Newsletter 2008/09
Internet
annoknips.com – Online-Biographie im Web 2.0
Thomas Böttcher (Digitalisierungsspezialist, videorettung.de und expressdia.de) und Peter Debik (Internetspezialist, bitpalast.de) haben sich zusammengetan und laden auf annoknips.com zu einer Zeitreise ein. Man kann seine Lebensgeschichte aufschreiben. Dazu gibt man ein Ereignis aus seinem Leben ein und lädt – falls vorhanden – passende Fotos hoch. Jedes Ereignis wird mit Ort und Zeit gespeichert. Wenn andere Nutzer für den gleichen Ort bereits Fotos hochgeladen haben, kann man seine Lebensgeschichte mit diesen Aufnahmen ergänzen. So entstehen “Ortsbiografien”, mit denen man nicht nur die Geschichte eines Ortes dokumentiert, sondern auch Menschen wieder finden kann, die man aus den Augen verloren hatte. So kann man sich anschauen, wie Häuser und Städte früher einmal aussahen. Finanziert wird der Dienst durch Werbung, die passend zu der auf einer Seite gezeigten Adresse eingeblendet wird. Regionale Anbieter können zielgenaue Werbung schalten. Der Pizzadienst kann ganz genau diejenigen Kunden erreichen, die in seinem Einzugsgebiet leben. Wer sich als “Straßenmanager” bewirbt und als “Bezahlung” seiner Werbeflächen einmalig ein paar Fotos seiner Straße hochlädt, kann sogar gratis für sein Geschäft am Ort werben. Die innovative Anwendung nutzt ein Virtual Privat Server Cluster (VPS). Die intelligente Lastverteilung besteht aus mehreren PHP-Skripten und greift auf eine zentrale MySQL-Datenbank zu. annoknips.com verwaltet Nutzerdaten (z.B. Fotos, Videos und Sounddateien) und die Programm-Skripte verteilt auf mehreren VPS Systemen. Jeder beteiligte Server ist dabei einerseits ein Hub (ein Verteiler von Webanfragen), aber auch ein Anwendungsserver. (Günter Junkers)
Neues von der DigiBib
Im August 2008 neu hinzugefügte Projekte:
1. Bremer Bürgerbuch von 1700
2. Epitaphien in Nördlingen 1914
3. Gemeindelexikon Westfalen 1887
4. Nachrichten von adelichen Wapen (Meding 1786)
5. Wappenbuch des Westfälischen Adels (Buch 1)
6. Topographia Bavariae
7. Gemeindelexikon der im Reichsrate vertretenen Königreiche und Länder: (1. Niederösterreich, 2. Oberösterreich, 3. Salzburg, 4. Steiermark, 5. Kärnten, 6. Krain, 7. Österreichisch-Illyrisches Küstenland, 8. Tirol und Voralberg, 9. Böhmen, 10. Mähren, 11. Schlesien, 12. Galizien, 13. Bukowina, 14. Dalmatien)
8. Die Ritter Eisernen Kreuzes (Band 1)
Adressbücher:
9. Aachen/Adressbuch 1858
Für Vorlagen und Scans danken wir Manuela Siewert, Susanne , der “Maus, Gesellschaft für Familienforschung e.V. (Bremen)”, Herbert Stoyan und Sascha Joas.
Fertig transkribiert wurden:
1. Geschichte der Pfarreien des Dekanates Grevenbroich (Ulrike Nilgen)
2. Mitgliederverzeichnis von der Bruderschaft der christlichen Lehre (Neukirchen 1870 – 1888) (Ulrike Nilgen)
Fertig transkribiert und erstkorrigiert wurden:
1. Die Kirchenbücher Schlesiens beider Confessionen (1902) (Sabine Tzschieter)
2. Hilfssprache für die genealogische Forschung (Kekule) (Claus Wittich)
Die Zweitkorrektur wurde durchgeführt bei:
1. Hilfssprache für die genealogische Forschung (Kekule) (Mario Arend)
Allen fleißigen Aktiven, auch den Ungenannten, sei an dieser Stelle herzlich gedankt. Auf dass das Beispiel Schule mache … 😉
Die Liste mit Direktlinks befindet sich in der DigiBib unter der URL: http://wiki-de.genealogy.net/Portal:DigiBib (Spalte: Neu dabei)
(Marie-Luise Carl)
Projekt-Info Historische Adressbücher
Folgende Daten wurden im letzten Monat in die Datenbank Historische Adressbücher eingespielt:
Adreßbuch des Landkreises Oppeln 1926:
neu 1.529 Einträge, damit haben wir nun 8.100 Einträge, abgeschrieben von Thomas Gollmer
Adressbuch für Neustadt in Sachsen 1895:
komplett 696 Einträge, abgeschrieben von Siegried May
Einwohnerbuch für Neustadt in Sachsen 1937:
komplett 9.274 Einträge, abgeschrieben von Siegried May
Adreßbuch von Stadt Oelde, … 1934:
die ersten 5.615 Einträge, abgeschrieben von Stefan Niedergesäs
Heimat- und Einwohnerbuch des Kreises Oldenburg/Holstein 1957:
neu 2.428 Einträge, damit haben wir nun 9.774 Einträge, abgeschrieben von Elisabeth Zedlitz
Aachener Adreßbuch mit Umgebung 1949:
die ersten 6.913 Einträge, abgeschrieben von Renate Becker-Barbrock
Adreß- und Geschäfts-Handbuch für die Stadt Sebnitz 1888:
komplett mit 2.408 Einträgen, abgeschrieben von Siegfried May
Adressbuch Solingen 1931:
die ersten 6.238 Einträge, abgeschrieben von Ulla Petukat
Adress-Buch für Rheinland-Westphalen 1834:
neu 164 Einträge, damit gibt es nun 7.373 Einträge, abgeschrieben von Thomas Kriete
Einwohnerbuch der Städte Reichenbach i. Vogtl., … 1924:
die ersten 1.603 Einträge, abgeschrieben von Wolfgang Horlbeck
Insgesamt haben wir nun 187 Bücher (+7) mit 827.115 Einträgen (+36.931) aus 2.768 Orten (+124) in der Datenbank. (Jesper Zedlitz)
Projekt-Info Online-OFBs
Im Monat August 2008 konnten drei neue Online-OFBs eingerichtet werden:
- Naunheim (Wetzlar)
Naunheim ist eines der ältesten Dörfer im mittleren Lahntal, erstmalig erwähnt am 28. Juli 784 n. Chr. Das alte Naunheimer Kirchenbuch beginnt 1688 und endet 1879. Die weiteren Daten bis ca. 1940 wurden den Geburts- Sterbe- und Heiratsprotokollen der Evangelischen Kirche Naunheim von dem ehemaligen Pfarrer Otto Anthes und Heinrich Ludwig Kern entnommen. Aufgezeichnet sind 2216 Familiennamen sowie deren Kinder.
http://www.online-ofb.de/naunheim
- Groß Friedrichstabor (Schlesien)
Diese Datenbank bezieht sich auf die evangelisch-reformierte Kirche Groß Friedrichstabor der böhmischen Brüder. Das Ortsfamilienbuch beginnt 1750 mit der Gründung des Ortes Groß Friedrichstabor in der Freien Standesherrschaft Groß Wartenberg in Schlesien. Groß Friedrichstabor lag 1750 an der Grenze zum Kreis Kempen in Posen. Zum engeren Kreis des Kirchenspiels gehörten die Orte Groß Friedrichstabor (Tabor Wielki), Klein Friedrichstabor (Tabor Maly) und Tschermin in Groß Wartenberg. Seit 1920 gehören alle Orte zum Posener Kreis Kempno.
http://www.online-ofb.de/gross_friedrichstabor
- Wittlohe (Kreis Verden)
Dieses Ortsfamilienbuch enthält alle Daten der Kirchenbücher von Wittlohe von 1715 bis 1769. Daneben sind die fast fehlerfrei aufgestellten Bauernreihen im Alten Amt Verden, die Otto Voigt in den Verdener Heimatkalendern veröffentlicht hat und die als Buch “Bauernreihen in den Dörfern der Kirchspiele des alten Amtes Verden” 1993 vom Klaus Wolters Verlag in Hamburg herausgegeben wurden, Grundlagen für dieses Familienbuch und eine große Hilfe. Dieses Ortsfamilienbuch ist ein Anfang und wird fortlaufend ergänzt.
http://www.online-ofb.de/wittlohe
Ansonsten sind im Monat August 2008 für viele bestehende Online-OFBs Datenupdates durchgeführt worden. Vielen Dank an alle Bearbeiter.
Alle Online-OFBs finden sich unter http://www.online-ofb.de
(Herbert Juling)
Wissen
Blick über den Zaun
Russlanddeutsche auf Wanderschaft
In den Jahren 1988 bis 2006 kamen rund 2,3 Millionen Spätaussiedler aus der ehemaligen Sowjetunion in die Bundesrepublik. Inzwischen sind die Zahlen drastisch gesunken, denn heute werden alle Antragsteller zurückgewiesen, die nicht schon im Herkunftsland Deutschkenntnisse nachweisen können.
Die Zaren holten im 16. Jahrhundert deutsche Architekten, Ingenieure und Baumeister für den Bau von Palästen, Festungsbauten und Kathedralen ins Land. Katharina die Große sorgte mit großzügigen Privilegien für eine massenhafte Einwanderung deutscher Bauern und Handwerker.
Die Deutschen stammten aus Westpreußen (Mennoniten), Württemberg, Baden, Hessen, dem Elsass und der Pfalz. An der Wolga wurden 181 “Mutterkolonien” gegründet. Am Schwarzen Meer, auf der Krim, in Bessarabien und im Transkaukasus gab es weitere Ansiedlungen. 1897 waren 1,8 Millionen (1,4 Prozent der russischen Bevölkerung) deutschstämmig. Während der Hungerjahre 1880/1890 verließen viele das Land. Zahlreiche Mennoniten, die aus religiösen Gründen den 1874 eingeführten Wehrdienst verweigerten, wanderten nach Kanada oder Nord- und Südamerika aus – denn auch in Preußen hätte man sie zum Militär eingezogen. Über 40 Prozent der Bevölkerung des Staates North Dakota in den USA (640.000 Einwohner) sind heute deutschstämmig, viele stammen vom Schwarzen Meer. Etliche Deutsche wanderten aber auch in die Länder am Kaukasus oder in den asiatischen Teil Russlands.
In der Stalin-Ära wurden viele nationale Minderheiten vertrieben, verfolgt und getötet. 1936 waren die Deutschen in der Ukraine die Ersten, die deportiert und in das Gebiet Karaganda in Kasachstan verfrachet wurden. Über 20 Jahre standen sie unter Sonderkommandantur – das bedeutete Zwangsarbeit und keine Reisefreiheit. Sie wurden als Faschisten beschimpft und des Verrats zugunsten Hitlerdeutschlands verdächtigt.
Über die Geschichte der Russlanddeutschen gibt es viele Bücher und Informationen im Internet z. B. auf http://www.russlanddeutschegeschichte.de. Karl Stumpp hat mit seinem mehr als 1.000 Seiten starken Buch “Die Auswanderung aus Deutschland nach Russland in den Jahren 1763 bis 1862” das wichtigste Werk für Familienforscher verfasst. Leider gibt es (noch) kein Namensregister zu den Ansiedlerlisten. Das Museum für russlandlanddeutsche Kulturgeschichte in Detmold hat auf eine eigene Seite für die Familienforschung eröffnet. Bisher sind allerdings nur einige Namenslisten aus dem Orenburger Gebiet veröffentlicht.
Da sind uns die Amerikaner voraus: An der Universität in Fargo, North Dakota, sammelt Michael M. Miller alles über die Geschichte der Deutschen aus Russland. Auf werden in Deutsch und englisch Bücher zur Geschichte, Heimatkalender, Familienchroniken, Vorträge und Reisen in die Heimat der Vorfahren angeboten.
Die Odessa Digital Library http://www.odessa3.org ist die bekannteste und älteste Sammlung digitalisierter Quellen zur Genealogie und Geschichte der Russlanddeutschen. Umfangreiches Material aus russischen Archiven (z. B. aus St. Petersburg und Bessarabien) steht hier neben vielen anderen Quellen zur Einsicht bereit.
Zwei Vereine führen interessierte Forscher zusammen: Die in North Dakota ansässige Germans from Russia Heritage Society (http//www.grhs.org) und die Amerikanische Historische Gesellschaft der Deutschen aus Russland (http://www.ahsgr.org) im Staat Nebraska bieten umfangreiche Informationen aus ihren Bibliotheken, Orts- und Schiffslisten sowie Gedcom-Dateien an. Für viele Dörfer wurden Koordinatoren für den Informationsaustausch benannt. Auf http://www.ahsgrsoar.org stehen die unterschiedlichsten Informationsquellen zur Verfügung: Man kann Todesanzeigen, Grabsteine, Schiffslisten, Zeitschriften, Bücher oder Familienchroniken nach Namen durchsuchen und die Bilder dazu gegen Gebühr anschauen. Die Seite http://www.webbitt.com/volga ist eher spezialisiert auf die Forschung nach Wolgadeutschen, es gibt aber auch viele allgemeine Tipps für die Suche nach Deutschen aus anderen russischen Gebieten. Wer Mennoniten aus Russland unter seinen Vorfahren entdeckt, sollte den Blick über den Zaun in Heft 2/2002 der Computergenealogie lesen (Seite 26), dort gibt es weitere Links.
Auf http://www.iisg.nl/~abb sind Adressen von Archiven in Russland, der Ukraine und Weißrussland angegeben. (Günter Junkers)
Medien
Neue AMF-Publikationen
Neuerscheinungen in der Schriftenreihe der Stiftung Stoye:
- Heft 47 – Berger, Thomas: Ahnenliste Berger, Preis für Nichtmitglieder: 20,- EUR, für Mitglieder 5,- EUR
- Heft 48 – Berthold, Rüdiger: Regesten zu den Erbschichtungen und Testamenten Leisniger Bürger aus den Bänden der Stadtgerichte Leisnig mit genealogischen Ableitungen Teil I: A bis K, Preis für Nichtmitglieder: 25,- EUR, für Mitglieder 5,- EUR
Neuerscheinung in der AMF-Schriftenreihe:
- Sonderband 08 – Berthold, Rüdiger: Chronik der Stadt Leisnig 1753, Preis 27,50 EUR
Überarbeitete Neuauflage:
- MOFB 005 – Kuhn, Hannelore: Familienbuch des Kirchspiel Altendorf (Saale-Holzland-Kreis), Preis 14,- EUR
Informationen zu der gesamten Reihe und Bestellmöglichkeiten finden Sie am elektronischen Büchertisch der AMF unter: http://amf-versand.de
(Günther Unger)
Kaleidoskop
1. Süddeutsche Ahnenbörse
Der Verlag Degener & Co. und die Genealogie-Service.de GmbH richten in Kooperation mit familienkundlichen Vereinen der Region Franken-Hohenlohe und angrenzender Gebiete die 1. Süddeutsche Ahnenbörse aus. Hierzu sind alle an der Ahnen- und Familienforschung, an Geschichte und Heraldik Interessierten sehr herzlich eingeladen.
Aus der Einladung des Veranstalters:
1. Süddeutsche Ahnenbörse
am Samstag, dem 20. September 2008
10.00 Uhr bis 18.00 Uhr
in der Reichsstadthalle, 91541 Rothenburg ob der Tauber
Der Eintritt für Besucher ist kostenfrei.
Folgende Veranstaltungen sind geplant:
1. Wie beginne ich mit der Familienforschung? Hilfe für Einsteiger.
Vortrag und Diskussion mit Frau Martina Wermes, Sächs. Staatsarchiv Leipzig, Abt. Deutsche Zentralstelle für Genealogie. Frau Wermes ist durch ihre Fernsehsendung für Familienforscher weit über Sachsen hinaus bekannt.
2. Was sagen uns Familiennamen? Herkunft und Bedeutung von Namen.
Für den süddeutschen Raum zählt die FORSCHUNGSGRUPPE NAMEN an der Universität Regensburg zu den kompetentesten Ansprechpartnern. Das Team unter Leitung von Prof. Dr. Albrecht Greule wird mit Referenten vertreten sein. Herr Stefan Hackl wird mit einem Vortrag in das Thema einführen.
3. Archive und Vereine der Region stellen sich vor.
4. Heraldik – die Lehre von den Wappen: Grundlegende Regeln, Geschichte und Zukunft der Heraldik.
Wie komme ich zum eigenen Familienwappen? Hören und fragen Sie Eugen Schöler, den weit über Bayern hinaus bekannten Heraldiker und Adelsforscher. Eugen Schöler hat zahlreiche Bücher zur Heraldik und Geschichte des Adels in Franken & Bayern und vor allem über die bedeutenden zollerschen Markgrafen verfaßt.
Außerdem präsentieren Dienstleister und Verlage aus dem Bereich der Ahnen- und Familienforschung ihr breites Angebot.
Kontakt:
Verlag Degener & Co., Am Brühl 9, 91610 Insingen
Tel.: 0 98 69–9 78 22 80, Fax: 0 98 69–9 78 22 89
E-Mail: degener@degener-verlag.de
Homepage: http://www.degener-verlag.de
Termine
Für den Monat September sind 45 genealogische Termine im “genealogischen Kalender” eingetragen.
Die Inhalte der Veranstaltungen sowie Uhrzeiten, Ortsangaben und Veranstalter finden Sie im Genealogischen Kalender.