverwaltung zu den Ehrenfeldern geholfen. Dort waren viele Grabsteine so verwittert, so dass ich das von den Bildern alleine nicht geschafft hätte. Nach der Indizierung habe ich alle Einträge noch einmal kontrolliert. Hierbei schaue ich immer erst auf mein Originalbild, übersetze “im Kopf” und prüfe dann gegen die erfassten Personenangaben. Hierbei fand ich nochmal ca. 5 Fehler pro 100 Sätze.
Fazit:
– Absprache mit der Friedhofsverwaltung hat mir sehr geholfen (Lagepläne!) obwohl das Fotografieren nach der Satzung sowieso erlaubt ist.
– Vorgehen mit vielen “kleinen” Besuchen war auf Grund der kurzen Entfernung und als Morgenspaziergang ideal für mich.
Andreas Bold