Newsletter 2009/08
Computergenealogie 2/2009 erschienen
Lesen Sie im neuesten Heft der Computergenealogie:
- Internet: Austria goes online – mit Kirchenbüchern aus Passau und Gelnhausen; Gedenken im Internet (Online-Todesanzeigen)
- Software: Umfrageergebnisse zur Umfrage der Zeitschrift Computergenealogie; Der Stammbaum 5.0 – Werkzeug für “professionelle Ahnenforschung?”
- Wissen: Die Katastrophe von Köln
- Vereine: Brandenburgische Genealogische Gesellschaft (BGG); 3. Westfälischer Genealogentag
Der 61. Deutsche Genealogentag steht kurz vor der Tür
Vom 11. bis zum 14. September richtet der Verein für Computergenealogie in diesem Jahr in Bielefeld den 61. Deutschen Genealogentag für die DAGV, den Dachverband der genealogischen Verbände, aus. Siehe: http://www.genealogentag.de
Unter dem Motto “Genealogie und Industriegeschichte” wurde ein Programm zusammengestellt, das für jeden Familienforscher etwas bietet. Im Einzelnen können Sie auf dem 61. Deutschen Genealogentag aus folgenden Programmpunkten auswählen:
- 43 Fachvorträge in den Bereichen
- Genealogie und Industriegeschichte
- Archive in der Region Ostwestfalen-Lippe
- Gräber und Friedhofskultur
- Aktuelle Aspekte der Computergenealogie
- Genealogie in Ostwestfalen-Lippe
- 10 Workshops und Schnupperkurse zu den Themen
- Einführung in die Famiienforschung
- CompGen-Projekte: GenWiki für Anfänger und Fortgeschrittene, GOV, Adressbücher, Familienanzeigen, Gedbas4All
- FamilySearch
- 10 Vorträge über Genealogieprogramme
- 12 Exkursionen
Eine riesige Ausstellung von 64 genealogischen Vereinen, Verlagen, Programmherstellern und Dienstleistern begleitet von Freitag bis Samstag das umfangreiche Kongressprogramm.
Pro Tag kostet die Teilnahme nur 5 EUR bzw. für alle 4 Tage 15 EUR.
Natürlich kann man auch ohne sich vorher anzumelden den Genealogentag besuchen, aber der Veranstalter freut sich über jede vorherige Online-Anmeldung, da sie die Aufwände vor Ort deutlich verringert.
Das geht schon damit los, dass jeder Teilnehmer einen gedruckten Tagungsführer erhalten soll, eine Tasche mit umfangreichem Infomaterial. Das geht damit weiter, dass man für so eine riesige Veranstaltung (wir rechnen mit 500-800 Teilnehmern!) auch eine Verpflegungsplanung machen muss, dass man die Vortragsräume möglichst gut den Anforderungen an die Besucherzahlen entsprechend aufteilt. Auch das Tagungsbüro wird entlastet, wenn sich keine langen Schlangen am Eingang aufbauen, um erst die Registrierung etc. vorzunehmen. Und natürlich ist es für jeden Besucher, der nicht nur einen Tag in Bielefeld bleiben möchte, ratsam die Übernachtung rechtzeitig zu buchen.
Sehen Sie sich das umfangreiche Programm auf der Homepage des 61. Deutschen Genealogentages an unter http://www.genealogentag.de. Dort finden Sie auch das Formular zur Online-Registrierung.
Internet
Handwerksgeschichte in Nürnberg
Die Nürnberger Hausbücher der Nürnberger Zwölfbrüderstiftungen wurden in einer Kooperation zwischen Stadtbibliothek und Germanischem Nationalmuseum in Nürnberg digitalisiert und erschlossen. Die Mendelschen und Landauerschen Hausbücher waren als Chroniken und Totenbücher zweier Nürnberger Sozialstiftungen des späten Mittelalters angelegt worden. Ohne Unterbrechung wurden sie bis zum Ende der reichsstädtischen Selbständigkeit im Jahr 1806 mit strenger Kontinuität gepflegt.
Wie sah es in der Werkstatt eines Harnischpolierers oder eines Drahtziehers aus? Wozu benutzte ein Schuster Schweineborsten und was war eine Karde? Gab es im 17. Jahrhundert weit verbreiteten Alkoholmissbrauch? Auf diese und viele andere Fragen gibt eine neue Datenbank mit fast 1200 Handwerkerbildern aus dem 15. bis 18. Jahrhundert Antwort. Sie können unter der Internetadresse http://www.nuernberger-hausbuecher.de betrachtet und recherchiert werden.
1388 gründete der Patrizier Konrad Mendel d. Ä. ein Zwölfbrüderhaus, um zwölf armen, alten und kranken, aber nicht bettlägerigen Handwerkern einen gut versorgten Lebensabend zu gewähren. Weitere Voraussetzungen zur Aufnahme waren der Nachweis des Nürnberger Bürgerrechts und die Kenntnis bestimmter Gebete. Die Brüder hatten gemeinsam im Stiftungshaus zu leben, eine einheitliche Tracht zu tragen, an Messen und Gebetsstunden teilzunehmen und für den Gründer, seine Nachfolger, den Rat und die Mitbrüder Fürbitte zu halten. Nach Einführung der Reformation bestand die Stiftung lediglich mit Änderungen in den Gebetsleistungen bis zur Aufhebung 1807 weiter. 1510 stiftete der Montanunternehmer Matthäus Landauer eine vergleichbare, ebenfalls bis 1807 bestehende Einrichtung; für die mitfundierte Allerheiligenkapelle lieferte Albrecht Dürer das Altarbild.
In den rund 400 Jahren des Bestehens der beiden Stiftungen ist über die Stiftungsinsassen genau Buch geführt worden: 1425 wurde das Hausbuch der Mendelschen und 1510 das der Landauerschen Zwölbrüderstiftung angelegt. Rund 1200 Brüder finden sich auf den mehr als 1600 Seiten im Bild festgehalten und in einem kurzen begleitenden Text mit Namen, Beruf, Eintritts- und Todesdatum benannt. Nicht selten werden hervorstechende Charaktereigenschaften festgehalten („Ist ein wunderlicher zänckischer und vertrunckener Mann gewesen“) oder Krankheiten und Todesursache dokumentiert. Für rund 380 verschiedene Berufe finden sich Nachweise – ein wertvolles Zeugnis für die Vielfalt des Handwerks in Nürnberg und seinen Wandel über die Jahrhunderte. Eine Vorstellung von den verschiedenen Produktionsmethoden liefern 470 verschiedene Arbeitsgeräte oder fast 300 im Bild festgehaltene Erzeugnisse und Produkte.
Wer sich ein Bild vom Handwerk im Mittelalter oder in der Frühen Neuzeit machen will, wird in Zukunft an einer Recherche in dieser Datenbank nicht vorbeikommen. Für alle erdenklichen Fragestellungen hält sie Sucheinstiege bereit: Es kann gezielt nach einem Bild gesucht werden, eine Handschrift durchgeblättert oder in den alphabetischen Listen von Berufen, Werkzeugen, Produkten, Materialien oder Krankheiten gestöbert werden. Auch eine zeitliche Einschränkung ist möglich. Sogar die in den Häusern angestellten 27 Köchinnen können aufgerufen oder eine Galerie mit den Ölporträts der Pfleger erzeugt werden.
Die Datenbank kann kostenlos eingesehen werden. Nutzung und Reproduktion ist allerdings kosten- und genehmigungspflichtig.
Österreichisches Biographisches Lexikon
Die Österreichische Akademie der Wissenschaften hat für das Österreichische Biographisches Lexikon 1815-1950 eine Online-Edition erstellt. Sie enthält das Personenregister (Nach- und Vornamen, weitere Namensvarianten bzw. abweichende Schreibweisen, Geburts- und Sterbejahr, Berufs- sowie die Publikationsangaben) aller bisher gedruckten Biographien und Verweise mit ingesamt 17.292 Einträgen und die gescannten Seiten aller publizierten Bände (einschließlich der im August 2008 erschienenen 60. Lieferung des Lexikons) im PDF-Format. Diese umfassen den Buchstabenbereich “A-Stich” und können über die entsprechenden Registereinträge aufgerufen werden. Weitere Bände der Biographie sind noch in Bearbeitung. Wenn die Online-Biographie zu einer Person verfügbar ist, wird dies durch einen Link angezeigt.
In einem neuen Biographie-Portal werden die von Fachredaktionen betreuten Biographiewerke mit Informationen zu weit über 100.000 historisch bedeutsamen Personen und Familien angeboten: Neue Deutsche Biographie/NDB (70.000 Namen), die Vorgängerin Allgemeine Deutsche Biographie/ADB (26.500), das Österreichische Biographische Lexikon 1815-1950/ÖBL (17.000) und das Historische Lexikon der Schweiz/HLS (17.000). Ein gemeinsames Suchformular macht eine übergreifende Trefferanzeige möglich. Über die Ergebnisanzeige mit Namen, Lebensdaten und Berufsangaben gelangt man direkt zu den frei zugänglichen Artikeln.
Das ÖBL ist hinsichtlich der Biographien bis Schwarzkopf frei zugänglich, die anderen beiden Unternehmungen hatten bereits seit längerem kostenfreie Internetauftritte. Biographien ab Schwarzmann sind kostenpflichtig.
Südbadische Standesbücher online
Geburts-, Ehe- und Sterbebücher von 35 Pfarreien aus Südbaden für den Zeitraum 1810-1870 aus dem Bestand L 10 des Staatsarchivs Freiburg sind in digitalisierter Form einsehbar. Auch die digitalisierten Filme von Personenstandesregistern jüdischer Gemeinden in Württemberg, Baden und Hohenzollern aus dem 18.-20. Jahrhundert (Bestand J 386 im Hauptstaatsarchiv Stuttgart) sind verfügbar.
Eine Übersicht aller Findmittel mit digitalen Reproduktionen findet man auf der Internetseite des Landesarchivs Baden-Württemberg. (GJ)
Rheinische Kirchenbücher digitalisiert
Neben den evangelischen Kirchenbüchern von Gelnhausen 1727-1879 sind weitere Digitalisate von rheinische evangelischen Kirchenbüchern im Projekt Matricula – Kirchenbuch-Matrikelportal veröffentlicht und frei zugänglich:
- Kirchenbuch Anhausen 1614-1763
- Kirchenbuch Bärweiler 1814-1869
- Kirchenbuch Sponheim 1816-1885
- Kirchenbuch Winterburg 1747-1948
- Amtsbücher Winterburg 1660-1725 und 1842-1891
Die Kirchenbücher von Winterburg hat Hans Finzel (WGfF) für den Zeitraum 1592-1900 verkartet, für Sponheim bestehen Verkartungen und ein Familienbuch von Josef Schmieden. (GJ)
Neues von der DigiBib
Der Bestand der DigiBib wächst weiter. Unser Bibliotheksteam hat sich vergrößert. Zu Marie-Luise Carl und Jesper Zedlitz ist Andreas Job dazugestoßen.
Im Juli 2009 folgende Bücher als Neuzugänge verzeichnen:
- Burger Lagerbuch (Verzeichnis des Besitzes und Abgaben der Kellerei Burg im Herzogtum Berg). Dieses Werk wurde uns vom Bergischen Geschichtsverein, Abtlg. Wermelskirchen als Volltextversion zur Verfügung gestellt.)
- Die Rittersitze der Grafschaft Ravensberg und des Fürstentums Minden
- Historisch-topographische Beschreibung der Stadt Aachen
- Historisch-topographische Beschreibung der Stadt Burtscheid
- Historische Beschreibung der Münsterkirche und der Heiligthums-Fahrt
- Gemeindeverzeichnis Gau Niederschlesien
- Erläuterungen zum Geschichtlichen Atlas der Rheinprovinz – Die Karte von 1789
- Adressbücher
- Baerl/Adressbuch 1907
- Deutschland/Reichsadressbuch Ostgebiete 1942
- Landkreis Heinsberg/Adressbuch 1905
- Aachen/Adressbuch 1936
- Aachen/Adressbuch 1850
- Aachen/Adressbuch 1868
- Gelsenkirchen/Adressbuch 1896
- Marburg/Adressbuch 1876
- Güstrow/Adressbuch 1939
- Gotha/Adressbuch 1949
- Greifenberg (Kreis Köslin)/Adressbuch 1936
- Brandenburg an der Havel/Adressbuch 1892
Für Vorlagen und Scans danken wir Ulf Balke, Alexander Carl, Marie-Luise Carl, Rolf Engelhardt, Friedrich Mensing, Dirk Vollmer, Jürgen Frantz und Klaus-Dieter Buse für den Bergischen Geschichtsverein, Abtlg. Wermelskirchen. Auch allen dieses Mal ungenannten Freunden und Förderern der DigiBib sagen wir ein herzliches Dankeschön. Das Erfassungsteam der DigiBib freut sich über jede Unterstützung. Alles Nötige erfährt man auf den projektbegleitenden Seiten Portal:DigiBib/Einführung
(Andreas Job)
Projekt-Info Historische Adressbücher
Hier die komplette Auflistung aller Daten, die im letzten Monat in die Datenbank Historische Adressbücher eingespielt wurden:
- Vollständigstes Adressbuch von Aachen und Burtscheid 1850
- http://wiki-de.genealogy.net/Adressbuch_208
- neu 359 Einträge, damit haben wir nun 6.970 Einträge abgeschrieben von Rudolf Möller
- Adreßbuch für Aachen und Burtscheid 1877
- http://wiki-de.genealogy.net/Adressbuch_278
- die ersten 2.804 Einträge abgeschrieben von Renate Becker-Barbrock
- Der Landkreis Ploen: Geschichte, Landschaft, Wirtschaft, Einwohner 1958
- http://wiki-de.genealogy.net/Adressbuch_280
- die ersten 2.212 Einträge abgeschrieben von Elisabeth Zedlitz
- Adreßbuch der Stadt Marburg 1868
- http://wiki-de.genealogy.net/Adressbuch_263
- neu 296 Einträge, abgeschrieben von Michael Habermehl
- neu 288 Einträge, abgeschrieben von Angelika Janus
- neu 187 Einträge, abgeschrieben von Marie-Luise Carl
- damit ist das Buch komplett mit 2.274 Einträgen
- Adressbuch der Stadt Bonn 1927
- http://wiki-de.genealogy.net/Adressbuch_281
- die ersten 279 Einträge abgeschrieben von Dirk Ziebach
- Adreßbuch des oberen Vogtlandes 1937
- http://wiki-de.genealogy.net/Adressbuch_229
- neu 9.403 Einträge, damit haben wir nun 28.314 Einträge abgeschrieben von Ulf Merkel
- Aachener Adreßbuch mit Umgebung 1949
- http://wiki-de.genealogy.net/Adressbuch_217
- neu 5.717 Einträge, damit ist das Buch komplett mit 64.351 Einträgen abgeschrieben von Renate Becker-Barbrock
- Adreßbuch der Landeshauptstadt Dresden 1941
- http://wiki-de.genealogy.net/Adressbuch_265
- neu 3.322 Einträge, damit haben wir nun 5.028 Einträge abgeschrieben von Jörg Schlechte
- Allgemeines Adreßbuch der Stadt Neumarkt i. O. 1893
- http://wiki-de.genealogy.net/Adressbuch_282
- komplett mit 1.253 Einträgen abgeschrieben von Dr. Frank Präger
- Adreßbuch von Neumarkt i. O.=Pf 1900
- http://wiki-de.genealogy.net/Adressbuch_283
- komplett mit 1.505 Einträgen abgeschrieben von Dr. Frank Präger
- Adreß- und Geschäfts-Handbuch für die Städte Nossen … 1889
- http://wiki-de.genealogy.net/Adressbuch_287
- komplett mit 3.363 Einträgen abgeschrieben von Siegfried May
- Adressbuch für die Stadt Radeberg und den K.S. Amtsgerichtsbezirk Radeberg 1888
- http://wiki-de.genealogy.net/Adressbuch_288
- komplett mit 3.014 Einträgen abgeschrieben von Siegfried May
- Adreßbuch und Geschäfts-Handbuch für die Stadt Stolpen … 1912
- http://wiki-de.genealogy.net/Adressbuch_289
- komplett mit 3.437 Einträgen abgeschrieben von Siegfried May
Insgesamt haben wir nun 241 Bücher (+8) mit 1.381.295 Einträgen (+37.439) aus 4.152 Orten (+185) in der Datenbank. Wir danken allen Erfassern für ihr Engagement, unsere Adressbuchdatenbank zu bereichern.
Viele weitere Adressbücher stehen für die Erfassung bereit: http://wiki-de.genealogy.net/Kategorie:Adressbuch_Bearbeiter_gesucht Wie man sich am Projekt beteiligen kann erfährt man hier: http://wiki-de.genealogy.net/Projekt_Adressbücher
(Jesper Zedlitz)
Projekt-Info Online-OFBs
Zur Zeit sind 205 Online-Ortsfamilienbücher mit 2.673.731 Personendatensätzen verfügbar. Alle OFBs finden sich unter http://www.online-ofb.de
. (Herbert Juling)
Projekt-Info Familienanzeigen
Die Datenbank für Familienanzeigen und Totenzettel enthält insgesamt 1.910.152 Datensätze
(Hans-Jürgen Wolf)
Projekt-Info familienkundliche Literaturdatenbank
Die familienkundliche Literaturdatenbank (Stand: Juli 2009) ist ein Projekt der DAGV, sie wird von Dr. Peter Düsterdiek betreut. Sie ist nicht abgeschlossen, sie wird weiter ergänzt und ausgebaut.
Software-Kurzmeldungen
Genealogische Adressdatenbank HistAd DB 2.0
Andy Steinhauf aus Frankfurt (Oder) stellt mit HistAd DB ein Online-Datenbanksystem, für historische Adressbücher und Schülerlisten zur Verfügung. Mehr Informationen finden Sie unter: http://www.adweso.com.
Diese Datenbank ermöglicht Ihnen die Bereitstellung von historischen Adress-, Bürger- oder Kirchenbüchern und Schülerlisten auf der eigenen Website. Sie wurde von Anfang an praxisorientiert entwickelt. Die Eingabe der Daten erfolgt über einen komfortablen Verwaltungsbereich, bei dem schon bei der Konzipierung auf die Usability geachtet wurde. Den Besuchern Ihrer Website werden die verschiedensten Suchmethoden angeboten: nach Familienname, Vorname, Beruf, Straße, oder alles beliebig kombiniert.
Zusätzlich besteht noch die Möglichkeit, sich zu einer Person die Nachbarn oder andere Personen mit dem gleichen Beruf anzeigen zu lassen. Die Histad DB berücksichtigt auch ähnlich geschriebene Namen (Schmid & Schmidt oder Müller und Meier-Müller), sofern Ihr Datenbankserver die Funktion unterstützt, erkennt die Histad DB auch ähnlich klingende Namen. Bei Eingabe von z.B. Meier werden dann auch Maier oder Meyer erkannt, So können auch eventuelle Tippfehler noch zu den gewünschten Ergebnissen führen.
Die Datenbank wird über einen einfach zu bedienenden Assistenten installiert und kann an das Layout der Website angepasst werden. Systemvoraussetzungen (Server): PHP 4.3 mit GD-Lib (Version 2) und MySQL 4 oder höher. Für die Administrationsoberfläche wird ein Browser mit aktiviertem Javascript benötigt.
Zielgruppen sind Ahnen- und Regionalforscher sowie historische Vereine etc. Eine voll funktionsfähige Demo-Version können Sie unter http://www.adweso-testserver.de/projekte/histad ausprobieren. Die Zugangsdaten für den Verwaltungsbereich dieser DEMO-Version lauten: Benutzername: admin, Passwort: test123. Eine Beispielanwendung ist hier zu finden: http://www.cuestrin.de/ahnenforschung. (Andy Steinhauf)
Ahnenblatt immer internationaler
Mit den Versionen 2.61 (Juni/2009) und 2.62 (Juli/2009) sind in der Genealogie-Software Ahnenblatt neu die Sprachen Italienisch, Russisch, Kroatisch und Dänisch hinzugekommen. Somit ist Ahnenblatt inzwischen in insgesamt 15 Sprachen verfügbar. Neben dieser Spracherweiterungen sind auch Fehlerkorrekturen und Verbesserungen hinzugekommen. So können jetzt Ahnenliste mit beliebiger Generationenzahl erstellt werden. Zu finden ist die kostenlose Software unter http://www.ahnenblatt.de bzw. http://www.ahnenblatt.com. (Dirk Böttcher)
Korrekturpatch für Omega und AGS
Für die neu verfügbare Version von AGS 1.8.2 mit Omega Version 5 Revision 505 ist ein Fehler korrigiert worden, der bei der Erfassung von Quellenangaben auf einer Karte zum Absturz des Programms führen konnte. Das Problem ist in der aktuell im Portal verfügbaren Version von AGS behoben. Wer die Version AGS 1.8.2 früher bezogen hat, kann die aktualisierte Fassung aus dem Portal http://neubert-volmar.de/Portal (Rubrik AGS) herunterladen. Wer nicht das komplette Setup herunterladen will, findet Sie in derselben Rubrik auch noch die korrigierte Datei adbomega.exe und eine Anleitung, wie diese Datei auf die Version 1.8.2 aktualisiert wird. (Boris Neubert)
Wissen
Fristenregelung bei Personenstandsregistern
Ein nordrhein-westfälisches Standesamt vertritt die Rechtsauffassung, wonach Zuständigkeit der Archive so zu sehen ist, dass 30, 80 bzw. 110 Jahre nicht in Jahresschritten zu berechnen sind, sondern täglich neu. Dies bedeutet im konkreten Fall, dass das Standesamt sich – rechtlich gesehen – nicht in der Lage sieht, beispielsweise die Kopie einer Geburtsurkunde von Juni 1899 auszustellen. Dazu sei – so das Standesamt – ausschließlich das Stadtarchiv berechtigt, selbst wenn die Registerbände für das Geburtsjahr 1899 derzeit noch komplett beim Standesamt liegen.
Kommentar von Wolf Thomas: ” …. die Auffassung, dass die Fortführungsfrist der Personenstandsunterlagen nicht jahrgangsweise, sondern “taggenau” zu berechnen ist, vertritt nicht nur das Standesamt NN, sondern auch das Bundesinnenministerium, das sie in den Entwurf der Verwaltungsvorschrift zum Personenstandsgesetz aufgenommen hat. Dies führt tatsächlich – mag man es für sinnvoll halten oder nicht – dazu, dass etwa über Einträge des Geburtenbuches von 1899, die nach dem 21. Juli entstanden sind, heute nach Personenstandsrecht Auskunft zu erteilen ist, über die früheren nach Archivrecht. Allerdings sagt das Personenstandsgesetz lediglich, dass “für die Erteilung von Nachweisen … die archivrechtlichen Vorschriften maßgeblich” sind (§ 65 Abs. 3 PStG), nicht dass hierfür zwingend das Archiv zuständig ist. Nach unserer Rechtsauffassung, die sowohl vom Ministerium des Innern des Landes Brandenburg als auch von der Akademie für Personenstandswesen vertreten wird, ist für die Erteilung von Auskünften und Nachweisen jeweils die Stelle zuständig, bei der sich die Unterlagen befinden – und dies kann in den beschriebenen Fällen durchaus noch das Standesamt sein. ….” Quelle: Achivalia-Blog
Personenstandsreform – Fortsetzung der Zusammenarbeit
In einer 2. Gesprächsrunde zwischen dem Bundesverband der Deutschen Standesbeamtinnen und Standesbeamten e.V. (BDS) und dem Verband deutscher Archivarinnen und Archivare e.V. (VdA) am 16. Juli 2009 in Bad Salzschlirf zur Reform des Personenstandswesen wurde eine erste Bilanz aus Sicht der Standesämter und der Archive gezogen. Nach Einschätzung beider Verbände ist die Übergabe der Standesamtsunterlagen an die Archive in den einzelnen Bundesländern insgesamt gut angelaufen, wenngleich auch nicht frei von Schwierigkeiten. Die Ergebnisse einer im Vorfeld der Zusammenkunft initiierten Umfrage des VdA in den Bundesländern machten insbesondere deutlich, dass
- die Zusammenarbeit mit den jeweiligen Landesverbänden der Standesbeamtinnen und Standesbeamten gewinnbringend war, wenngleich in Einzelfällen in den Standesämtern noch Überzeugungsarbeit geleistet werden muss, die Unterlagen den zuständigen Archiven zur Übernahme anzubieten;
- die neu übertragene Aufgabe die Archive z.T. vor erhebliche personelle und räumliche Probleme stellt;
- dort, wo keine Archive existieren, die Unterlagen bis auf Weiteres in den Standesämtern verbleiben und ein Zugang nach Archivrecht gewährleistet werden muss;
- sowohl auf Seiten der Archive (vor allem Fragen der Nutzung, Gebühren, Bewertung von Sammelakten, Digitalisierung) wie auf Seiten der Standesämter (vor allem Archivrecht) noch Fortbildungsbedarf besteht.
Die Akademie für Personenstandswesen in Bad Salzschlirf veranstaltet für Standesbeamtinnen und Standesbeamte vom 7.9. bis 9.9.2009 ein Seminar zum Thema „Archivrechtliche Benutzung der Personenstandsregister – vom Personenstandsbuch zum kommunalen Schriftgut“ mit archivfachlicher Unterstützung. Die Durchführung gleichlautender Fortbildungen sollte auch in den einzelnen Bundesländern erwogen werden, zumal der Kurs sehr schnell ausgebucht war, was den großen Bedarf auf Seiten der Standesämter unterstreicht. Die nächste Zusammenkunft von Vertreterinnen und Vertreter der beiden Verbände im kommenden Jahr soll schwerpunktmäßig die Ergebnisse des Fortbildungsseminars sowie die weiteren Umsetzungsschritte der Personenstandsreform im Hinblick die Übernahme der Unterlagen durch die Archive auswerten. Der VdA erwägt die Organisation eines einmaligen Erfahrungsaustausches mit Archivkolleginnen und -kollegen, die aktiv an der Umsetzung der Reform in ihrem Bundesland beteiligt sind, mit dem Ziel, bereits bestehende oder in Planung befindliche Fachkonzepte vor allem zu Fragen der Nutzung und Erhaltung der Personenstandsunterlagen (Digitalisierung / Verfilmung) aszutauschen und zu diskutieren. Link zum Bericht als PDF-Datei
Medien
Neue CD aus der Reihe “Materialien zur Geschichte der Neumark”
Der 11. Sonderband (S11) mit über 1.200 Seiten aus weiteren Heften aus der alten Reihe der “Schriften des Vereins für Geschichte der Neumark” ist erschienen.
Zum Inhalt:
Heft 19, 1906: Bötticher, Arno: Neumärkische Leichenpredigten in der Bibliothek der Marienkirche in Frankfurt an der Oder. Pieper, Hermann: Historische Volkslieder der Neumark aus den Zeiten des Mittelalters. Richter, Karl: Fischereigeschichtliches aus dem Nieder-Oderbruch. Rackwitz, A.: Erbhuldigungen in der Neumark. Rackwitz, A.: Aus einen Landsberger Erbebuch. Rackwitz, A.: Ordnung der von den Dörfern Borkow, Dechsel, Eulam und Kernein der Stadt Landsberg zu leistenden Dienste vom Jahr 1654. Kleine Mitteilungen.
Heft 20, 1907: Rackwitz, Arthur: Die Kirchenbaupflicht der Brandenburgischen Konsistorial-Ordnung von 1573. Schwartz, Dr. Paul: Brenkenhoffs Berichte über seine Tätigkeit in der Neumark. Berg, R.: Arnswalde Stadt und Kreis im Dreißigjährigen Kriege. Bücherbesprechung.
Heft 21, 1908: Schultze, Maximilian: Das 2. Neumärkische Landwehr-Infanterie-Regiment. Seine Errichtung und seine Kriegstätigkeit 1813, 1814, 1815. Rehmann, Prof. Dr.: Pehlitzer Findlinge I u. II Heinemann, Dr. D.: Die Reetzer Klosterordnung von 1495 und 1510. Schwartz, Dr. Paul: Friedrich der Große und der Bau der Stadtkirche in Cüstrin. Kleine Mitteilungen.
Heft 22, 1908: Berg, Prof. Dr.: Die Garnison Cüstrins seit dem Regierungsantritt des Großen Kurfürsten. Berg, Prof. Dr.: Ihro Fürstlichen Gnaden Johansen, Markgraf zu Brandenburg, Wirtschaftsordnung. Schacht, Stadtrat: Eine Episode aus der Kämmerei-Geschichte der Stadt Landsberg a. W. 1741-1746. Mucke, Dr. Ernst: Wüstungen, Gewässer und Holzungen der Neumark mit slavischen Benennungen. Mucke, Dr. Ernst: Slavische Orts- und Flurnamen aus den Kreisen Lebus, Krossen und Züllichau. Rehmann, Prof. Dr.: Kleine Beiträge zur Charakteristik Brenkenhoffs. (Beilage) Ermittelungen über die von Brenkenhoff. Nießen, Paul v.: Die Fehde des Jesse gegen Schivelbein und der Markgraf Hans.
Heft 23, 1909: Müller, Dr. Paul: Sagenschatz des Landes Friedeberg. Rackwitz, A.: Die asiatische Cholera des Jahres 1831 in der Neumark. Rehmann, Prof. Dr.: Die Schicksale der Brenkenhoff’schen Güter in der Neumark. Rehmann, Prof. Dr.: Ein Ausschnitt aus dem kommunalen Leben einer kleinen neumärkischen Stadt 1812.
Heft 24, 1910: Berg, Gustav: Die evangelischen Kirchen der Stadt Cüstrin. Schwartz, Paul: Aus der Zeit der Kämpfe zwischen Lutherischen und Reformierten im 17. Jahrhundert. Rehmann, Prof. Dr.: Protokoll über eine Kirchenvisitation im Netzbruche im Jahre 1694. Schwartz, Paul: Bergbau bei Driesen. Schwartz, Paul: Bestrafter Luxus bei e. Leichenfeier 1705. Schwartz, Paul.: Die Ansiedelung von Mennoniten im Netzebruch 1765. Meydam, Heinz: Statistische Nachrichten über Woldenberg 1654-1793.
Alle bisher erschienenen CDs können direkt bestellt werden zum Kostenbeitrag von je 9,95 Euro (plus Verp./Porto 1,70 Euro) unter der Adresse oder via (Gerd Schmerse)
Kaleidoskop
GenealogyWise.com
Das neueste genealogische soziale Netzwerk wurde am 14. Juli 2009 von der Firma FamilyLink.com, Inc. eröffnet. Jeder kann mitmachen und eigene Gruppen eröffnen oder sich an Foren beteiligen, um sich mit anderen über Themen wie z.B. Familiennamen, Länder und Regionen, Militärforschung oder Gräbersuche auszutauschen. Inzwischen gibt es bereits fast 3000 Gruppen mit über 10.000 Nutzern, Sie können einen eigenen Blog eröffnen oder Bilder und Videos präsentieren. Alles ist kostenlos, die erstmalige Anmeldung erfolgt mit Email-Adresse und Geburtsdatum, danach ist der Zugang mit der Email-Adresse und Passwort einfach. Für die Firma FamilyLink.com ist dies eine einfache Methode, die eigenen (kostenpflichtigen) Angebote wie die Datenbank http://www.worldvitalrecords.com oder Bücher zu bewerben. (GJ)
Gentest.ch im Visier von Schweizer Datenschützern
Die Züricher Gentest-Firma Gentest.ch ignoriert möglicherweise Schweizer Datenschutzbestimmungen und das Bundesgesetz über gentechnische Untersuchungen beim Menschen. Gentest.ch und iGENEA wurden von Joëlle Apter und Michael von Arx für Vaterschaftstests und Ahnenforschung per DNA-Analyse gegründet. iGENEA ist die europäische Filiale von FamilyTreeDNA, dem führenden Unternehmen für DNA-Genealogie. Weltweit werden 90% aller DNA-Genealogie-Tests von FamilyTreeDNA durchgeführt.
Die Speichelproben werden nicht – wie in der Schweiz vorgeschrieben – von Ärzten genommen, sondern von den Nutzern selbst. Die DNA-Analysen werden im Labor von FamilytreeDNA in Houston (USA) durchgeführt. Somit können die sensiblen DNA-Profile ohne das Wissen der Kunden auf einer US-Datenbank landen. Die Zürcher Oberstaatsanwaltschaft prüft, ob strafbare Handlungen vorliegen. Quelle: beobachter.ch
Vereine
Pommerscher Greif e.V.
Der Pommersche Greif e.V., Verein für pommersche Familien- und Ortsgeschichte, vertritt die Interessen pommerscher Familien-, Orts-, Namens-, Siegel- und Wappenforscher. Er bündelt und koordiniert die Aktivitäten sowohl von Einzelforscher als auch Forschergruppen. Mit Herausgabe der Vereinszeitschrift „Sedina-Archiv“ und der Publikation von familien- und ortsgeschichtlichen Periodika leistet die ca. 400 Mitglieder umfassende Vereinigung einen Beitrag zur Veröffentlichung neuer und alter Materialien zur Geschichte Pommerns. Weitere Informationen finden Sie auf unserer Homepage unter http://www.pommerscher-greif.de. (E.Bruhn)
Interessengemeinschaft Genealogie beim Kulturring in Berlin
Mit ihren monatlichen Veranstaltungen bietet die IG Genealogie ihren Mitgliedern und Gästen interessante Vorträge zur Weiterbildung sowie Möglichkeiten der Darstellung eigener Forschungsergebnisse. Ein lebhafter Erfahrungs- und Informationsaustausch hilft so manchen Familienforschern, Klemmstellen zu überwinden. Die Forschungsgebiete der gegenwärtig 40 Mitglieder sind keineswegs auf Berlin beschränkt, sondern weit gefächert, wie auf der Homepage http://www.iggberlin.org ersichtlich.
Wiener Genealogen
Im Rundbrief Nr. 32 sind in den Rubriken
- Bilanz der Saison 2008/2009
- Diözesanarchiv St. Pölten – Materialien
- Projekt WIENER ZEITUNG feiert 450.000. Datensatz
- Verein FAMILIA AUSTRIA
- Aktion FAMMOS
- Hochzeitsindex vor 1784
zahlreiche lesenswerte Informationen für Familienforscher in Österreich enthalten. Nach einer Führung im Diözeanarchiv St. Pölten hat Günter Ofner eine Übersicht über die dort vorhandene Matriken aller Konfessionen, Sondermatriken (Krankenhaus, Militär), Trauungsrapulare (zum Handgebrauch bestimmte Abschriften der pfarrübergreifenden Heiraten (ab ca. 1800, mit Ehezeugnissen), Eheakten und -dispensen, Eheverkündbücher, Diözesanprotokolle, Kommunikantenlisten, Totenbeschaubücher und viele weitere Quellenarten erstellt.
An der Aktion FAMMOS (Familienname Mit Orts-Suche) werden alle Familienforscher aufgerufen, die von ihnen erforschten Namen, Orte und Gebiete für eine gemeinsame Datenbank einzureichen. Für den Hochzeitsindex vor 1784 (in diesem Jahr wurde durch die Matrikenreform Kaiser Josephs II. die Zahl der Pfarren deutlich vergrößert und deren Grenzen verändert) wollen die Mitglieder von FAMILIA AUSTRIA alle Heiratsregister abschreiben und bitten alle, bereits vorhandene Abschriften einzureichen. Der Beginn ist bei den digitalisierten Registern aus der Diözese St. Pölten oder aus Tschechien ab sofort möglich. (GJ)
Archive
Neubau des Landesarchivs Duisburg verzögert
Der Baubeginn des Landesarchiv am Innenhafen hat sich verzögert, wie es beim Bau- und Liegenschaftsbetrieb (BLB) des Landes hieß. „Die Planungen sind noch nicht abgeschlossen”, sagte BLB-Sprecher Dietmar Zeleny: Auch habe sich der Archiv-Einsturz in Köln verzögernd ausgewirkt. Nahe der Schwanentorbrücke sollten in und an den alten Speichergebäuden das neue „Gedächtnis des Landes” mit einen Akten- und Dokumentenspeicher für 150 Regalkilometer Unterlagen und die digitale Speicherung der Zukunft mit 17 000 Quadratmeter Archivfläche sollten nach den Ende 2007 vorgestellten Plänen sofort entstehen, ein Erweiterungsbau mit weiteren 15 000 Quadratmetern auf die stetig steigende Dokumentenflut der nächsten Jahrzehnte warten.
Mit 80 Millionen Euro war seinerzeit die Investition beziffert worden, 130 Mitarbeiter sollten den Betrieb des Archivs sicherstellen. Auch das Personenstandsarchiv, das derzeit noch im Schloss Brühl untergebracht ist, sollte nach Duisburg verlagert werden. Quelle: WAZ-Meldung vom 23.7.09
Bistumsarchiv Münster im Ausweichquartier
Wegen der noch andauernden Sanierungsmaßnahmen am Hauptgebäude des Bistumsarchivs Münster sind für das zweite Halbjahr 2009 folgende Benutzungsmöglichkeiten vorgesehen: Vom 17. August bis zum 30. Oktober 2009 wird die schon fast einjährige Praxis im Ausweichquartier fortbestehen: d. h. Benutzung zu den unten angegebenen Öffnungszeiten nach telefonischer Voranmeldung. Vom 2. bis zum 27. November 2009 bleibt der Benutzungssaal weiter geöffnet. Die Einsicht von Kirchenbüchern ist ohne Einschränkung möglich. Bei anderen Archivalien, insbesondere beim Bestand Generalvikariat Altes Archiv ist die Einsichtnahme evtl. zeitweilig gesperrt. Bitte melden Sie sich im Bedarfsfall nicht nur im Sekretariat telefonisch an, sondern erkundigen Sie sich auch nach der Zugriffsmöglichkeit auf den gewünschten Bestand. Vom 30. November bis zur Wiedereröffnung voraussichtlich im Januar 2010 (der Termin wird rechtzeitig bekanntgegeben) bleibt das Bistumsarchiv für die Benutzung geschlossen.
Adresse des Ausweichquartiers: Bistumsarchiv Münster, c/o Mediothek der Hauptabteilung Schule und Erziehung, Kardinal-von-Galen-Ring 55, 48149 Münster. Öffnungszeiten: Mo. – Do.: 9.00 – 13.00 Uhr, Fr.: 9.00 – 12.30 Uhr. Während der Schulferien ist das Archiv für Benutzer geschlossen. Besuch nur nach vorheriger Anmeldung unter Tel. 0251/495-518. (Quelle: http://www.archive.nrw.de)
Stadtarchiv Freiburg kürzt Öffnungszeiten
Ab Montag, 3. August, an gelten für das Stadtarchiv, Grünwälderstraße 15, kürzere Öffnungszeiten. Es steht den Nutzer/innen dann montags, dienstags und donnerstags von 10 bis 16 Uhr und mittwochs von 10 bis 18 Uhr zur Verfügung. Das Verschieben der Öffnung um zwei Stunden von 8 auf 10 Uhr gibt dem Personal die Möglichkeit, die zusätzlichen Anfragen zu beantworten, die sich aufgrund des seit dem 1. Januar geltenden neuen Personenstandsrechts ergeben. Das Archiv hat ältere Personenstandsbücher vom Standesamt übernommen, in die man nun Einblick nehmen kann.
Seitdem hat sich die Zahl der personenbezogenen Anfragen und Auskünfte an Nachlassgerichte, Notariate, Standesämter, Ahnenforscher und andere Interessierte verdoppelt – bei unverändertem Personalstand des Stadtarchivs. (Quelle: Pressemitteilung Freiburg vom 27.07.2009)
Ganze Bibliotheken im Internet?
Im Rahmen der 9. Münchner Wissenschaftstage vom 19.-21. Juli 2009 stellte die Bayerische Staatsbibliothek München unter dem Titel “Massendigitalisierung zwischen Scanrobotern und Google” ihre Digitalisierungsstrategie und die praktische Arbeit des Digitalisierungszentrums vor. Dabei wurden auch die modernen Scanroboter vorgeführt.
Das Münchener Digitalisierungszentrum (MDZ), heute eine Abteilung der Bayerischen Staatsbibliothek München (BSB), wurde 1997 mit Unterstützung der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) als eines von zweien solcher nationaler Zentren gegründet. (Das zweite ist das Göttinger Digitalisierungszentrum (GDZ) an der Staats- und Universitätsbibliothek (SUB) Göttingen). Im MDZ arbeiten derzeit etwa 40 Mitarbeiter über Drittmittelfinanzierung der Deutschen Forschungsgemeinschaft und der EU. Es sind 15 Scansysteme und 60 Server im Einsatz.
Es ist keine Frage des ob, sondern „nur noch eine Frage der Zeit, wann ganze Bibliotheken frei im Internet zur Verfügung stehen“, sagt der Dr. Markus Brantl, Leiter des MDZ. Das Digitalisierungszentrum stellte er als nationales Kompetenzzentrum für die Digitalisierung und Langzeitarchivierung vor. In seinem Vortrag ging er vor allem auf die Kooperation der BSB mit Google und auf die eigene Digitalisierung wertvoller Buchbestände am Beispiel der Drucke des 16. Jahrhunderts mit Scanrobotik ein.
Es lohnt sich, den Internetauftritt des MDZ zu besuchen. Rechts oben ist der jeweils aktuelle Stand der Online-Titel abzulesen. Nach dem Vortrag (23.07.2009) waren 43.589 Titel online. Inzwischen sind über 100.000 Titel aus der Google-Kooperation hinzugekommen.
Nach der beabsichtigten vollständigen Digitalisierung der Bestände wird der orts- und zeitenabhängige Zugriff zu einer 24 Stunden geöffneten Bibliothek im Internet ohne Zugriffsbeschränkung führen. Eine solche Aussage wäre vor kurzem noch als unrealistische Vision angesehen worden, wird aber wohl in absehbarer Zeit Realität sein. Denn die Verkürzung der Zeitspanne zwischen Vision und Wirklichkeit ist auch ein Ergebnis der Kooperation mit Google. Diese bezieht sich auf die Bestände des 17. bis 19. Jahrhunderts.
Die Bestände des 8. bis 16. Jahrhunderts werden mit Unterstützung des Bayerischen Staates, der EU und der DFG selbst digitalisiert, ebenso das 20. bis 21. Jahrhundert. Dabei gilt derzeit dem 16. Jahrhundert mit dem Projekt VD16 ein Schwerpunkt.
Damit die so digitalisierten Bestände mit Suchmöglichkeiten frei im Internet angeboten werden können, müssen die digitalen Bilder mit Metadaten, d.h. zusätzlichen Informationen, angereichert werden. Für die Frakturdrucke ist hierzu die Textanalyse mittels OCR-Software erforderlich. Es ist eine Herausforderung für die nächsten 2-3 Jahre, entsprechende Technologien zur leichteren Durchsuchbarkeit zu entwickeln. Denn ein wissenschaftlich basiertes Internet kann mit den reinen Bildern nichts anfangen, sondern ist auf solche Metadaten angewiesen.
Etwas Technik: Die physische Vielfalt der Buchbestände vergangener Jahrhunderte und buchkonservatorische Qualitätsanforderungen stellen große Herausforderungen an Scantechnik und Logistik. 70 % der Bücher bis 1800 haben einen eingeschränkten Öffnungswinkel unter 180 Grad. Dies gilt nicht nur für sehr seltene Bücher, die früher nur bei Ausstellungen gezeigt werden konnten, jetzt aber allgemein verfügbar werden. Aus der dadurch bedingten Bandbreite des Geräteparks beeindruckte das manuelle Digitalisieren kostbarer Handschriften mittels Buchwippe und Aufsichtscanner. Das Glatthalten der Seiten geschieht mit einem eigens hierzu entwickelten Plastikstab, dem “Münchener Finger”. Die Digitalisierung erfolgt mit 400 – 600 Pixel ohne Interpolierung auf das Originalformat bezogen sowie 24 Bit Farbtiefe.
Für die automatisierten Standardprozesse der Massendigitalisierung mit Scanrobotern eignen sich nur zuvor ausgewählte Bücher. Bei dem VD16 sind es 60 %. Bereits hier werden Metadaten zur Indentifizierung und Durchsuchbarkeit generiert, aber die weitere Erschließung, z.B. Fraktur, wird zunächst auf eine künftige Nachbearbeitung verschoben. Die hier eingesetzten Scanroboter saugen das Blatt an, scannen es während des Hochziehens in einem Luftstrom und blättern automatisch um. Die so generierten Daten werden in automatisiertem Verfahren nachts über eine direkte Verbindung zum Leibnitz Rechenzentrum übermittelt.
Ein bisschen Statistik: bis Ende Juni 2009 belegten 44.000 Werke mit 176 Millionen Dateien ein Volumen von 141 Millionen Terabyte. Der jährliche Zuwachs wird auf 100 Terabyte geschätzt. Mit der Übermittlung an das Rechenzentrum sind die Bücher im Langzeitarchiv. Bildlich gesehen sind sie vom Buchregal in die Magnetbandarchive der Rechenzentrumsschränke gewandert.
Die Kooperation mit Google bezieht sich auf die Digitalisierung des urheberrechtsfreien Gesamtbestandes der Bayerischen Staatsbibliothek, das sind rund 1.300.000 Titel! Am Ende der Projektlaufzeit, die über mehrere Jahre geht, werden 300 Millionen Buchseiten erfasst sein. Im Vergleich schätzt die BSB ihr eigenes Digitalisierungsvolumen bis 2010 auf 10 Millionen Buchseiten. Der BSB entstehen keine Kosten. Dafür geht jeweils eine Kopie in die Google Buchsuche, die andere digitale Kopie, Library Digital Copy (LDC), an die BSB.
Der Nutzen für den Familienforscher ist vielfältig und wird am ehesten in Projekten wie den beiden Verzeichnissen der Drucke des 16. (VD16) und des 17. Jahrhunderts (VD17) erkennbar. Wer keine der großen Bibliotheken in seiner Nähe hat, wer über Fernleihe an bestimmte Texte gar nicht herankam, wird diese künftig in wachsender Zahl aufwandsarm und kostenlos auf seinen Bildschirm holen und häufig sogar mit einem PDF-Ausdruck auf dem häuslichen Sofa lesen können. (Peter Teuthorn)
Konferenz über Digitale Archivierung 2010
Die 8. Europäische Konferenz über digitale Archivierung ECA 2010 findet vom 28. – 30. April 2010 in Genf statt. Organisatoren sind die Europäische Regionalvereinigung (EURBICA) und die Sektion der Berufsvereinigungen (SPA) des Internationalen Archivrats (ICA) sowie das Schweizerische Bundesarchiv. Diese Konferenz will Stellung und Funktion öffentlicher und privater Archive in der Informationsgesellschaft thematisieren. Wie integrieren sich Archive in Informations-Logistik-Netzwerke? Wie gewährleisten sie kontinuierliche Erhaltung von Archivgut, um die Versorgung mit diesem knappen Gut, mit zuverlässiger Information und Evidenz über Gegenwart und Vergangenheit sicherzustellen? (Quelle)
Termine
5. Nationaler Aktionstag für Bestandserhaltung
Jedes Jahr findet Anfang September – in Erinnerung an den Brand der Herzogin Anna Amalia Bibliothek Weimar am 2. September 2004 – der Nationale Aktionstag für die Erhaltung schriftlichen Kulturguts statt. Ein Ort Deutschlands ist dabei stets Gastgeber für die zentralen Veranstaltungen. Nach Dresden (2007) und Münster (2008) findet der nächste Aktionstag unter dem Thema “Was lehrt uns die Kölner Katastrophe?” am 5. September 2009 in Ludwigsburg statt. Veranstalter ist das Landesarchiv Baden-Württemberg.
Nach der Eröffnung mit Podiumsgespräch um 11 Uhr im Kulturzentrum, Wilhelmstraße 9/1 finden im Staatsarchiv Ludwigsburg, Arsenalplatz 3 ab 13 Uhr Präsentationen und Kurzvorträge u.a. über die Katastrophe von Köln statt. Interessant sind auch die Führungen von 13-17 Uhr im Landesarchiv Baden-Württemberg – Institut für Erhaltung – (Zugang über Arsenalplatz 3) über
- Sicherungsverfilmung, Colorfilm-Mikrofiches Beginn: 13.15 Uhr, 15.15 Uhr
- Vom Digitalscan zum Film – vom Film zum Digitalisat Beginn: 13.45 Uhr, 15.45 Uhr
- Einbandrestaurierung, Pergament und Siegel Beginn: 14.15 Uhr, 16.15 Uhr
- Papierrestaurierung nass und trocken Beginn: 14.45 Uhr, 16.15 Uhr
Die 2001 von elf deutschen Archiven und Bibliotheken gegründete Allianz “Schriftliches Kulturgut erhalten” hat am 28. April 2009 eine Denkschrift mit dem Titel “Zukunft bewahren” an Bundespräsident Köhler übergeben. Kernaussagen sind: Originale erhalten und als handlungsempfehlung der Allianz: “Originalerhaltung und Digitalisierung”. Weitere Informationen zum Aktionstag und Flyer zum Aktionstag in Ludwigsburg
Für den Monat August sind 14 Termine im „genealogischen Kalender“ eingetragen.
Die Inhalte der Veranstaltungen sowie Uhrzeiten, Ortsangaben und Veranstalter finden Sie hier.