NDR-Bericht über 150 Jahre Landesarchiv Schleswig-Holstein
Das NDR-Fernsehen berichtete am 1. Mai 2020 im Schleswig-Holstein-Magazin über das 150 Jahre alt gewordene, aber keineswegs staubtrockene Landesarchiv in Schleswig. Der dreiminütige Kurzfilm ist bis zum 1.11.2020 verfügbar.
Das Archiv des Bundeslands Schleswig-Holstein hat seinen Sitz im historischen Prinzenpalais in Schleswig. Nach dem Deutsch-Dänischen Krieg wurde Schleswig-Holstein 1867 eine Provinz im preußischen Staatsverband, damit verbunden ist auch die Gründung eines preußischen Staatsarchivs am Regierungssitz in Schleswig im Jahre 1870. 1933 vereinbarten Dänemark und Deutschland einen Archivalienaustausch, um die Gebietsveränderungen durch die Kriege 1864-1866 und 1914-1918 zu berücksichtigen.
1948 wurden die ausgelagerten Archivalien zunächst im Schloss Gottorf untergebracht, um dann in den 1980er Jahren in das Prinzenpalais in der Nähe umzuziehen. Dieser Adelshof des Ministers Baron von Schlitz genannt von Görtz diente dem Prinzen Friedrich von Schleswig-Holstein-Sonderburg-Augustenburg als Sitz während der schleswig-holsteinischen Erhebung gegen die dänische Herrschaft 1848.
Die Archivalien aus den drei Herzogtümer, Schleswig, Holstein und Lauenburg sowie des Fürstentums Lübeck reichen vom Mittelalter über die preußische Zeit bis zur Gegenwart. Mehr als 12.000 Pergamenturkunden, rund 90.000 Karten, ca. 43 Regalkilometer Akten sowie etwa 150.000 Fotos verwahrt das Landesarchiv, außerdem eine landeskundliche Präsenzbibliothek mit über 150.000 Bänden sowie das Landesfilmarchiv. Im Haus befindet sich auch die Forschungsstelle für regionale Zeitgeschichte und Public History (FRZPH), die der Universität Flensburg angegliedert ist. Im Prinzenpalais finden regelmäßig Wechselausstellungen zu historischen Themen statt. Über Ausstellungen, Veranstaltungen und Seminare für historisch interessierte Bürger berichteten wir hier in unserem Blog.