Newsletter 2002/05
Editorial
Lieber Leserinnen und Leser,
heute wollen wir Sie ein wenig zum Mitmachen bewegen. Zwei interessante Ausstellungen in Norddeutschland werfen ihre Schatten voraus. Anfang Juni veranstaltet der Arbeitskreis Familienforschung Osnabrück e.V. die Ahnenbörse 2002: http://www.ahnenboerse.de
Im September folgt der 54. Deutsche Genealogentag in Bremen. Die Maus als Ausrichter dieser Veranstaltung hat ein anspruchsvolles Tagungsprogramm auf die Beine gestellt, das jedem Familienforscher – sei er Profi oder Anfänger – etwas bietet. Nutzen Sie diese Gelegenheiten und besuchen Sie diese Veranstaltungen. Tragen Sie sie fest in Ihrem Terminkalender ein.
Sie haben die einmalige Gelegenheit, Hunderte anderer Familienforscher zu treffen und endlich herauszufinden, wer denn hinter abc@xyz.de steckt, von dem Sie schon viele, viele E-Mails gelesen haben. Der Besuch solcher Veranstaltungen bietet einmalige Kontaktmöglichkeiten, vielfältige Chancen, sich auszutauschen, und die Gelegenheit mit Herstellern genealogischer Programme zu diskutieren.
Weiterhin gibt es natürlich noch unzählige Veranstaltungen der regionalen genealogischen Vereine vor Ort. Sehen Sie regelmäßig im genealogischen Kalender – http://www.genealogienetz.de/kalender.html – nach, ob in Ihrer Umgebung ein interessanter Vortrag stattfindet. Besuchen Sie ihn und engagieren sich in den Vereinen vor Ort. Und wenn Sie von einem interessanten Termin erfahren, tragen sie diesen bitte im genealogischen Kalender ein, wenn er dort noch nicht verzeichnet sein sollte. So helfen Sie anderen Forschern. (kpw)
Internet
Adressbuch-Zentrale
CompGen erstellt zentrale Adressbücher-Datenbank
Die Idee
Eine gute Quelle, um das Vorkommen eines Familiennamens herauszufinden, sind die Adressbücher der einzelnen Orte/Kreise. Leider gibt es von vielen nur sehr wenige Exemplare, an die der Familienforscher oft auch schlecht herankommt. Die häufigen Nachfragen auf diversen Mailinglisten zeigen auch, dass ein großer Bedarf an der Auswertung dieser Sekundärquellen besteht. Die Idee ist nun, die ganzen Teillisten, die ständig abgeschrieben (und rumgeschickt) werden, oder auch die kleineren Datenbanken, die auf irgendwo in den Weiten des Internetdschungels versteckten Homepages eher schlecht zu finden sind, zu sammeln und über eine zentrale Abfrage zur Verfügung zu stellen. Der Verein für Computergenealogie stellt hierfür die Infrastruktur zur Verfügung. Viele der über 35 regionalen genealogischen Vereine, die Mitglied im CompGen Verein sind, unterstützen dieses Projekt tatkräftig.
Das Datenformat
Aufgrund der recht einfachen und regelmäßigen Struktur der Adressbücher ist auch die Tabelle, in die die Daten eingetragen werden, nicht sonderlich kompliziert:
- Einsender: jesper@zedlitz.de
- Jahr: 1937
- Ortsname: Ketschdorf
- Ortskennung: KETORFJO70XW
- Name: Aust
- Vorname: Richard
- Geschl.: M
- Beruf: Arbeiter
- Adresse: Bolkenhainer Str. 9
- Bemerk.:
Erklärung zu den Spalten:
Einsender: Hier bitte die eigene E-Mail-Adresse (oder falls nicht vorhanden, den Namen) eintragen, damit später nachvollzogen werden kann, woher die Angaben stammen und evtl. Nachfragen möglich sind.
Jahr: Um verschiedene Jahrgänge von Adressbüchern auseinanderzuhalten, wird hier das Jahr der Erstellung des Adressbuches als vierstellige Zahl eingetragen.
Ortsname: Damit ein menschlicher Leser es einfacher hat, sich in den Daten zurechtzufinden, wird der Name des Ortes, so wie er im Adressbuch angegeben ist, eingetragen.
Ortskennung: Für eine sichere maschinelle Zuordnung kommt in diese Spalte die “Foko-Kennung” des Ortes. Diese besteht immer aus 12 Zeichen (8 Buchstaben, 2 Ziffern, 2 Buchstaben). Sie kann im „genealogischen Ortsverzeichnis“ GOV ( http://gov.genealogy.net ) nachgeschlagen werden.
Nachname, Vorname: Werden so eingetragen, wie sie im Adressbuch aufgeführt sind.
Geschlecht: Angabe, ob die eingetragene Person männlich (M) oder weiblich (F) ist. Obwohl diese Angabe nicht direkt in der Quelle zu finden ist, hilft sie doch bei einer möglichen Weiterverarbeitung der Daten. Wenn das Geschlecht anhand des Vornamens nicht klar zu erkennen ist, “?” eintragen.
Beruf: Wird so eingetragen, wie er im Adressbuch zu finden ist.
Adresse: Wird so eingetragen, wie sie im Adressbuch zu finden ist. Dies kann, wie in dem Beispiel zu sehen ist, auch nur eine Zahl sein.
Bemerkungen: Falls es bei dem Eintrag irgendwelche Auffälligkeiten geben sollte (z.B. schlecht zu lesen etc.), kann dies hier vermerkt werden.
Familienforscher, die zur Zeit an der Erfassung von Adressbüchern arbeiten oder solche, die Interesse daran haben, sind eingeladen, sich an diesem Projekt zu beteiligen. Schicken Sie hierzu bitte eine Mail an: compgen@genealogy.net . (kpw)
Google immer dabei
Die Google-Toolbar – ein nützlicher Helfer bei der Suche im Internet
Die Suchmaschine Google ist wohl den meisten Internetsurfern gut bekannt. Weniger bekannt ist vermutlich die Google-Toolbar – eine Art Google “zum Mitnehmen”. Die Toolbar wird in den Browser (allerdings nur in den Internet Explorer) integriert und ist dann beim Surfen immer dabei.
Ein Zitat, direkt von Google:
“Die neue Google Toolbar erweitert Ihre Möglichkeiten, Informationen im Web zu finden und braucht nur Sekunden für die Installation. Wenn die Google Toolbar installiert ist, erscheint sie automatisch mit der Internet Explorer Symbolleiste. Dies bedeutet, dass Sie schnell und einfach von jeder Website aus Google zur Suche nutzen können, ohne dazu zur Google-Homepage zurückkehren zu müssen.”
Systemanforderungen:
- Microsoft Windows 95/98/ME/NT/2000/XP
- Microsoft Internet Explorer Version 5 oder höher
Über die Optionsseite kann man das Layout der Toolbar anpassen und je nach Bedarf spezielle Funktionen hinzufügen. (bw)
Mehr Infos hier: http://toolbar.google.com/intl/de/
Software
Forscherkontakte auf CD
FOKO-CD 2002 erscheint Ende Juni
Die Aktion Forscherkontakte der DAGV hat in den vergangenen sechs Monaten einen enormen Datenzuwachs erhalten. Unter der Adresse http://foko.genealogy.net sind inzwischen über 1,2 Millionen Datensätze online abfragbar. Da ein Datensatz meist auf viele erforschte Personen zurückführt, ist FOKO mit Sicherheit die qualitativ beste und auch die umfangreichste Datenbank ihrer Art im deutschsprachigen Raum. (Schätzungen gehen von deutlich über zehn Millionen erforschten Personen aus). Nachdem der Verein für Computergenealogie von der DAGV (Dachverband der genealogischen Vereine in Deutschland) mit der Federführung für das FOKO-Projekt beauftragt wurde, erscheint nun erstmals auch die FOKO-CD unter der Regie des CompGen-Vereins.
Die CD wird zu einem Preis von 19,95 EUR im Verlag Genealogie-Service.de GmbH erhältlich sein. Alle Mitglieder des Vereins für Computergenealogie erhalten die FOKO-CD im Rahmen ihres Mitgliedsbeitrages 2002 kostenlos. Die Lieferung der FOKO-CD erfolgt mit der Lieferung der Zeitschrift Computergenealogie 02/2002 Ende Juni. Andere genealogische Vereine können für ihre Mitglieder Sammelbestellungen beim Verlag in Auftrag geben. Erkundigen Sie sich bei Ihrem Verein, ob dieser eine Sammelbestellung durchführt und wie der Preis für Sie als Mitglied ist.
Die Daten, die auf der CD publiziert werden, werden am 15. Mai aus der Internet-Datenbank erstellt. Für alle diejenigen, die noch FOKO-Daten einreichen möchten und diese gerne auf der CD sehen wollen, bedeutet das, dass spätestens an diesem Tage die Daten in die FOKO-Online Datenbank eingespielt sein müssen. Wie die FOKO-Datenstruktur aussieht, lesen Sie nach unter: http://foko.genealogy.net . Dort finden Sie auch detaillierte Beschreibungen, wie Sie Ihre Daten ins System einspielen können. (kpw)
Vereine
CompGen-Verein kurz vor neuem Meilenstein
Der Verein für Computergenealogie steht kurz vor der Aufnahme des 1.000 Mitglieds. (Stand 01.05.2002: 976 Mitglieder) Aus diesem Anlass hat der Vorstand beschlossen, eine Prämie bereit zu stellen, die dem 1.000 Mitglied überreicht werden soll. Je nach Wahl (im Online-Anmeldeformular auswählbar) erhält das 1.000 Mitglied:
einen Gutschein für den 54. Deutschen Genealogentag (Datum: 20.- 23.09.2002, Ort: Bremen, (weitere Infos siehe: http://www.genealogentag.de) erhalten, sowie einen Zuschuss für eine Übernachtung in Bremen (Gesamtwert: 100,– EUR) oder alternativ einen Einkaufsgutschein für genealogische Produkte eigener Wahl (Bücher, Software) bei einem Fachverlag (Gesamtwert: 100,– EUR).
Mitgliedsanträge kann man online stellen unter:
Übrigens: Der Verein für Computergenealogie hat sein Leistungsspektrum noch einmal erweitert. Erhielten die Mitglieder des Vereins im Rahmen ihres Jahresbeitrages bisher schon pro Jahr vier Ausgaben des Magazins Computergenealogie und die CompGen CD, so kommt in diesem Jahr die FOKO-CD noch dazu. Auch wer noch im Laufe des Jahres 2002 Mitglied wird, erhält selbstverständlich alle Vereinsleistungen des laufenden Jahres. (kpw)
Visitenkarte
Gesellschaft für Familienkunde in Kurhessen und Waldeck e.V.
Nachdem 1921 in Darmstadt mit der „Hessischen familiengeschichtlichen Vereinigung“ der erste hessische Verband gegründet worden war, keimten auch in Nordhessen die Bemühungen, die familienkundlich Interessierten in einer Gesellschaft zu organisieren. 1924 wurde in Kassel die „Gesellschaft für Familienkunde in Kurhessen und Waldeck“ gegründet. Seitdem dienen monatliche Zusammenkünfte, jeweils am Abend des letzten Dienstags im Monat, mit Vorträgen und regem Austausch von Erkenntnissen, Erfahrungen und Meinungen zur Förderung der Mitglieder und tragen die Freude an familienkundlicher Arbeit in weite Kreise hinein.
Seit der Neubelebung der Gesellschaft nach dem Zweiten Weltkrieg steigt die Zahl der Mitglieder stetig und liegt heute bei ca. 420, von denen über 85% nicht aus Kassel selbst stammen, was den überregionalen Charakter des Vereins unterstreicht. Unter den Mitgliedern sind elf hessische Familienverbände, z.B. der Familien Backe, Berneburg, Eisenberg, Schimmelpfeng und Zülch, sowie 18 Körperschaften und Verbände. Daneben sind 30 befreundete Vereinigungen und Verbände Tauschpartner für die Publikationen der Gesellschaft.
Ein Hauptziel der Gesellschaft ist es, familienkundliches Quellenmaterial zugänglich zu machen und zu erhalten. Gerade Stadt und Landkreis Kassel waren in hohem Maße von kriegsbedingten Verlusten der Kirchenbücher betroffen. Die Gesellschaft versucht, durch die Erschließung sekundärer Quellen diese Lücken zu füllen. So wurden von einem Team von Mitgliedern die in der „Casselischen Policey- und Commercien-Zeitung“ von 1731-1839 veröffentlichten Personennachrichten bearbeitet und von Helmut Thiele als „Einwohner und Familien der Stadt Kassel“ herausgegeben. Zur Zeit arbeitet die Gesellschaft an einem umfangreichen Projekt, als Unikat vorhandene Quellen, z.B. die Karteien der ehemaligen Mitglieder Losch und Woringer, zu digitalisieren.
Gemeinsam mit den beiden Schwestergesellschaften in Hessen, der „Familienkundlichen Gesellschaft für Nassau und Frankfurt“ in Wiesbaden und der „Hessischen Familiengeschichtlichen Vereinigung“ in Darmstadt entstehen unter der Dachorganisation, der „Arbeitsgemeinschaft der familienkundlichen Gesellschaften in Hessen“, jährlich vier Hefte der „Hessischen Familienkunde“ (HFK), sowie ein bis zwei Hefte der „Hessischen Ahnenlisten“ (HAL). Darüberhinaus gibt die Gesellschaft die Buchreihe „Forschungen zur hessischen Familien- und Heimatkunde“ heraus, in der bisher 89 Bände erschienen sind.
In der „Hessischen Landesbibliothek und Murhardschen Bibliothek der Stadt Kassel“ befindet sich die Bibliothek der Gesellschaft, die zur Zeit etwa 4000 Bände umfaßt. Die Literatur ist dort für jedermann benutzbar. Die umfangreichen ungedruckten Materialien der Gesellschaft, darunter viele Nachlässe ehemaliger Mitglieder, befinden sich in unserem Archivdepot im Kasseler Stadtarchiv und sind dort ebenfalls öffentlich zugänglich.
Der jährliche Mitgliedsbeitrag von 25 € schließt den Bezug der beiden Zeitschriften HFK und HAL ein. Die Mitglieder werden durch vier Rundschreiben jährlich informiert. Die Termine und Themen der monatlichen Zusammenkünfte können auf unserer Internetseite eingesehen werden. Gäste sind willkommen. (Holger Zierdt)
Kontakt: Gesellschaft für Familienkunde in Kurhessen und Waldeck e.V. (GFKW) Postfach 10 13 46 34013 Kassel; E-Mail gfkw@genealogy.net, Homepage
Wissen
Alte Burschen-Herrlichkeit
Über Elitäres aus vergangenen Zeiten
Zwar können die wenigsten Familienforscher eine jahrhundertealte Familientradition studierter Ahnen als Ärzte, Lehrer, Pastoren oder ähnliche vorweisen. Doch sind in den Genealogien ab dritter oder vierter Vorgeneration zunehmend Ahnen oder Anverwandte zu finden, die studieren konnten und auch studentische Geselligkeit suchten. Die Auflösung der alten Standesgrenzen im Zuge der Aufklärung machte es möglich. Manche alten Familienfotos zeigen die forschblickenden, farbentragenden jungen Männer in vollem „Wichs“ ihrer Burschenschaft. Der überwiegende Teil der Studenten waren „Korporierte“ bzw. Mitglieder studentischer „Verbindungen“. Die Bindung galt in der Regel meist lebenslänglich für die späteren „alten Herren“. Das empfehlenswerte Buch „Verbündete Männer“ spielt mit seinem Titel darauf an. Autor Dietrich Heither untersucht und beschreibt das gesellige Brauchtum mitsamt seinem erzieherischem Anspruch und das gesellschaftliche Denken und Wirken der verschieden strukturierten Verbindungen ab der Reichsgründung 1871 bis zur Gegenwart. Nach kurzem Rückblick auf die liberal-nationale Entstehungsgeschichte seit 1813 befasst er sich kritisch und besonders ausführlich mit der ideologisch dominierenden Gruppe der „Deutschen Burschenschaft“.
Sie war die treibende Kraft bei den meisten politisch motivierten Bündnis- und Satzungsstreitigkeiten zwischen den scheinbar unpolitischen studentischen „Verbänden“. Es ging um die richtige Gesinnung und das national-völkische Selbstverständnis der Mitglieder. Konkrete Streit-Anlässe waren das tendenziell negative Verhältnis zu Frauen, zu Katholiken (und deren Verbindungen), zu Juden und Sozialisten einerseits, andererseits die positive Bewertung von Pflichtmensur, Militär, Krieg und „völkischer Auslese“. In vereinsmeierischen „Bruderkämpfen“ wurden dabei selbst die burschenschaftlichen Grund-Prinzipien lebenslanger Freundschafts-Verpflichtung verletzt.
Genealogen dürfte es interessieren, dass die Burschenschaften gemäß Satzung schon ab 1920 den Ariernachweis von ihren Mitgliedern verlangten und auch Heiraten mit Partnern „jüdischen oder farbigen Bluts“ nicht duldeten. Leider verrät der Verfasser nicht, ob in den Burschenschafts-Archiven noch derartige genealogische Nachweise zu finden sind!? (Das Primat der Abforderung des Ariernachweises für eine Mitgliedschaft gebührt übrigens dem genealogischen Verein „Deutscher Roland“ im Jahr 1904).
Es wundert nicht, dass die meisten studentischen Verbindungen, voran die Burschenschaften, 1933 bei der NS-Machtergreifung um die richtigste und exponierteste Art der „Gleichschaltung“ wetteiferten. Selbst die Kasernierung von Studenten in „Männerhäusern“ wurde ernsthaft erprobt. Schließlich sprach sich der „Führer“ (des neuen Reiches) wegen der Gefahr sich entwickelnder „homosexueller Neigungen“ dagegen aus. Die neue “Deutsche Studentenschaft“ ergriff als Dachorganisation die planende und organisatorische Initiative bei den Bücherverbrennungen „wider den undeutschen Geist“ im Mai 1933. Dies geschah in burschenschaftlicher Tradition zum studentischen Wartburgfest von 1817. Damals waren der „Code Napoleon“, der die Aufhebung der bäuerlichen Leibeigenschaft eingeleitet hatte, und schon erstmals Bücher von Heinrich Heine und anderen weltoffenen Schriftstellern von Studenten verbrannt worden. Der Anspruch studentischer „Liberalität“ war exclusiv auf die eigene Freiheit beschränkt.
Interessant ist auch die Wertung des studentischen Zweikampfs mit „blanker Waffe“ als Mittel der Charakterprägung und als Bollwerk des Männerbundes. Schmissgezeichnete „Opfer“ des atavistischen Rituals sind heute noch sichtbarer Beleg für die evolutions-resistente Mentalität des „Homo Burschicus“. Eine anthropologische Feldstudie würde es vermutlich bestätigen.
Wie das männerbündnische Korporationswesen zwei Kriege und ihre Folgen dank historischer Ignoranz überlebt hat und noch in der Gegenwart elitäre Auswüchse zeigt, wird abschließend in dem 408-seitigen Hauptteil des Werkes dargestellt. In seiner wissenschaftlichen Distanziertheit ist es keine leichte Lektüre. Weitere 132 Seiten Anmerkungen, Quellenbelege, Literatur- und Personenverzeichnisse bieten die Möglichkeit, vielen konkreten Einzelheiten aus den „Männerbünden“ an Universitäten, Hoch- und Fachschulen nachzugehen. (Hans-Peter Wessel)
(Obwohl der Rezensent selbst als jugendsündiger Fuchs bei einer Ehrbaren M.R. zu Würzburg im Takt gebechert hat, ist er froh, durch geglückte Flucht weiteren Verbindlichkeiten mit Leibbursch’ und Alten Herren rechtzeitig entronnen zu sein. Selbst ist der Mann!).
Dietrich Heither: Verbündete Männer. Die Deutsche Burschenschaft – Weltanschauung, Politik und Brauchtum. 540 Seiten. Köln: PapyRossa, 2000
Kaleidoskop
Genealogischer Terminkalender
Für den Monat Mai sind 26 genealogische Termine in Bad Sulza, Bayreuth, Bremen, Bielefeld, Bonn, Duisburg (2x), Germeringen bei Kaufbeuren, Hamburg (4x), Hanau, Hannover, Hildesheim, Kassel, Kempten, Köln (2x), Mönchengladbach, Münster (2x), Nürnberg (2x), Osnabrück und Randersacker im “genealogischen Kalender” eingetragen. Die Inhalte der Veranstaltungen sowie Uhrzeiten, Ortsangaben und Veranstalter finden Sie unter: http://www.genealogienetz.de/kalender.html (as)
Ahnenbörse in Osnabrück
Am 8. Juni von 10.00-16.00 Uhr findet im Hotel Waldesruh, Georgsmarienhütte, die 2. Ahnenbörse statt. Die Aussteller stehen weitgehend fest. Über 20 Vereine, Archive, Programmanbieter und Verlage haben bisher zugesagt. Von der Auswandererdatenbank bis zum Stammbaumzeichner ist alles vertreten. Eine genaue Liste der Austeller sowie weitere Informationen finden Sie auf der eigens für die Ahnenbörse eingerichteten Homepage: http://www.ahnenboerse.de Der Eintritt ist frei. (bw)
Belgarder Adressbücher online
Nach der Fertigstellung des Adressbuchs Schivelbein 1925 / 26, ist nun auch das Adressbuch Belgard 1937 online. Das Adressbuch Belgard 1927 ist in Arbeit und schon in Teilen einsehbar. So ist es mittlerweile möglich, fast 10 000 Datensätze zu durchsuchen. Den Zugang zu den Datenbanken findet man unter: http://www.belgard.org/Sonstiges/Adressbuecher.htm
Zum Thema Adressbücher lesen Sie bitte auch den Artikel „ CompGen erstellt zentrale Adressbücher Datenbank “ in dieser Newsletter-Ausgabe. (kpw)