Genea-logisch! – Welche Quellen kann ich nutzen?
Wie kann ich mehr zu meinen Vorfahren herausfinden? Hier kommt eine Übersicht, welche genealogischen Quellen Du für Deine Familienforschung nutzen kannst. So vielfältig wie die Geschichte Deiner Ahnen sind auch die Forschungsmöglichkeiten.
Wenn Du in der einen Quellenart nicht weiterkommst, ist das noch kein Grund zur Panik. Versuche andere Quellen zu nutzen, die für diesen Zeitraum verfügbar sind. Eine Übersicht möglicher Quellen findest Du auch im GenWiki Kategorie: Quellengattungen
Folgende Quellen können Dir weiterhelfen:
Ahnenpass: In vielen Familien liegt so ein oder ähnliches Dokument aus der Zeit des Nationalsozialismus in der Schublade. Das Dokument kann einen guten ersten Überblick liefern, die Daten sollten aber dringend überprüft werden. Möglicherweise sind die Daten fehlerhaft oder bewusst manipuliert worden.
Personenstandsunterlagen: findest Du meist beim zuständigen Standesamt oder Stadtarchiv. Dort wurden Geburten, Heiraten und Todesfälle verzeichnet, aber auch Familien- oder Meldebögen können vorhanden sein und Dir weiterhelfen.
Kirchenbücher: sind vor 1876 oft die einzige Quelle, die Lebensereignisse festhält. Meist wurden Taufen, Hochzeiten und Bestattungen festgehalten. Außerdem gibt es oft auch Aufzeichnungen zu Kommunionen und Konfirmationen. Hier ist die Konfession entscheidend.
Verwaltungsaufzeichnungen und juristische Dokumente helfen Dir, die Biografie deiner Vorfahren mit Leben zu füllen. In Stadt-, Kreis- und Landesarchiven liegen wahre Schätze. Auch in Firmenarchiven findest Du Material. Mögliche Quellen sind Personalakten , Testamente, Brandkataster, Grundbücher, Prozessakten und viele mehr.
Ortsfamilienbücher zeigen Familienstrukturen des Ortes über Generationen hinweg. Eine Übersicht über analoge und digitale Bücher findest Du im GenWiki. In den OFB findet man meist auch viele Kontextinformationen und Ortsbeschreibungen. Auch hier sollte man prüfen, welche Quellen zur Erstellung berücksichtigt wurden.
Weitere Quellen, die Du nutzen kannst, sind: Ortschroniken, Friedhöfe, Verlustlisten, Adressbücher, Zeitungen, aber auch Soziale Netzwerke.
Vereine: Unterschätze nicht, wie viel Know-How und Erfahrung in den Vereinen vorhanden ist. Viele Forscher:innen beschäftigen sich schon seit Jahrzehnten mit Deinem Ort/Deiner Region/Deiner Familie und helfen gerne weiter. Die Vereine haben außerdem eigene Datenbanken und Übersichten, die Dir die Forschung erleichtern. Zur Übersicht der Vereine und Forschungsgruppen: GenWiki Portal: Vereine
Tipp: Viele Datenbanken sind mit der MetaSuche von CompGen verbunden. Dort kannst Du zentral nach Deinen Vorfahren suchen.
Für den Start in Deine Forschung kann ich Dir noch folgende „Goldene Regeln“ ans Herz legen (vgl. Infokasten in der Familienforschung 2019/2020, S.13):
- Besuche/Sprich mit deinen Verwandten
- Halte von Anfang an Ordnung
- Fülle die Daten mit Leben, um die Geschichte Deiner Vorfahren zu erzählen
- Gib unbedingt die Quellen zu den Informationen an und bewahre Kopien der Quellen auf
- Schütze die Originale, in dem Du einscannst und richtig archivierst
- Sichere Deine Daten regelmäßig
- Übernimm nicht einfach Daten aus Sekundärquellen, ohne sie zu prüfen
- Namen ändern sich. Lasse Dich nicht aus dem Konzept bringen
- Teile Deine Ergebnisse
- Vernetze Dich mit Anderen
Und zum Schluss ein Warnhinweis: Familienforschung macht süchtig!
Viel Spaß beim Forschen, Eure Cosima