Moravians at Sea – Das Portal zur Erkundung Herrnhuter Seereisen des 18.Jahrhunderts
Kürzlich fragte sich Irmi Gegner-Sünkler in ihrem Genealogie-Tagebuch ob sie nicht allmählich eine “genealogische Macke“ entwickeln würde. Nach kurzem Überlegen kam ich zu dem Befund: Da ist sie nicht allein! Geht mir selbst so, kann man genau hier nachlesen, hier, in diesem Artikel.
Seit Frederic Kaplan: Bauen wir eine Informationszeitmaschine! tauchen in immer kürzeren Abständen solche Zeitmaschinen auf. Köln sei einmal als Beispiel genannt.
Nun Moravians at Sea – Das Portal zur Erkundung Herrnhuter Seereisen des 18.Jahrhunderts.
Die Herrnhuter Brüdergemeine, eine pietistische Glaubensgemeinschaft, bestand zunächst vornehmlich aus mährischen Glaubensflüchtlingen, die sich seit 1722 auf dem Gut des Grafen Zinzendorf in Herrnhut in der sächsischen Oberlausitz angesiedelt hatten. Die Gruppe wuchs rasch und begann schon bald nach ihrer Gründung eine intensive Reise- und Missionstätigkeit.
Das Work in Progress-Projekt wird am Lehrstuhl für Geschlechtergeschichte der Universität Jena durchgeführt. Es verfolgt das Ziel, die Berichte zu den transatlantischen Reisen transkribiert zu präsentieren, deren räumliche Dimensionen sichtbar zu machen und sie mit weiterem Quellenmaterial zu kontextualisieren. Diese Kontextualisierung soll einerseits sowohl über die sukzessive Erschließung und Präsentation weiterer Quellen zur Atlantik-Überfahrt auf der Projektseite selbst erfolgen. Vor allem aber sollen auch externe Onlineressourcen aus anderen Projekten zur Geschichte der Herrnhuter Brüdergemeine verlinkt und eingebunden werden. Dazu gehören beispielsweise Lebensläufe und Briefe der Passagiere, die deren Biografien weit über die Seereise hinaus zugänglich machen. Verknüpfungen finden sich bereits zum Lebenslauf- und Visualisierungsprojekt Moravian Lives um Prof. Dr. Katherine Faull an der Bucknell University PA.
Projektseite der Universität Jena
Und? Auf die Uhr geschaut? So eine Macke klaut viel Zeit.
Aber einen Augenblick noch, in meiner Signatur unter den Mails steht doch immer:
„Wer neugierig ist, begnügt sich nicht mit dem, was ihn oder sie umgibt. Es erscheint als zu wenig, zu harmlos, zu bekannt, zu endlich. Die Neugier treibt daher immer über das Hier und Jetzt hinaus. Sie ist die Sehnsucht, Zugriff auf andere Zeiten und Orte zu haben und sie herholen zu können.“ Dr. Wolfgang Ullrich (Kunsthistoriker)