Ein Grab von Julius Caesar gefunden
Wie? Ein Grab von Julius Caesar gefunden? Und auch noch in Berlin? Ja richtig, die haben aber nichts mit den Personen aus dem Geschichtsbuch mit Namen Gaius Julius Caesar vor bzw. nach Christi Geburt im römischen Reich zu tun. In Berlin (und nicht nur dort) gab und gibt es viel mehr Namensträger Caesar, wie man auf der Namensverbreitungskarte feststellen kann. Dieser Familienname von heute dürfte die Übersetzung des Namens Kaiser sein. Auf dem Berliner Parkfriedhof Lichterfelde ist ein Professor Julius Caesar (1861 – 1939) mit seiner Frau Elfriede geb. Franke, zu finden. Die Deutsche Online-Biographie kennt ihn als Gymnasiallehrer und klassischen Philologen Julius Caesar, leider noch ohne weiterführende genealogische Daten.
Zu finden ist das Bild im Lexikon Berliner Begräbnisstätten. Ein sozial- und kunsthistorischer Wegweiser zu allen Berliner Kirch- und Friedhöfen und Grabstätten bekannter Persönlichkeiten von Hans-Jürgen Mende unter Mitwirkung von Wolfgang Gottschalk, erschienen in Berlin 2018. Es ist eine Neubearbeitung des Lexikons Berliner Grabstätten von Hans-Jürgen Mende aus dem Jahre 2006. Auf 1150 Seiten werden die Gräber von 16.240 Personen dokumentiert, die auf den 394 behandelten Friedhöfen ihre letzte Ruhe fanden. Mende nutzte die Vorarbeiten von Willi Wohlberedt, dessen Verzeichnis der Grabstätten bekannter und berühmter Personlichkeiten in vier Bänden zwischen 1932 und 1952 erschien. Außerdem stand noch die “Uth’sche Gräberkartei” aus den 1960er und 1970er Jahren für die Westberliner Friedhöfe zur Verfügung. In Ostberlin hatte Wolfgang Gottschalk geforscht.
Nur etwa die Hälfte der Begräbnisstätten ist noch geöffnet. Ein Viertel der Friedhöfe ist überbaut, andere sind geschlossen oder es sind Einzel- oder Sondergrabanlagen. Das Lexikon führt die Friedhöfe in der Reihenfolge der 12 Berliner Bezirke und einige im umliegenden Brandenburg auf, bei jedem gibt es eine einführende Erläuterung mit der Lage im Stadtplan und einer Friedhofsskizze, Angaben zur Adresse, Friedhofsverwaltung, Geschichte und besonderen Ehrengrabstätten. In wenigen Zeilen werden die Personen mit Geburts- und Sterbedaten, Beruf, sowie Lage und Beschreibung des Grabdenkmals genannt. Kunsthistorisch wertvolle Grabmale sind mit einem roten Punkt, nicht mehr vorhandene blau markiert. Damit ist das Werk sehr hilfreich bei der Suche nach Prominenten-Gräbern. Auf jeder Seite sind zwei Bilder von Grabdenkmälern abgedruckt. Der Registerteil nennt die Künstler und ihre Werkstätten, eine umfangreiche Quellen- und Literaturauswahl und ein 40-seitiges eng bedrucktes Personenregister schließt den dicken Band ab.