Blogs kurz vorgestellt: Genealogie-Feuilleton – von Frankenhausen in die Welt
Peter Teuthorn hat hier schon viele Blogs vorgestellt – heute ist sein eigenes Blog dran.
Wer nach der Pensionierung Geschichte studiert und in vielen Formaten ständig publiziert, dem kann man wohl eine besondere Leidenschaft für Sprache und Vergangenheit testieren. Das schlägt sich glücklicherweise auch auf einem seiner vielen Hobbys, der Familienforschung, nieder. Neben seinen Aktivitäten für Compgen, die vor allem hier im Blog, der endlich aus dem Dornröschenschlaf erwacht ist, sichtbar werden, ist er auch selber seit Jahren ein aktiver Blogger. Sein „Genealogie-Feuilleton –von Frankenhausen in die Welt“ gibt es seit 2005. Und obwohl es nur wenige Bezüge zu meinem eigenen Hauptinteresse Pommern gibt, lese ich die Beiträge immer wieder gerne.
Mich interessiert in der Familienforschung neben den nackten Daten das sogenannte “Fleisch an den Knochen”. Peter Teuthorn beschreibt das wortgewandter in seiner eigenen Selbstdarstellung im GenWiki so: „Mehr als das systematische Sammeln von Daten interessiert mich die Darstellung von Familiengeschichte in der Verbindung genealogischer Daten mit allgemein- und sozialgeschichtlichem Hintergrund.“
Neben der eigenen Familiengeschichte berichtet er in seinem Blog über genealogische Programme, Publikationsmöglichkeiten im Druck und Internet, soziale Medien, stellt Bücher aus seinem Bestand vor, weist auf interessante Webseiten und Projekte hin, gibt technische Tipps und vieles mehr. Ein Füllhorn an Ideen und Themen wird einem dort geboten.
Sein Blog lässt uns an seinen Überlegungen teilhaben, er publiziert nicht fertige komplette Familiengeschichten und Abhandlungen sondern auch Bruchstücke, die die Vorfahren lebendig werden lassen.
Umfangreich hat er beispielsweise Material zu seinem Urgroßvater Christian Bachmann zusammengetragen, der als Fotograf in Messenthin bei Stettin tätig war. An ihn erinnern dort jetzt eine Straße und eine Informationstafel zu Leben und Wirken.
Die Sprache und Wortwahl von Peter ist spritzig und oft originell, wie ein solcher Blogtitel zeigt: Wie man mit Sch… – pardon, Fäkalien – Geld macht. So macht das Lesen Freude.
Wertvolle Hilfen erhält man in seinem Blog auch für das Veröffentlichen von eigenen Forschungsergebnissen, seinen Klassiker “genealogisches Publizieren” gibt es auch als ebook und er beschreibt den Weg dorthin ausführlich und gut nachvollziehbar.
Das Thema Reisen hat einen hohen Stellenwert im Blog. Der Familie Teuthorn aus dem thüringischen Frankenhausen ist er oft real oder virtuell nachgereist. Er schreibt selber: „Bei Familie und Freunden stelle ich mein schräges Hobby, die Familienforschung, gerne als Kompass vor, mit dem ich meine Reiseziele orte und in Gegenden gelange, die ich ohne solche Orientierung nie besucht hätte.“
Er fand Namensträger in Chile und der USA und befasste sich mit der Auswanderung. Der Aufenthalt seines Großvaters in Deutsch-Südwest führte zu Recherchen und Gedanken zur deutschen Kolonialgeschichte.
Sie merken, es erwartet sie ein weites Spektrum an Themen, die ich hier nur anreißen kann. Durch Schlagworte und Kategorien lässt sich das Blog aber gut erschließen. Eine absolute Lese- und Folgeempfehlung!