USA: Markt für genealogische DNA-Tests rückläufig
Die beiden größten DNA-Testfirmen in USA, 23andMe und Ancestry, berichteten über rückläufige Umsatzzahlen in 2019. Sie meldeten einen Abbau der Belegschaft um jeweils 100 Mitarbeiter, das waren ca. 14 bzw. 6 % der Belegschaft. Seit 2016 war das Interesse an DNA-Tests nach enormem Werbeaufwand von Ancestry in die Höhe geschnellt.
Nicole Wetsman diskutierte in einem Artikel im US-Technikportal TheVerge die möglichen Gründe für den Rückgang des Interesses an DNA-Tests. Der wahrscheinlichste Grund dürfte sein, dass der Markt gesättigt ist. Auch Illumina, der Hersteller der Sequenzierungsgeräte für DNA, beobachtet einen schwachen Markt. Die meisten Anwender haben einen Kit gekauft, haben den Test durchgeführt und blieben dann mit dem Ergebnis allein. Selbst wenn die Nutzer regelmäßig die Webseiten der Anbieter checken, ob es neue oder unbekannte Verwandte gibt, verdienen die Dienste nichts daran. Auch die Bedenken wegen der verletzten Privatsphäre könnten eine Rolle spielen. Allerdings meint die Vorsitzende von 23andMe, Anne Wojcicki, dass die Leute bei Facebook ihre Privatsphäre weitaus mehr verbrannt hätten.
Die Unternehmen haben inzwischen ihren Fokus auf die Gesundheit gerichtet. AncestryHealth hat neue Produkte in den USA herausgebracht, die den Kunden Informationen über Gesundheitsrisiken geben. 23andMe baut seine Zusammenarbeit mit der Pharmaindustrie aus und forscht an neuen Medikamenten.