Zum Volkstrauertag
Zum Volkstrauertag wird vielerorts der Verstorbenen vergangener Kriege gedacht.
Dies möchten wir zum Anlass nehmen, über die zahlreichen Recherchemöglichkeiten zu informieren, die – völlig losgelöst von derartigen Gedenktagen – beim Verein für Computergenealogie zu finden sind.
Als erstes sei hier das Militär-Portal im GenWiki genannt. Hier kann man sich umfangreich zu verschiedensten Themenbereichen von A bis Z informieren. Vom Stichwort „Armeen“ bis „Zweiter Weltkrieg“ werden zahlreiche Themenkomplexe behandelt.
Aber auch weit mehr als zehn Millionen Personendatensätze zu Soldaten und Kriegsopfern sind recherchierbar. An erster Stelle seien die deutschen Verlustlisten des Ersten Weltkriegs genannt. Diese Quelle, bestehend aus mehr als 30.000 Seiten in Zeitungsgröße, wurde zwischen 2012 und 2014 in einem Crowdsourcing-Projekt von rund 700 freiwilligen Mithelfern erschlossen und ist dank dieses Engagements hier durchsuchbar. Mehr als 20 weitere militärische Quellen wurden seitdem erfasst. Eine Übersicht findet sich hier.
Besonders gut ist die Quellenlage mittlerweile bei den Angehörigen der kaiserlichen Marine im Ersten Weltkrieg. Neben den Einträgen in den „großen“ Verlustlisten sind auch das „Gedenkbuch der Kaiserlichen Marine“ sowie die sogenannte „Geheime Marine Verlustliste“ durchsuchbar. Jede dieser Quellen trägt andere Details zur Rekonstruktion der Schicksale bei.
Für die Marine liegt auch eine der wenigen umfangreichen Quellen zum Zweiten Weltkrieg vor, nämlich das „Marine-Gedenkbuch 1939-1945“, das über 63.000 tote und verschollene Seeleute auflistet.
Nicht nur Soldaten, auch Bombenopfer oder Zwangsarbeiter finden sich – wenn auch in weit geringerem Maße – in den Quellen, die mit Hilfe des Daten-Eingabe-Systems erschlossen wurden. So zum Beispiel die Opfer von Luftangriffen auf Kiel im Zweiten Weltkrieg. Auch auf die Kriegsgräberlisten Baden-Württemberg soll hier hingewiesen werden. Hier wird aufgelistet, auf welchen Friedhöfen in Baden-Württemberg Opfer beider Weltkriege bestattet sind.
Die Verfasserin dieses Artikels hat sich recht aktiv an diesem Projekt beteiligt, und auch wenn die Erfassung bereits Anfang 2015 beendet war, sind ihr viele Schicksale, die ihr hierbei begegnet sind, nach wie vor nachdrücklich in Erinnerung.
Aktuell werden die österreichisch-ungarischen Verlustlisten des Ersten Weltkriegs erfasst. Etwa zwei Drittel der Quelle – mehr als 1,7 Millionen Datensätze – sind hier bereits durchsuchbar. Für die Vollendung dieses Projektes werden nach wie vor Mithelfer gesucht.