Arbeiten mit der ‘Kartei Leipziger Familien’
Georg Fertig, zweiter Vorsitzender des CompGen, hielt auf dem 23. Sächsischen Archivtag einen Vortrag, dessen Kernbeispiel die ‘Kartei Leipziger Familien’ war. Thekla Kluttig berichtete hier kürzlich darüber.
Welchen Nutzen können wir Familienforscher aus diesem Kooperationsprojekt ziehen?
Die durch freiwillige Helfer erzeugten Metadaten der Leipziger Karteikarten ermöglichen es, Daten für die eigene Forschung leicht aufzufinden. Mit den angezeigten digitalisierten Karteikarten sind wir dann gleichzeitig zu Hause und im Archiv. Jetzt können wir uns diesen Quelleninformationen konzentriert zuwenden. Wer seinen heimischen Arbeitsplatz entsprechend ausgestattet hat, wird Karteikarte und Genealogieprogramm nebeneinander geöffnet haben. Wer lieber per Papier arbeitet, kann sich die Karteikarte natürlich auch ausdrucken. Unbedingt zu empfehlen ist es, sich die Projektinformation durchzulesen. Darin heißt es unter anderem
„Damit jede Familie als zusammengehörige Einheit erfasst werden kann, wurden die Digitalisate gesichtet und die jeweiligen Vorder- und Rückseiten einer Karteikarte sowie ggf. weitere zugehörige Karten zu einer Bild-Datei zusammengefügt. Jede dieser Bild-Dateien umfasst nun eine Familie, bestehend aus einem Familienoberhaupt, einer oder mehrerer Ehefrauen und einem oder mehrerer Kinder. Zusätzlich sind Drittpersonen (Eltern, weitere Ehepartner etc.) genannt, so dass sich Familienstrukturen über mehr als eine Generation hinweg abbilden lassen.“
Besonders hilfreich und wichtig ist die Auflösung der auf den Karteikarten verwendeten häufigsten Abkürzungen. – Man wird die Daten nun mit seinem jeweiligen Genealogieprogramm erfassen. Im konkreten Fall wurde dafür AGES – es erzeugt ohne Umweg saubere GEDCOM-Daten – genutzt und eine erste Teil-Visualisierung erzeugt.
Dieser Familienzweig wurde bereits durch den Autor erforscht, es gibt aber offensichtlich Ergänzungen und Zusatzdaten. Der neue Datenbestand soll deshalb nun mit den auch aus Sekundärquellen gespeisten bisherigen Daten abgeglichen werden. Einen guten optischen Überblick ergibt die gewonnene GEDCOM im Stammbaumdrucker.
Aus nicht mehr als 4 Karteikarten werden die verwandtschaflichen Verflechtungen der Familien Hander, Kaphahn, Meißner und Teuthorn dargestellt. Natürlich gibt es weitere Perspektiven, für die hier kein Platz ist. Besonders hilfreich ist eine Verwandtschaftstafel. Hier wird unter anderem gut sichtbar, dass Johann Karl Wilhelm T. die Tochter seiner Halbschwester Charlotte Pauline Hander ehelichte.
Wieviel mehr Möglichkeiten würden sich eröffnen, wenn die angekündigte Verknüpfung mit dem derzeit ruhenden Projekt ‘Altes Leipzig’ verwirklicht werden könnte und die dort vorhandene Datenbasis zugänglich würde.