Newsletter 2017/03
CompGen in Altenberge
Die Jahreshauptversammlung des Vereins für Computergenealogie des Vereins für Computergenealogie e.V. findet am Sonntag 19. März 2017 um 10.00 Uhr im Saal der Ratsschänke Bornemann, Bahnhofstr. 1, 48341 Altenberge statt. Der 7. Westfälische Genealogentag, der alle zwei Jahre von der Westfälischen Gesellschaft für Genealogie und Familienforschung (WGGF) veranstaltet wird, findet am Samstag, 18. März 2017, 10-17 Uhr, wie gewohnt in Altenberge statt. Der Verein für Computergenealogie ist wieder mit einem Stand dabei und freut sich auf alle Besucher. Veranstaltungsort: Sporthalle Gooiker Platz, der Eintritt ist frei. Neben der Informationsmesse gibt es Vorträge, Besichtigungen … und diesmal auch ein Kinderangebot: Genealogie-Kids!
Projekt-Informationen
Adressbücher
Die Erfassung folgender Adressbücher wurde mit Hilfe des DES beendet:
- Offenbach/Adressbuch_1937-38 – 28 Freiwillige erfassten 510 Seiten mit 80.950 Einträgen.
- Bezirk_Friedland/Adressbuch_1905 – das vor vielen Jahren offline begonnene Projekt wurde im DES komplettiert. Vier Freiwillige erfassten die restlichen 139 Seiten mit 6.874 Einträgen.
Alle 104 mit dem DES fertig erfassten Adressbücher findet man in der Kategorie:Adressbuch in der Online-Erfassung/fertig
Neu in der Erfassung befinden sich folgende Adressbücher, die vor vielen Jahren “offline” begonnen wurden. Die restlichen Seiten werden nun im DES erfasst:
Alle Adressbücher, die aktuell im DES bearbeitet werden, werden unter http://des.genealogy.net/start/selectProject aufgelistet. Die dazugehörigen Beschreibungsseiten findet man in der Kategorie:Adressbuch in der Online-Erfassung.
Mithelfer sind willkommen!
Ein erstes Kooperationsprojekt mit dem Bayerischen Landesvereins für Familienkunde e.V. konnte letzten Monat zum Abschluss gebracht werden. Seit 2015 wurden 84 Adressbücher aus dem Bestand der BLF-Bibliothek Augsburg für die DigiBib gescannt und stehen somit online zur Verfügung. Bei dem schon länger laufenden Kooperationsprojekt mit der Deutschen Zentralstelle für Genealogie wurden nun weitere 50 Bücher bearbeitet. Insgesamt sind dadurch schon 190 Bücher erschienen. Nicht vergessen darf man die Bücher oder Scans, die von Privatpersonen zur Verfügung gestellt wurden. An alle Beteiligten ein herzliches Dankeschön!
Alle Neuigkeiten sind im ausführlichen Adressbuch-Newsletter einzusehen.
Online-OFB
Seit Dezember bis jetzt sind folgende Datenbanken hinzu gekommen:
- Bonbaden von Walter Diehl. Der Ort war ursprünglich ein Bergbau- und Bauerndorf, jetzt ist er ein Ortsteil der mittelhessischen Stadt Braunfels im Lahn-Dill-Kreis.
- Langenbrand von Thomas Mangos. Das OFB enthält Daten der Pfarreien Weisenbach und Langenbrand, heute ein Ortsteil von Forbach im Murgtal, Baden; nicht zu verwechseln mit dem gleichnamigen Langenbrand bei Schömberg in Württemberg.
- Katzow von Christian Boose (Pommerscher Greif). Ein Ort mit ca. 600 Einwohnern 6 km westlich von Wolgast im heutigen Kreis Vorpommern-Greifswald. Erste Erwähnungen sind belegt seit dem Jahre 1439.
- Pasewalk von Christian Schulz (BGG). Eine pommersche Stadt in Mecklenburg-Vorpommern im südlichen Teil des Landkreises Vorpommern-Greifswald.
- Rütenbrock von Pauline Berens. Der Ort liegt im Kreis Emsland in Niedersachsen. Das OFB enthält Personen, die in Rütenbrock, Lindloh, Schwartenberg geboren wurden, lebten oder starben.
- Seifersdorf von Ulrich Hübner. Das Dorf Seifersdorf (heute Msciszów) liegt ganz im Westen Schlesiens etwa 9 km nordöstlich der Stadt Lauban (Luban). Die Stadt Görlitz – und damit die heutige deutsch-polnische Grenze – liegt etwa 35 km entfernt in westlicher Richtung.
Vielen Dank an alle Bearbeiter. (Herbert Juling).
Internet
Mennonitische Kirchenbücher
Archion.de hat digitalisierte Kirchenbücher der Mennonitischen Forschungsstelle Weierhof erhalten. Die Forschungsstelle wird betrieben vom Mennonitschen Geschichtsverein e.V. und versteht sich als Gedächtnisort und Gedächtnisspeicher der Mennoniten, Hutterer und Amish. Sie umfasst eine Bibliothek und ein Archiv und verwahrt neben einer umfangreichen Materialsammlung zur Geschichte der Täuferbewegung auch Originalkirchenbücher einiger deutscher, ukrainischer und polnischer Mennonitengemeinden. Die Kirchenbücher befinden sich zum Teil in schlechtem Zustand − eine Einsichtnahme vor Ort ist daher nur begrenzt möglich. Umso erfreulicher ist es, dass ein Teil davon schon demnächst in Archion online zur Verfügung stehen wird. Welche Orte Sie erwarten dürfen, können Sie hier sehen.
Standesamtsregister Landkreis Diepholz
Die Standesamtsregister zu den Heiraten und Sterbefällen aus dem Landkreis Diepholz ab 1875 werden von Helmut Meyer nach und nach in eine Datenbank übertragen und im Internet zur Verfügung gestellt. Dies erlaubt eine komfortable Suche nach Namen und Orten. Mit der Register-Nr. können dann Kopien der Unterlagen gebührenpflichtig beim Kreisarchiv Diepholz angefordert werden. Hierzu sollten folgende Angaben gemacht werden: a) Name der gesuchten Person, b) Art des Eintrags (Geburt, Hochzeit, Sterbefall), c) Registernummer / Jahr, d) Standesamt.
Westpreußenkartei online
Die AGoFF ist nach langen Vorarbeiten und Tests nun in der Lage, vorhandene größere Datenbestände mit einem eigenen Indexierungsprogramm zu verzeichnen. Begonnen wird mit der Westpreußenkartei, die 2014 und 2015 von den letzten Bearbeitern, Klaus-Dieter Kreplin und Hans Jürgen Kappel, der AGoFF geschenkt wurde. Die Kartei mit 284 000 Karteikarten wird in dem Projekt indexiert und nach Abschluss der Arbeiten allgemein und ohne Einschränkungen zugänglich sein. Wenn Sie mitarbeiten wollen, erhalten Sie die notwendige Zugangskennung für den Zugang zum Bearbeitungsbereich von Andreas Rösler.
Zivilstandsregister Elsass
Dave Francis hat auf seiner Homepage Abschriften der Zivilstandsregister von Assweiler, Butte, Domfessel, Mackweiler und Niederstinzel im Elsass aus dem Zeitraum 1862-1912 bereitgestellt. Aus Waldhambach sind die Abschriften der Geburten, Heiraten und Sterbefälle 1799-1902 und ein Familienbuch für diesen Ort online.
Topothek
Die beiden Online-Plattformen Matricula (für Kirchenbücher) und Monasterium (für Urkunden) wurden 2014 durch eine dritte höchst innovative Plattform zur Online-Präsentation von privatem Geschichtsmaterial bereichert – die Topothek. In einer Topothek werden historische Bilder, Karten, Videos sowie Tondokumente gesammelt und im Internet der Allgemeinheit zur Verfügung gestellt. BetreiberIn einer Topothek kann sowohl eine Gemeinde oder eine Stadt als auch eine Privatperson, Firma oder jede andere Einrichtung oder Institution sein. Insbesondere für Familien- und RegionalforscherInnen bietet die Topothek ungeahnte neue Möglichkeiten der Suche, wird das hochgeladene Material doch geographisch verortet sowie eine detaillierte inhaltliche Erschließung vorgenommen. Die Topothek ist somit in ihrer ausgeklügelten Funktionalität mit keiner anderen Website zur Erschließung von historischem Bildmaterial vergleichbar!
Durch eine professionelle Einschulung erlernen TopothekarInnen die vielfältigen Möglichkeiten der Beschlagwortung optimal zu nutzen. Seit 2016 werden die Topothekarseinschulungen in Kooperation mit dem Niederösterreichischen Landesarchiv durchgeführt, womit die Wissenschaftlichkeit auf ein neues Niveau gehoben wurde. Und auch ungeklärte Fragen lassen sich mithilfe der Fragefunktion einer Topothek lösen – so kann kontinuierlich neues Wissen generiert werden. Derzeit gibt es rund 105 Topotheken in Österreich, Deutschland, Finnland, Italien, Estland, Kroatien, Ungarn, Tschechien und Spanien, die von örtlichen TopothekarInnen geleitet werden. Mittlerweile verfügen alle Topotheken zusammen über 150.000 verwaltbare Objekte, eine „Bilderflut, die die Gedächtnisinstitutionen allein nie erschließen könnten“.
Auch Deutschland hat mittlerweile die Relevanz der Online-Plattform zur Sicherung von privatem Geschichtsmaterial erkannt. So gab es 2016 den Startschuss für zwei bayerische Topotheken in Hauzenberg und Metten. Im Februar 2017 wurde die Topothek im Rahmen einer Fachveranstaltung in München erstmals einem größeren Interessentenkreis präsentiert. Generaldirektorin Dr. Margit Ksoll-Marcon lud im Bayerischen Hauptstaatsarchiv zu einem Informationstag ein. Anfang Sommer soll eine weitere Informationsveranstaltung für private AnwenderInnen in Augsburg stattfinden, organisiert vom Bayerischen Landesverein für Familienforschung.
IntoThePast.com
IntoThePast wurde auf der Rootstech 2017 von der Firma Quidenus, Wien, als neue Plattform für den Zugang zu europäischen Daten vorgestellt. Die Firma ist spezialisiert auf das Scannen von Büchern und Dokumenten und präsentiert ihr neues Geschäftsmodell zum Einstieg in die automatisierte Erkennung von handgeschriebenen Texten (HTR handwritten-text-recognition). Dazu haben sie u.a. als Hauptakteur des co:op-Projektes die Universität Valencia und SearchInk mit ins Boot geholt. Ziel ist es, ein Rundum-Paket für Archive zur Verfügung zu stellen: Digitalisieren (mit ihren Qidenus-Scannern), Server-Hosting, und Texterkennung. In Kürze soll eine erste Beta-Version vorgestellt werden.
Software
Twile – Zeitstrahl-Programm
Twile.com aus Großbritannien gibt sein Timeline-Programm frei für alle Nutzer. Damit kann man kostenlos den eigenen Stammbaum erstellen und mit anderen teilen, Meilensteine wie Geburt, Heirat, Tod und Fotos zum Zeitstrahl hinzufügen. Ein Import von Stammbäumen aus FamilySearch oder als Gedcom-Datei ist möglich. Twile gewann auf der Rootstech 2016 Innovationspreise und den Publikumspreis für das beste Programm und erhielt nun finanzielle Unterstützung durch die britische Firma FindMyPast und andere Investoren.
Wissen
Meyers Ortslexikon
Das Meyers Orts- und Verkehrslexikon des Jahres 1912 steht hier online zur Verfügung und nennt zu den Orten die kommunale und staatliche Zugehörigkeit, das zuständige Amtsgericht und Standesamt, die Kirchen u.a. mit aktueller oder historischer Karte. Bei Orten ohne eigene Kirche wird die jeweils zuständige Kirchengemeinde nicht genannt. Stattdessen werden unter dem Menüpunkt „Ecclesiastical“ aus der Quelle „FamilySearch“ alle Pfarreien und Synagogen der Umgebung zusammengestellt.
DNA-Genealogie
Tobias Kemper hat am 4. März 2017 eine Facebook-Seite DNA-Genealogie auf Deutsch eröffnet. Diese Gruppe dient dem Austausch zu Fragen der DNA-Genealogie in deutscher Sprache. Alle wesentlichen Blogs, Foren und Gruppen sind in englischer Sprache, was für diejenigen, die mit der Fachsprache weniger vertraut sind, ein Hindernis darstellt. Daher soll diese Gruppe ausdrücklich dazu dienen, DNA-Genealogie in Deutschland mehr bekannt zu machen und die Fragen und Probleme in diesem Zusammenhang zu diskutieren. Auch Hinweise auf neue Entdeckungen, neue Tools und neue Angebote sind erwünscht.
Außerdem veröffentlicht Tobias Kemper auf seiner Webseite Artikel zur DNA-Genealogie:
- Eine Linksammlung. Testanbieter: Für einen ausführlichen und differenzierten Vergleich der Anbieter vgl. die Übersicht bei ISOGG. Einen Vergleich der DNA-Datenbanken bietet The DNA Geek;
- atDNA, yDNA, mtDNA: DNA-Genealogie – was ist das? DNA-Genealogie ist die Verbindung der traditionellen, quellenbasierten Genealogie;
- Herkunftsbestimmungen im Vergleich: Die in der DNA-Genealogie üblichen Tests der atDNA lassen sich auch für Herkunftsbestimmungen nutzen (im Englischen „ethnicity estimates“ genannt). Die Versprechungen sind groß, die Ergebnisse bislang eher mager.
Archive
Register der Juden und Dissidenten
Das Landesarchiv NRW, Abtl. Ostwestfalen-Lippe, stellt 900 Personenregister über Juden zwischen 1809 und 1875 online und hofft, dass viele Freiwillige in einem Crowdsourcing-Projekt die Aufbereitung der Daten unterstützen. Zwei Partner helfen dabei mit: Der Verein für Computergenealogie und die Westfälischen Gesellschaft für Genealogie und Familienforschung (WGGF) mit Sitz in Münster. Ersterer hat das entsprechende Computerprogramm gestellt, während die WGGF möglichst viele ihrer Mitglieder für die Fleißarbeit mobilisieren will.
Projektseite im GenWiki: http://wiki-de.genealogy.net/Juden-_und_Dissidentenregister.
Sterberegister aus Ostwestfalen-Lippe
Das Landesarchiv NRW, Abtl. Ostwestfalen-Lippe, hat neben den jüdischen Registern auch die ersten Sterberegister aus den Landkreisen Ahaus, Beckum-Land und den Städten Bocholt und Gladbeck ab 1874 online zugänglich gemacht.
Jüdische NS-Verfolgte
Der International Tracing Service (ITS) in Bad Arolsen hat zwei neue Bestände in seinem Online-Archiv veröffentlicht: die Kartei der Reichsvereinigung der Juden in Deutschland sowie weitere Dokumente zu Todesmärschen aus Konzentrationslagern. Die erhaltenen Überreste der Kartei der Reichsvereinigung der Juden in Deutschland umfassen 32.264 Meldekarten, insbesondere zu jüdischen Schülern, Emigranten und Verstorbenen. Diese Karten können Interessierte in aller Welt nun einsehen. Zum anderen hat der ITS zusätzlich 15.000 Dokumente über die Todesmärsche online gestellt, von denen ein erster Teilbestand bereits 2015 auf dem Internet-Portal publiziert wurde. „Wir haben zwei kleine, aber für die Öffentlichkeit besonders interessante Bestände ausgewählt. Sie schließen die erfolgreiche Testphase des Online-Archivs ab“, erklärt ITS-Direktorin Floriane Hohenberg. „Es werden weitere und umfangreichere Bestände folgen, mit denen wir die Dokumente über Deportationen, Holocaust und Zwangsarbeit international zugänglich machen möchten.“ Das Archiv des ITS in Bad Arolsen ist eine der größten Sammlungen von Dokumenten über NS-Verfolgung und die Nachgeschichte dieser Verbrechen. Um möglichst vielen Interessierten den Zugang zu diesem UNESCO Weltdokumentenerbe zu ermöglichen, hat der ITS 2015 ein Online-Archiv eingerichtet. Quelle: ITS Arolsen.
Kirchenbücher aus Ungarn
Auf der gemeinsamen Kirchenbuch-Portalseite Matricula.hu der ungarischen katholischen Bistümer Győr, Gyulafehérvár, Kalocsa, Vác, Veszprém (Pécs soll auch bald folgen) und der ungarischen Evangelischen Kirche werden die bisherigen Angebote genannt. Das Bistumsarchiv der Diözese Veszprém hat kürzlich die ersten digitalisierten Kirchenbücher zur Verfügung gestellt für die katholischen Gemeinden: Ácsteszér, Aka, Bakonyszombathely, Devecser, Káptalantóti, Márkó, Pápa, Súr, Szentbékkálla, Szentkirályszabadja, Tapolca, Veszprém St. Michael. Weitere Angebote sind u.a. Visitationsakten 1698–1749, Seelenlisten 1745–1779 und Kirchenbuch-Zweitschriften. Die Kosten für die Einsicht in die Digitalisate der Kirchenbücher ist in allen Archiven einheitlich kostenpflichtig: 15-Tage/10 €, incl. Herunterladen von 15 Matrikelseiten, Quartals-Zugang = 20 €, incl. Herunterladen von 50 Matrikelseiten, Jahres-Zugang = 60 €, incl. Herunterladen von 200 Matrikelseiten. Eine Übersicht der derzeitigen Angebote aus Veszprém gibt es hier. Übersetzung: ingyenes = kostenlos, díjfizetéshez kötött = gebührenpflichtig. Leider sind die Seiten nur in ungarischer Sprache verfügbar. Auf der kostenlosen Demoseite kann man einige Zweitschriften von Kirchenbuch-Zweitschriften von 1895 sehen.
Gelesen in…
Archivar 1/2017
Das Thema des aktuellen Heftes ist “Personenstandsunterlagen”. Es enthält Artikel von Jesper Zedlitz (Biographische Normdaten. Ein Überblick.), Thekla Kluttig (Archivgut aus Stadt- und Staatsarchiven in den ostdeutschen Bundesländern bei FamilySearch) und Marie-Luise Carl (Der Verein für Computergenealogie – der etwas andere genealogische Verein.) Weitere Artikel zum Schwerpunktthema sind u. a. von Mark Alexander Steinert (Stichtag 19. Februar 2017: Zehn Jahre Novelle des Personenstandsgesetzes.) und Ulrich Bartels, Volker Hirsch (Zehn Jahre Personenstandsrechtsreformgesetz. Erfahrungen aus den nordrhein-westfälischen Personenstandsarchiven).
Höchster Kreisblatt
21.02.2017 Gernot Gottwals: Suche nach neuen Räumen Ein Archiv wird heimatlos. Zum Monatsende muss das Familienarchiv der Zentralstelle für Personen- und Familiengeschichte wegen der Sanierung des Bolongaropalastes ausziehen. Ein neues Domizil ist noch nicht gefunden. Nun hoffen Andreas Bellersen und sein Kollege Andreas Heuberger vom Vorstand der Stiftung auf die Hilfe durch den Frankfurter Baudezernenten Jan Schneider. Das Archiv, das seit über 50 Jahren im Keller des Bolongaropalastes ansässig war, umfasst heute unter anderem 14 500 Fachbücher, 900 genealogische Zeitschriftentitel von Frankfurter Bürgern sowie eine noch größere Anzahl von Zeitschriften und Ortsfamilienbüchern von Familienverbänden aus dem In- und Ausland, rund 8000 Familienakten, 750 000 Karteikarten, über 400 mehrere hundert Jahre alte Leichenpredigten und eine größere Zahl genealogischer Nachlässe. Zusammen mit vier Kollegen bearbeitet Bellersen pro Jahr rund 2500 Anfragen. Für eine Fläche von 300 Quadratmetern ist eine monatliche Miete von 69 Euro zu zahlen.
Jungfrauzeitung Thun/CH
Hilterfingen 15. Februar 2017: Das Staatsarchiv Bern hat die historischen Kirchenbücher aus allen bernischen Kirchgemeinden online zugänglich gemacht. Die Verzeichnisse der Geburten, Ehen und Todesfälle bis ins Jahr 1875 sind ab sofort online im Internet abrufbar. Die Chroniken reichen in den einzelnen Gemeinden unterschiedlich weit zurück. Im Berner Oberland findet sich die älteste Ausgabe in der Gemeinde Hilterfingen: Die Taufrodel von 1528-1600 ist auch im kantonalen Vergleich eines der ältesten Kirchenbücher, das nun online abgerufen werden kann. In anderen Gemeinden des Berner Oberlands wie Wimmis oder Beatenberg finden sich mit den Jahresangaben 1550 beziehungsweise 1552 ebenfalls Werke von beachtlichem Alter. Siehe auch: Computergenealogie-Newsletter 2016/02.
Nature
7.2.2017 E. Han u.a.: Die Cluster-Analyse von 770 000 Genomen schlüsselt die Bevölkerungsstruktur Nordamerikas auf. Aus über 500 Millionen genetischen Verbindungen (Identität durch Abstammung) unter 770 000 genetisch typisierten Personen in den USA ergaben eng verbundene Häufungen. Sie wurden verknüpft mit über 20 Millionen genealogischen Daten. Die Ergebnisse zeigten ein detailliertes Bild über die historische Einwanderung aus Europa mit einer deutlichen höheren Heterogenität der verschiedenen Einwanderungsgruppen (z.B. Skandinavier und Franzosen) als bisher angenommen.
Ein Radiobeitrag von Bayern 2, IQ – Wissenschaft und Forschung vom 8.2.2017 über diesen Artikel im renommierten Forschungsjournal Nature Communications kann nachgehört werden. (Beginn nach ca. 5:30 Minuten). An der Forschungsarbeit war auch die Ancestry-Chef-Genetikerin Catherine A. Ball, San Francisco, beteiligt.
Vereine und Gruppen
Professor Felix Gundacker
Der Sektionschef im Bundesministerium für Bildung, Kurt Nekula, hat am 10. März 2017 im Rahmen eines Festaktes im Kassensaal des Bundeskanzleramtes in Wien den Berufstitel „Professor“ verliehen an Ing. Felix Gundacker für seinen Einsatz als Genealoge und Kulturvermittler. Der Geehrte beschäftigt sich seit 1989 mit der Genealogie und gründete 1992 das Institut für Historische Familienforschung. Neben seiner Vortragstätigkeit veröffentlichte er bereits zahlreiche Publikationen, unter anderem genealogische Ortsverzeichnisse von Österreich, Böhmen, Mähren und Slowenien. Mit der Gründung der Internet-Plattform „Gen-Team“ schuf er eine der größten genealogischen Datenbanken im deutschsprachigen Raum. Ing. Gundacker wurde bereits 2009 mit dem Goldenen Verdienstzeichen der Republik Österreich ausgezeichnet. Herzlichen Glückwunsch! (Quelle)
Termine
Pommerscher Greif
Das jährliche Seminar findet vom 24. bis 26. März 2017 und die Mitgliederversammlung am 25. März 2017 im Hotel “Mercure”, Am Gorzberg, 17489 Greifswald statt. Hier finden Sie die Anmeldung und das Programm.
Forscherstammtisch in Gersthofen
Der Stammtisch der Ahnen- und Heimatforscher im Landkreis Augsburg lädt herzlich zum nächsten „Großen Stammtischtreffen“ am 08. April 2017 in den Gasthof „Heimgarten“, Gersthofen, OT Hirblingen, Wertinger Str. 32 (Nebenzimmer im 1. Stock) ein. Die Einladung zum 16. Großen Schwäbischer Forscherstammtisch geht nicht nur an die Stammtische in Schwaben, sondern auch an die benachbarten Stammtische und Vereine, z. B. in Österreich, Schweiz und Baden-Württemberg, da die Forschung traditionell grenzübergreifend statt findet. Nach der traditionellen Vorstellungsrunde und einem Informations- und Erfahrungsaustausch ist eine Museumsführung geplant. Im Anschluss findet noch das 4. Regionaltreffen Süd der DAGV statt.
BGG Potsdam
Das 12. Regionaltreffen Brandenburg für Heimat- und Familienforscher findet am 22. April 2017 im Treffpunkt Freizeit, Am Neuen Garten 64 in Potsdam, in der Zeit von 09:00 – 16:00 Uhr statt. Das Thema ist: 500 Jahre Reformation in Brandenburg. Es wird von folgenden Vereinen getragen: AGoFF – Arbeitsgemeinschaft ostdeutscher Familienforscher e.V.; BGG – Brandenburgische Genealogische Gesellschaft “Roter Adler” e.V.; HEROLD – Verein für Heraldik, Genealogie und verwandte Wissenschaften zu Berlin (gegr. 1869); Landesgeschichtliche Vereinigung für die Mark Brandenburg e.V. (gegr. 1884). Kontakt und weiterführende Informationen: Jörg Schnadt / Mario Seifert, Regionaltreffen Brandenburg, Postfach 60 03 13, D-14403 Potsdam.
Genealogischer Kalender
Für den Monat März 2017 sind 16 Termine, für April 2017 sind 17 Termine im „Genealogischen Kalender“ eingetragen.
Die Inhalte der Veranstaltungen sowie Uhrzeiten, Ortsangaben und Veranstalter finden Sie hier.